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Über Storytelling, Kreativität und Anfangen – Interview mit Geraldine Schüle

Über Storytelling, Kreativität und Anfangen – Interview mit Geraldine Schüle

2. April 2023

00:00:00
Anja: Geraldine, ich freue mich, dass du heute dabei bist. Herzlich willkommen im „Erfolgreich schreiben“ Podcast!

00:03:01
Geraldine: Hallo, Anja, ich freue mich riesig, hier zu sein, zum zweiten Mal.

00:03:04
Anja: Ja, ja, genau, wir haben ja das erste Mal miteinander gesprochen. Ganz am Anfang vom „Erfolgreich schreiben“ Podcast und seitdem ist so viel passiert: Du hast dein erstes Buch damals rausgegeben. Es ist ein zweites Buch erschienen. Ich weiß gar nicht, ist schon drittes Buch draußen? Sprechen wir gleich drüber. Du hast ein Kind gekriegt, und du hast dich auf Storytelling spezialisiert. Wie ist es dazu gekommen, und warum Storytelling?

00:03:36
Geraldine: Das war so ein Prozess bei mir. Also, ich hab mich mit meinem ersten Buch selbstständig gemacht, als Autorin und wollte vom Schreiben leben, und da gibt es natürlich ganz viele verschiedene Möglichkeiten. Ich hatte Ideen, für Magazine, auch nebenbei zu schreiben, als Speakerin zu arbeiten … Und bin durch den Buchschreib-Prozess und die ganzen Erfahrungen als Regisseurin habe ich gemerkt, dass es für andere Menschen total wichtig, spannend und hilfreich ist. Und inzwischen bin ich eben mit dem Thema „Storytelling“ bei Unternehmen und bei Akademien. Weil Geschichten immer das kraftvollste Mittel sind, um Informationen zu transportieren und Menschen zu bewegen.

00:04:44
Anja: Ja klar, ich habe irgendwo mal gelesen, dass das aus unserer Zeit der Vorfahren kommt, dass man Informationen über Geschichten einfach weitergegeben hat und dass man sich die Informationen so besser merken konnte. Die Bibel ist, beispielsweise auch so ein Dokument …

00:05:04
Geraldine: Ja, weil wir eben zuerst nur die Sprache hatten, bevor wir Schrift hatten, und das ziemlich lange. Da waren die einzigen Möglichkeiten, Informationen weiterzugeben, eben Geschichten, weil wir erzählt haben, wie wir überlebt haben. Also das ist eigentlich das, was dem ganzen zugrunde liegt, warum wir uns Geschichten merken und warum wir so ein Learning oder so die Moral von der Geschicht mitnehmen, ganz unbewusst. Unser System weiß, ah, da wird eine Geschichte erzählt, und eine Geschichte liefert immer einen Mehrwert, sonst ist es keine Geschichte. Und diesen Mehrwert, den extrahieren wir unbewusst, und der bleibt ganz tief in uns haften.

00:05:47
Anja: Ah, Okay, das ist total spannend. Ich meine, ich mache es ja auch so, meine Newsletter oder auch in vielen meiner Blogartikel. Ich fange immer mit irgendeiner Geschichte an, weil ich weiß: Okay, das ist catchy, das merkt man sich. Ich selber auch. Ich finde auch solche Geschichten immer wahnsinnig spannend, aber woher das genau kommt, habe ich nur so am Rande mal so mitbekommen. Richtig befasst habe ich mich damit nicht. Ist das auch der Grund, warum die ganzen Märchen im Prinzip so aufgebaut sind, vor allen Dingen die alten?

00:06:18
Geraldine: Ja, also diese alten Märchen, die setzen dem ganzen ja immer noch so eine Moral ans Ende, die aber manchmal auch gar nicht so passend ist, finde ich. Ich glaube, was uns so sehr bewegt in Geschichten ist, dass wir mit drin sind, dass unser Gehirn  nichr unterscheiden kann. Erlebe ich das gerade selber, oder ist das ein Bild in mir? Weil das ist das große Thema von Storytelling. Innere Bilder erzeugen, und das ist auch das große Thema vom Schreiben und Geschichten erzählen, dass wir das Kopfkino anschalten bei den Menschen, und dann erleben sie diese Geschichte und nehmen die Informationen, die da zwischen den Zeilen versteckt sind, für sich als Erlebnis mit. Das ist wissenschaftlich bewiesen, dass wir übers erleben am nachhaltigsten und schnellsten lernen.

