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Gastartikel von Geraldine Schüle

Gastartikel von Geraldine Schüle

22. Oktober 2020

Ein eigenes Buch schreiben

Ein Gastartikel von Geraldine Schüle

Nachdem ich (Anja) ja schon ziemlich viel über das Schreiben berichtet habe, lasse ich heute einmal meine wunderbare Kollegin Geraldine Schüle zu Wort kommen. Auf geht’s!

Wie mache ich das eigentlich, ein eigenes Buch schreiben? Welche Fähigkeiten brauche ich und wie genau läuft sowas ab?

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Hallo zusammen, ich bin Geraldine Schüle, Autorin von „Grenzenlos leben“, das im Mai 2020 bei Droemer Knaur erschienen ist und freue mich sehr, hier bei Anja über den Weg zum eigenen Buch schreiben zu dürfen. 

Seit Release von „Grenzenlos leben“ kommen viele Fragen auf mich zu und ich spreche gerne mit angehenden AutorInnen über das Schreiben, über die Zusammenarbeit mit einem Verlag und den steinigen Weg durch das Lektorat. Viel wichtiger, wenn du deinen Traum vom eigenen Buch realisieren willst, ist es aber, welches Mindset du dir aneignest.

Mit diesem Blogbeitrag möchte ich dir ein paar Impulse zur inneren Haltung als angehende AutorIn geben. Den Weg zu deinem eigenen Buch findest du am Ende aber nur in dir selbst und jeder Weg sieht anders aus. Es gibt so viele Möglichkeiten, dein eigenes Buch zu veröffentlichen und damit kann ich dir auch keinen pauschalen Weg zum Ziel weisen. Mit dem richtigen Mindset aber, wirst du deinen ganz eigenen Weg finden und der ist ohnehin der beste.
Bevor ich dir fünf Impulse mitgebe, wie du deine Ziele erreichst, möchte ich dir von meinem eigenen Weg mit dem Schreiben erzählen. Hinter jedem Buch, das du in der Buchhandlung liegen siehst, steckt eine Geschichte. Hier ist meine:

Mein Weg, der eigentlich schon viel früher begann

Wo fange ich bloß an, über den Prozess zum eigenen Buch zu berichten? Damit, wie viel Durchhaltevermögen ich auf dem Weg gebraucht habe? Mit der Schreibroutine, die ich gefunden habe, nur um sie immer wieder nicht ernst genug zu nehmen? Oder lieber doch mit all den Sorgen, Ängsten und Selbstwertzweifeln, die ich oft hatte, weil ich dachte, ich sei zu jung, um so etwas freches wie ein autobiographisches Buch mit philosophischen Anteilen zu schreiben? Es ist völlig normal, zu zweifeln und sich selbst für die eigene Arbeit in Frage zu stellen. Schlussendlich aber zählt die große Vision, die am Ende steht und die genügend Zugkraft besitzt, dich immer weiter zu treiben und alle Hürden aus dem Weg zu räumen. So lange, bis aus einem Traum Realität geworden ist.

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 Mein Weg zum eigenen Buch begann vor zwei Jahren in Costa Rica. Eigentlich aber schon viel früher. Als Kind hatte ich viele Gedichte und Kurzgeschichten geschrieben und kleine Bücher mit Nadel und Faden gebunden, die dann handschriftlich „bedruckt“ wurden. In der Schule dann, wurde mir der Traum vom Bücherschreiben plattgetrampelt. Im Deutschunterricht. Ich konnte mir all die grammatikalischen Regeln nicht merken, war kein Rechtschreibprofi und wusste immer nur so „vom Gefühl her“, wo ein Komma zu setzen wäre. Kreative Aufsätze blieben mein Highlight, aber der Umgang mit Sprache im schulischen Kontext machte meiner Herangehensweise an das Schreiben einen ordentlichen Strich durch die Rechnung. Nach der Schule trieb es mich aber dennoch zur Zeitung. 

