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Grundlage für „Die Kunst, kein Arschloch zu sein“

Grundlage für „Die Kunst, kein Arschloch zu sein“

17. September 2020

Grundlage für „Die Kunst, kein Arschloch zu sein“

Hier kommt der Blogartikel aus dem die Idee zum Buch „Die Kunst, kein Arschloch zu sein“ entstanden ist:

In den westlichen Industrienationen hält sich hartnäckig die Meinung, dass man schon ein Arschloch sein muss, um eine erfolgreiche Führungskraft zu sein. Schließlich müsse man ja auch unangenehme und unpopuläre Entscheidungen treffen können. Das ist durchaus richtig, allerdings heißt das nicht, dass man gleich zum Arschloch mutieren muss. In der Regel wissen wir es aber nicht besser und Nicht-Wissen löst fast immer die Mutation aus.

Was also tun, damit wir nicht bei der erstbesten Unsicherheit komisch werden? 

1. Sei vorbereitet, und zwar richtig

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Na das klingt doch mal nach einem tollen Tipp. „Sei vorbereitet“ … Natürlich sind wir auf unangenehme Gespräche vorbereitet. Tatsächlich? Meiner Erfahrung nach beschränkt sich die Vorbereitung in der Regel auf, wenn nötig, den rechtlichen Hintergrund, auf eine kurze Überlegung, was man sagen will und vielleicht noch den Kaffee vorweg. Das ist keine Vorbereitung auf ein unangenehmes Gespräch! Nehmen wir an, es handelt sich um eine Abmahnung. Klar wollen wir die schnell hinter uns bringen und genau darauf müssen wir uns vorbereiten. Auf unsere unangenehmen Gefühle und auf unsere eigenen Vermeidungsstrategien. Wer versucht diesen Gedanken und Gefühlen auszuweichen, der läuft viel schneller Gefahr, in der Situation selbst zum Arschloch zu mutieren. Die Situation ist unangenehm und damit müssen wir uns einfach abfinden. Das macht es tatsächlich leichter.

2. Es geht nicht um Dich

Mache Dir immer klar, dass es nicht um Dich geht. Immer wieder. Wenn Du die Rede auf der Weihnachtsfeier halten sollst: Es geht nicht um Dich! Wenn Du ein Strategiemeeting leitest: Es geht nicht um Dich! Wenn Du ein Mitarbeitergespräch führst: Es geht nicht um Dich! Es geht um Dein Unternehmen, um Deine Mitarbeiter, um Deine Kunden, aber um Dich geht es nicht. Als Führungskraft bist Du Dienstleister. Dienstleister des Unternehmens. Dienstleister Deiner Mitarbeiter und Dienstleister Deiner Kunden. Wer sich das immer wieder bewusst macht, ist immun gegen die Arschlochmutation.

3. Übernimm für alles was Du tust und lässt Verantwortung

Es gibt nichts traurigeres als Führungskräfte, die die Verantwortung von sich weisen. Jaaaa, der Vorstand wollte das so … Ich würde das ja nicht so machen, aber der Kunde verlangt das …. Ich kann da gar nichts dafür … Klar würde ich Dir den Bonus zahlen, aber die da oben … Hör sofort auf mit dem Mist! Das geht gar nicht! Dein Job als Führungskraft ist es, Unternehmensentscheidungen mitzutragen. Das heißt nicht, dass Du sie gut finden musst, aber als Führungskraft hast Du Dich verpflichtet Unternehmensentscheidungen mitzutragen. Also hör auf rumzujammern und überleg Dir, wie Du die Entscheidung mittragen kannst. Im stillen Kämmerlein oder zu Hause bei Schatzi kannst Du kurz jammern, aber dann überlegst Du Dir, wie Du aus dem was Du hast das Beste machst. Führungskräfte die ihren Mitarbeitern die Ohren volljammernd und sich als Opfer darstellen sind Arschlöcher.

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4. Unsicher sein ist okay

Viele Menschen überspielen ihre Unsicherheit mit Überheblichkeit oder übersteigertem Selbstbewusstsein. Hör damit auf! Wenn Du unsicher bist, dann ist das okay. Selbstverständlich musst Du nicht in der Firma rumlaufen und Dich als unsicher outen. Aber wenn Du merkst, Du dass Du Dich in irgendeiner Situation nicht so sicher fühlst, überspiele es nicht. Hol Dir Hilfe. Frag einen Mentor, jemanden im Bekanntenkreis, der vielleicht in einer ähnlichen Situation war, google es oder hol Dir einen Coach. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten die eigene Unsicherheit zu bekämpfen. Eine Fassade aufzubauen gehört nicht dazu. Erstens blicken Menschen ganz schnell hinter die Fassaden und zweitens braucht es echte Arschlöcher, um Fassaden aufrecht zu erhalten.

5. Steh zu Deinen Fehlern

Jeder Mensch macht Fehler. Jeder. Da gibt es keine Ausnahmen. Auch wenn wir es gern anders hätten. Natürlich ist es in Unternehmenshirarchien alles andere als angenehm einen Fehler einzugestehen, aber es muss sein. Denn erstens weiß es sowieso der halbe Laden wer es verbockt hat und zweitens haben vertuschte Fehler ganz schnell ein Eigenleben und man ist nur noch mit der Vertuschung beschäftigt und kann sich kaum noch seinen eigentlichen Aufgaben widmen. Der VW-Abgasskandal ist aktuell das beste Beispiel. Es ist immer um so vieles leichter gleich am Anfang zu sagen: Oh, dumm gelaufen. Das müssen wir ändern. Und nicht nur das: Menschen haben Respekt vor Menschen die ihre Fehler offen, freimütig und ohne Entschuldigungen zugeben. Vor überführten Lügnern eher weniger.

Mir ist durchaus bewusst, dass sich diese fünf Punkte ganz leicht runterschreiben lassen. Ihnen im echten Leben gerecht zu werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wer aber morgens in den Spiegel gucken will, ohne das ein Arschloch zurück schaut, der muss immer wieder an diese fünf Punkte ran.

Unglaublich aber wahr: Aus diesem Artikel ist am Ende ein ganzes Buch entstanden …

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