00:07:10
Anja: Du hast am Anfang gesagt, du machst auch Storytelling Workshops in Unternehmen. Ich meine, wenn ich mir so teilweise Unternehmenswebseiten angucke, da schlafen mir ja die Füße ein. Dir wahrscheinlich auch … Das ist ja auch echt ein Antritt, wenn man dann in Unternehmen geht und sagt, so, pass mal auf Freunde, das können wir spannender machen. Wie bringst du denen das bei? Ich stelle mir das wahnsinnig schwer vor.

00:07:42
Geraldine: Ja, also, da geht es erst mal viel darum zu verstehen, warum diese Floskeln, die wir so oft lesen, also ein Anruf genügt, das sind genau diese Dinge, die wir schon oft gelesen haben. Da denken gerade Unternehmerinnen oft, das wirkt professionell, das ist so Commonsense. Das schreibe ich so hin. Dann wirke ich damit wie eines dieser Unternehmen, die das eben auch machen und die etabliert sind am Markt. Und genau das Gegenteil ist der Fall mit solchen Floskeln. Wenn wir so einen Satz lesen, wie „Ein Anruf genügt“, dann geht er da rein und da raus, weil der noch nie in unserem Leben etwas verändert hat. Der war noch nie wichtig für uns. Also bleibt er uns nicht. Wenn aber jetzt ein Unternehmen es schafft, eine eigene Sprache zu entwickeln, die zu den eigenen Werten und damit auch zu der eigenen Zielgruppe passt, dann ja, dann horchen wir auf, das ist was Neues, und unser Gehirn kann dann besser aufnehmen, was da gerade passiert, oder möchte das auch. Dann öffnen wir uns anders.

00:09:07
Anja: Ja, wir haben früher, ich habe ja ganz, ganz früher, als ich noch klein war, mal in Werbeagenturen angefangen zu arbeiten, und wir haben immer gesagt, das sind Rausschmeißer-Sätze. Warum hört man bei solchen Sätzen auf zu lesen?

00:09:30
Geraldine: Weil man den schon beenden kann, bevor man ihn überhaupt angefangen hat zu lesen. Weil das Gehirn ihn sofort in die Kategorie „unwichtig“ einsortiert hat, und da bleibt er dann eben.

00:09:42
Anja: Ja, und vermutlich auch in diese Kategorie: „Ja, du kannst mir ja viel erzählen“. Ich muss bei „Anruf genügt“ sofort an die Telekom denken, und wenn ich bei der Telekom anrufe, krieg ich schon schlechte Laune. Das ist wahrscheinlich alles so tief assoziiert, dass wir echt aufpassen müssen, oder?

00:10:04
Geraldine: Ja, ich hab da ein schönes Beispiel in der Radiowerbung. Da wurde gesagt: „Radio geht ins Ohr, bleibt im Kopf“. Das ist einfach ein guter Slogan, weil der ist nicht nur bildhaft, der ist auch wahnsinnig kurz. Und etwas bewegt sich in den Kopf, durchs Ohr rein und in den Kopf … und es wird gar nicht erklärt: Schalten sie Radiowerbung und erreichen sie damit jeden Tag tausende Menschen. Das wäre wiederum ein Satz, den kann ich beenden, bevor ich ihnen überhaupt angefangen habe. Darum geht es: Das ist eben auch Storytelling, bildhaft zu sprechen, Synonyme zu finden, die aber für alle verständlich sind, sofort kurz und knackig zu sein, auch das ist Storytelling. Also es geht nicht nur darum, große ausschweifende Held:innenreisen und Eposse zu schreiben.

Test Sachbuch-Idee

00:11:17
Anja: Ja, ich finde das ganz krass, dass du das so sagst, also dass auch in einer Headline eine Story drin sein kann. Ich befasse mich gerade mit dem Thema Blogartikel schreiben, weil ich das in einem Onlinekurs gieße, und dabei ist mir aufgefallen: Als ich noch in der Werbeagentur gearbeitet habe, mein Kreativdirektor, der ist uns tierisch auf die zwölf damit gegangen. Wir mussten jeden Tag die Bildzeitung lesen, obwohl wir die natürlich alle Scheiße fanden. Er hat gesagt, darum geht es nicht. Die schreiben Headlines, die einfach richtig gut sind und emotional sofort verfangen, und ich will nicht, dass ihr den Artikel lest. Ich will, dass ihr analysiert, wie die das gemacht haben, und ich habe daraus so viel gelernt. Ich habe zum Beispiel immer noch im Kopf diese Headline von der Bildzeitung. Wir sind Papst. Das ist ein Knaller!