Als Journalistin, so dachte ich, wäre das Leben spannend, abwechslungsreich und ich würde viel erleben, interessante Menschen treffen und könnte über all das schreiben. Und tatsächlich. Über meine Arbeit in der Zeitung durfte ich lernen, was eine gute Geschichte wirklich ausmacht, wie der Einstieg in einen Text gelingt und was bildhaftes Schreiben ist. Ich habe den Unterschied zwischen „unzählbar viel“, „zahlreich“ und „ungezählt“ gelernt und verstanden, warum es nicht egal ist, welches davon ich in einem Text wähle. Es sollte dennoch viele Jahre dauern, bis ich wirklich loslegen würde mit GRENZENLOS LEBEN. Das wissenschaftliche Arbeiten in der Uni hatte mich dann wieder völlig demotiviert und in eine kreative Starre versetzt. Alles musste fundiert belegt sein und witzige Einfälle durften in keinstem Fall aufs Papier. Es ging um „Wahrheit“, nicht um „Schönheit“ und das machte mich wahnsinnig. In all den endlosen Diskursen in den Seminaren musste ich immer wieder feststellen, dass es keine „Wahrheit“ gibt. Außer vielleicht in der Mathematik. Nicht aber in der Ethnologie, die ich studierte. Es gibt verschiedene Realitäten und jede von ihnen hat ihren Grund. Warum also musste ich in Hausarbeiten um etwas kämpfen, das es gar nicht gibt, anstatt schöne Geschichten zu erschaffen, die die LeserInnen inspirieren und in andere Welten entführen? Ihnen die Schönheit des Lebens widerspiegeln und so das eigene Leben ein wenig kraftvoller machen?

Warum es dann doch passierte

In Costa Rica hatte ich meiner Schwester vor etwa zwei Jahren geholfen, das Ladenlokal für ihr Bikini-Modelable in eine neue Location umzuziehen. Ein Monat voll mit Möbelbau, Schweißtropfen und kreativer körperlicher Arbeit. Dann waren wir fertig und zum ersten Mal in meinem Leben war ich im Paradies gestrandet und hatte nichts mehr zu tun. Ich hatte Zeit. Viel Zeit und meinen PC. Der wirkliche Auslöser, einfach loszulegen mit dem eigenen Buch, war aber ein internationaler Bestseller, den ich durch Zufall in die Finger bekommen hatte. Nach dem Lesen dieses Buches war mir klar geworden, dass es eben nicht darum geht, eloquente Ausdrucksweisen zu finden und sich sprachlich in endlos langen Schachtelsätzen zu verirren, die es erlauben, in jeder Zeile einen weiteren weltbekannten Philosophen zu nennen, um herauszustellen, wie gebildet die Autorin doch sei. Im Gegenteil. Einfach. Simpel. Klar. Authentisch und damit magisch auf die ganz eigene Art und Weise. Genau das würde ich von jetzt an tun. Einfach ich sein und genau so schreiben, wie ich das wollte. 

Ich wollte von Menschen lernen, die sich mit Büchern auskennen

Mein erstes Buch war eine Erzählung über einen Manager und einen Clown. Die Clownerie hatte mich seit meiner Zirkuspädagogischen Ausbildung als innere Haltung und philosophischer Anknüpfungspunkt nicht mehr losgelassen. In den verbleibenden zwei Monaten in Costa Rica, hackte ich zweihundert Seiten, ein komplettes erstes Buch, in den PC. Zurück in Deutschland war ich mit diesem Skript dann an eine Agentur getreten. Ich wollte mich beraten lassen. Ich wollte von Menschen lernen, die sich mit Büchern auskennen und eine Einschätzung zu meinem Schreibstil, zur Geschichte und den Inhalten bekommen. Gegen Ende dieses „Coachingtermins“, sagte die Agentin mir, dass ich schreiben könne. Sehr gut sogar. Aus den Berichten über meine Reisen wurde dann schnell eine fruchtbare Zusammenarbeit mit der Agentur und ein fester Vertrag. Das Buch von dem Manager und dem Clown würde es aber nicht geben. Wir einigten uns darauf, dass ich wieder von vorn beginnen würde. Ganz neu. Nur die innere Clownshaltung sollte als Grundidee mit in dieses neue Buch einfließen. Ein Buch über meine tatsächlichen Reisen und den inneren Clown. „Klappe die zweite“, nahm meine Agentur dann mit nach Frankfurt auf die Buchmesse. Dort wurde die Buchidee vorgestellt und ein paar Wochen später hatte ich den Verlagsvertrag auf dem Tisch. Zack, Bum. Viel Arbeit, viel Ungewissheit, viel Hoffnung und ein riesiges Quäntchen Glück. Hier kommen nun also meine Tipps. Sie sind nicht nach Wichtigkeit geordnet, sondern so, wie sie mir eingefallen sind:

Tipp 1: Professionelle Hilfe

Das ist also mein erster Tipp, falls auch du mit dem Gedanken spielst, ein eigenes Buch zu schreiben: Hol dir professionelle Hilfe. Sei offen für Kritik und wenn diese Kritik für dich nachvollziehbar ist und logisch klingt, dann setze sie um. Natürlich gibt es immer wieder das große Glück, dass dein Skript direkt von einem Verlag gekauft wird. Aber das ist unwahrscheinlich. Sehr unwahrscheinlich. Eine Agentur berät dich, lektoriert deine Texte, regelt das Vertragliche für dich und ist jeden Cent wert, der später von deinem eigenen Gewinn abgezwackt wird. Es war unglaublich ermutigend und wichtig für mich, meine Agentinnen an der Seite zu haben, die mich immer wieder zum Konzept, zum Aufbau der Kapitel, zum Schreibstil und zu meinen Inhalten beraten haben. Das Wichtigste aber war, dass es in der Agentur, im Verlag und in den Lektoraten Menschen gab, die sich mit Büchern auskannten und trotzdem an mich glaubten. Trotz meiner blöden Fragen, trotz meiner dummen Fehler. Das hat mir am Ende die Kraft gegeben, es durchzuziehen. 

Auch jetzt, nach Veröffentlichung, behalte ich mir diese Erfahrung im Herzen. Ich wende mich an Menschen, die professionell Buchtrailer drehen, eine fabelhafte Website erstellen, ein wunderschönes Logo designen und all das kostet im ersten Schritt Mut und Geld. Aber es lohnt sich, wenn du es wirklich willst. Wenn du etwas wirklich willst, egal ob Buch, Geschäftsidee oder irgendein anderer verrückter Plan: Hol dir professionelle Hilfe. Nimm es ernst. Nimm dich und dein Vorhaben ernst und lerne, dazu zu stehen.

Tipp 2: Glaube an dich selbst, sonst kann es keiner

Wenn du denkst, dass dein Buch fast fertig, oder deine Vision fast erreicht ist, dann geht die richtige Arbeit erst los. Bleib dran. Du brauchst einen unglaublich langen Atem und wenn ein Buch schlussendlich zweihundert Seiten lang ist, dann schreibst du mindestens vierhundert Seiten, um an die Essenz dessen zu kommen, was du ausdrücken möchtest. Egal, wie zäh es zwischendurch erscheinen mag. Glaube an dich, sonst kann es niemand. Halte durch. Mache weiter. Immer weiter.