00:12:13
Geraldine: Ja, ja, ja total, das stimmt. Also, man kann oft von Seiten lernen, bei denen man es gar nicht erwartet. Es ist wichtig, da mal reinzuschauen, was andere machen, weil ich glaube tatsächlich, man kann von allem was lernen, egal wie furchtbar das im ersten Moment ist.

00:12:32
Anja: Ja, weil, es geht nicht um den Inhalt, es geht darum zu gucken, wie erreichen die mit dieser Headline ihr Ziel? Und so direkt und so schnell, so schnell kannst du gar nicht gucken. Ich hab da wirklich wirklich viel von gelernt, und ich gucke auch heute immer noch mal, wenn ich an der Supermarkt-Kasse stehe, die Headlines der Bildzeitung an. Und, ich sag mal so, bei jedem dritten Mal Einkaufen denke ich, gute Zeile. Der Inhalt ist ganz was anderes, aber die Zeilen sind immer immer wahnsinnig gut, die bleiben echt hängen.

00:13:15
Geraldine: Ja, die werfen Fragen auf. Teilweise sind es auch einfach Übertreibungen, dass ist auch beim Storytelling eine Methode: Eine Behauptung aufzustellen, die Fragen aufwirft, eben sowas, wie „Wir sind, Papst“ oder „Unternehmer sind wie Schweizer Käse“, und dann kommt man erst dazu, sich zu fragen, was meint die jetzt damit, und man liest den Artikel …

00:13:43
Anja: Ja und so ähnlich ist es ja zum Beispiel mit Betreffzeilen bei Newslettern. Da sollst du ja nur eine Frage aufwerfen. Die Betreffzeile vom Newsletter soll ja eigentlich nur verführen zu öffnen, nichts anderes. Und ich habe gerade heute einen Newsletter, verschickt. Mit der Betreffzeile „Welche Brüste hätten sie denn gerne?“ Ich hatte das komplett vergessen, weil hatte das Ganze am Sonntag geschrieben und voreingestellt. Erst mal habe ich den Newsletter selber bekommen und dachte: Was ist das denn? Ich hatte es schon wieder vergessen, und fünf Minuten, wirklich, fünf Minuten später, nachdem ich diesen Newsletter verschickt habe, hatte ich 30 Antworten auf diesen Newsletter und keine Bösen, sondern richtig Gute! Das ist wirklich wirklich ein großes Thema, was viele echt wahnsinnig unterschätzen.

00:14:42
Geraldine: Ja und es ist aber auch ein bisschen so die Königsdisziplin beim Schreiben.

00:14:48
Anja: Ja, das stimmt, das stimmt ja vor allen Dingen, wenn das Ziel des Textes vorher nicht klar ist. Wie gehst du da dran? Erzähl das mal! Wie gehst du da dran, wenn du einen Text verfasst, oder, sagen wir mal, du schreibst, einen Zeitungsartikel, ist zuerst die Headline da?

00:15:10
Geraldine: Ich glaube, das ist bei allen Schriftstücken recht ähnlich. Also, ich kann mich noch erinnern bei meinem ersten Buch „Grenzenlos leben“. Für mich war der Titel von Anfang an klar, und der hat mich inspiriert, das ganze Buch zu schreiben. Mein Titel war „Übermut“ damals, und der Verlag fand das viel zu kryptisch. Wir haben dann Ewigkeiten am Titel rumgedoktert, als das Buch eigentlich schon längst geschrieben war. Und so ist das, glaube ich, mit allen Texten, dass die Headline, der Titel einfach zum Schluss kommt, weil wir erst dann in der Lage sind, irgendwas da aufs Parkett zu bringen, was ja entweder das ganze umreißt oder eine Frage aufwirft, die wir im Text dann auch tatsächlich beantworten. Und ich glaube, es gibt immer wie einen Arbeitstitel, der uns inspiriert und uns dazu bringt, diesen Text schreiben zu können. Aber am Ende ist es oft dieses „Kill your Darlings“-Prinzip. Da hast du bestimmt auch schon mal drüber gesprochen.

00:16:10
Anja: Hatte ich sofort im Kopf. Als du das gerade erzählt hast, dachte ich so okay. Ich frage sie gleich mal zu „Kill your Darlings“, wie es ihr damit geht. Das ist so krass! Wie geht es dir damit? Weil ich sage mal, als als du gerade erzählt hast, so „Übermut“, dachte ich gleich „Das ist doch super“. Wie hast du dich davon gelöst?

00:16:40
Geraldine: Das fiel mir schwer, aber ich glaube, indem erkennen, dass ich wahnsinnig viel auch über den Buchmarkt lernen kann, durch die Zusammenarbeit mit Verlagen und Agenturen habe ich das dann auch angenommen und bin dann mitgegangen. Das Prinzip „Kill your Darlings“, das kenne ich eigentlich von der Bühne, also von meiner Arbeit als Regisseurin und im Zirkus, weil wir da auch ganz oft uns von irgendwas inspirieren lassen oder mit einer Idee an eine Nummer gehen und die dann bauen oder ein Thema von der ganzen Show. Und dann kommt irgendwann so ein Punkt im Inszenierungsprozess, wo wir einfach nicht weiterkommen, und das ist beim Schreiben auch oft so. Da fragen wir uns: Ich bin jetzt so gut bis hier gekommen, und es geht nicht weiter. Und das liegt ganz, ganz oft daran, dass wir etwas schon entwachsen sind, und das ist ein guter Moment, um das mal zu überprüfen, ob es da irgendwelche Dinge gibt, die wir für ganz wichtig halten, weil sie uns eben dazu gebracht haben, überhaupt loszulegen, und meistens sind es genau diese Sachen, die wir dann wieder absägen müssen.

00:17:51
Anja: Ja, es ist genau so. Wie gesagt, ich habe in der Werbeagentur mal angefangen, und ich hatte wirklich sehr, sehr gute kreativ Lehrer:innen damals. Es waren nicht unbedingt die besten Vorgesetzten … Alle Vorurteile, die man über Werber hat, die habe ich alle erlebt. Aber die haben mir kreativ wahnsinnig viel beigebracht. Auch, dass du dich von den Sachen trennen musst, in die du wahnsinnig verliebt bist und die du auch als essenziell betrachtest, um besser zu werden. Mich tötet das jedes mal ein Stück. Das kann ich nicht anders sagen. Ich habe das bei meinem ersten Verlagsbuch auch erlebt. Das Buch sollte heißen, „Warum arbeitest du eigentlich“ und sollte sollte auch einen viel, viel philosophischer Ansatz haben. Und Gott, was hab ich den Lektor und den Verlagsleiter gehasst! Aber ich habe wahnsinnig viel gelernt, und ich lasse mich auch immer wieder an meine Werbeagentur Zeit erinnern, wo mein Kreativdirektor immer da drauf geguckt hat und gesagt hat, also, so toll ist das nicht, wo ich immer dachte „Was du erkennst mein Genie einfach nicht“ … aber sie hatten immer Recht.

00:19:15
Geraldine: Ja, ja, ja, das ist es oft, wenn man dann auch mal noch einen Blick von außen bekommt. Das kann einfach wahnsinnig helfen. Und, ähm, ich glaube, die Angst haben auch viele Menschen, die schreiben möchten und ein Buch schreiben möchten, die dann sagen, ich will auf keinen Fall damit an Verlag, weil die reden mir nur rein und machen alles anders. Und ja, das machen die auf jeden Fall auch, und mit Sicherheit ist auch nicht alles perfekt, was man da dann reingeredet bekommt, und einige Sachen, ja, hätte ich einfach trotzdem anders gemacht, musste aber mitgehen. Aber das Allermeiste hat mich tatsächlich dazu gebracht, ganz, ganz viel zu lernen. 