Tipp 3: Trainiere deine Selbstdisziplin mit Freude

Setze dir selbst eine Deadline (mit einem Verlagsvertrag hast du diese Deadline ohnehin, aber auch ohne Verlag ist sie wichtig). Versuche, dein Leben bis zu dieser Deadline so zu strukturieren, dass du viel Zeit für dein Buch hast. Auch hier gilt wieder: Bleib dran. Glaub an dich. Selbstdisziplin ist eine Frage von innerer Haltung. Was ist dein Fokus im Leben? Möchtest du mit so wenig Aufwand wie möglich weit kommen, oder bist du bereit, alles zu geben, um den nächsten Schritt zu tun? Das ist ein himmelweiter Unterschied und macht sich in deinen Ergebnissen im Leben bemerkbar. Ein harter Weg kann auch Spaß machen, wenn wir die Härte nicht als etwas schlechtes bewerten, sondern mit Freude lernen wollen.

Tipp 4: Lebenserfahrung und Recherche

Falls du in der Ideenfindungsphase feststeckst und gerne schreiben würdest, weißt dass du es kannst, aber der zündende Funke noch nicht entfacht wurde, gibt es nun Tipp Nummer vier, wie du zu deiner Buch-Idee kommst. Auch ich besitze zahlreiche angefangene Skripte und halbherzige Buchanfänge, die seit Jahren auf meiner Festplatte herumvegetieren. Das gehört natürlich dazu. Da gibt es einen Ratgeber für Frauen über das Alleinreisen. Einen Roman über einen Postboten und eine Kurzgeschichte über den „Täumetauscher“.  Schlussendlich aber hatte all diesen Ideen die große Zugkraft gefehlt. Trotzdem haben mich diese fehlgeschlagenen Versuche immer näher zu dem gebracht, was in mir steckt. Durch Übung bilden wir unsere eigene Form aus.
Die meisten AutorInnen schreiben Bücher in dem Genre, welches sie selbst gerne lesen. Das ist also ein Grund mehr, dich in deinem Lieblingsgenre nochmals umzuschauen, verschiedenste Bücher zu lesen und über die Grundidee dieser Bücher, sowie deren Umsetzung nachzudenken. Außerdem fließt deine eigene Lebenserfahrung immer in dein Buch mit ein. Mache also viel davon. Viel Lebenserfahrung.

Last but not least – Tipp Nummer 5: Wie du Inspiration findest

Sammle! Sammle! Sammle! Sobald du die Grundidee zu deinem Buch hast, dir mit dem Thema sicher bist oder eine Botschaft hast, die du mit der Welt teilen möchtest, sammle all deine Gedanken und Eindrücke. „Grenzenlos leben“ habe ich im Grunde beim Einschlafen geschrieben. Jeden Abend in der Phase zwischen Wachheit und Traum, sind meine Gedanke Karussell gefahren. Irgendwann war es mir schier unmöglich einzuschlafen, bevor ich nicht alle Ideen notiert hatte. Manchen AutorInnen kommen die besten Ideen unter der Dusche, auf Spaziergängen oder beim Autofahren. Oft sind es Situationen, in denen wir entspannt sind und in denen die Inspiration somit eine Chance hat, über uns hereinzubrechen. Situationen, in denen unser Gehirn die Möglichkeit hat, uns zu zeigen, was bereits in uns steckt, anstatt mit Informationsverarbeitung oder Selbstkritik beschäftigt zu sein. 

Die Wunder auf unserem Weg erschaffen wir selbst

Ich hoffe, dir mit diesen fünf Erfahrungswerten ein wenig weiter geholfen zu haben. Egal, ob du ein eigenes Buch schreibst, schreiben möchtest oder andere große Visionen verwirklichen wirst, ich wünsche dir von Herzen alles Gute, viel Kraft, Durchhaltevermögen, eine ordentliche Portion Selbstwert und ein keckes Grinsen gegenüber Menschen, die nicht an dich glauben, über dich lachen, weil sie selbst verunsichert sind, oder dir sagen, du sollest doch lieber etwas „Richtiges“ in deinem Leben machen.  

Bleib dran und gib niemalsnicht auf! Die Wunder auf unserem Weg erschaffen wir selbst.

Deine Geraldine

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