00:19:53
Anja: Ja, ja, ja, also da sagst du, was so natürlich ist. Es ist es auch so. Auch ich glaube, je erfahrener man als Autor Autorin ist, umso mehr guckt man drauf und sagt, so, nee, Freunde, da habt ihr aber nicht recht, oder da hattet ihr vielleicht nicht recht gehabt damals. Aber das lernst du erst, wenn du mal klein beigegeben hast. Wenn du erst mal gesagt hat: Okay, komm, dann opfere ich mal das eine oder andere und nehme die Erfahrung mal mit. Vorher kannst du das gar nicht beurteilen, und ich glaube, das unterschätzen wir maßlos. Ja!

00:20:26
Geraldine: Ja, ja, Lehrjahre sind keine leichten Jahre. Ja!

00:20:30
Anja: Ja, ja, auch die Lehrjahre sind keine Herren Jahre, wo ich dann auch immer denkt, ja kommen, wenn du mir den Spruch jetzt noch einmal sagst, dann muss ich wirklich spucken, aber es ist was dran. Es ist einfach was dran. Also diese diese blöden Sprüche auch wie Marketing ist ein Marathon. Wenn ich in meinen Leuten sagt, muss ich also, habe ich echt, muss ich sauer aufstoßen, dann habe ich das Gefühl, okay, gleich breche ich mir selbst in Hals. Aber es ist wirklich so! Und beim Schreiben und auch beim Storytelling ist es ja ähnlich. Was erlebst du da bei deinem work Hops, wenn du den Leuten sagst, pass mal auf, so funktioniert Storytelling, die mit der ersten Idee kommen, und wo du gleich beim ersten Satz weißt, nee, das machen wir mal anders, wie, wie gehst du da vor? Was sagst du den Leuten oder ja?

00:21:18
Geraldine: Ja, das ist natürlich schwierig, also gerade wenn es Workshops sind mit ganz unterschiedlichen Menschen, und das ist ja eigentlich immer so, wenn Menschen zusammenkommen, dann gibt es die, die sofort kreativ sind und das bildhafte Schreiben, so was denen leichtfällt, und es gibt die Menschen, die einfach sehr rational daran gehen und nicht so richtig aus diesen vorgefertigten Satzbaukasten schreibweise kommen. Ich versuche dann immer, den Text so Stück für Stück durchzugehen und diese theoretischen Aussagen dadrin rauszuziehen und zu schauen, wie können wir da vielleicht die austauschen, durch ein Bild, einfach was, was dasselbe aussagt, und irgendwie so ranzugehen. Aber es ist schon auch so, also entweder man bringt das mit, oder man bringt das nicht so richtig mit. Trotzdem kann es jeder lernen. Also das ist nicht so, dass man irgendwie denkt, ich habe kein Talent, ich mach das sowieso nicht, jeder kann das lernen, dann gehört einfach Übung mit dazu, und wenn das einem nicht so leicht fällt, dann wahrscheinlich eben auch, weil man es auch oft nicht so macht. Ja.

00:22:28
Anja: Ja, ja, ja, oder auch, weil es in der Schule ja auch, sag ich mal so, Aufsätze schreiben, irgendwie Einleitung, These, Hauptteil, Zusammenfassung, Schlussteil oder irgendwie so. Also weil man da ja so so durchgeht, und ich habe vor kurzem von einem Journalisten, schlag mich tot! Ich weiß nicht mehr genau, von wem eine Aussage gehört. Wer mit einer Einleitung seinen Artikel anfängt, kann gleich einpacken. Ja, und da dachte ich so, ach, wie krass ist das denn! Also weil genau so ist es ja so, weil, wenn, wenn du einmal eine kurze Einleitung oder Zusammenfassung gleich gleich am Anfang schreibt, die kommt dann ja nach der Story oder nach so einer, nach so so weiß ich nicht nach etwas, was was einen reinzieht in den Artikel, dann dann liest man so einen Artikel ja auch nicht.

00:23:21
Geraldine: Ja, ja, also ich gehe da auch Ran mit. Ich hab teilweise auch so Leitfäden, die ich dann mitbringe, mit Checklisten, wo man noch mal den Text durchgehen kann auf solche Sachen oder auch, wenn man Texte schreiben möchte und so das Gefühl hat, ich brauche da irgendwie noch ein bisschen mehr. Ja, so so einen vorgefertigten Baukasten. Dann gibt es ja dieses Aida Prinzip zum Beispiel, was ja auch viel in der Werbebranche verwendet wird. Aber gerade um so eine platt getretene Einleitung irgendwie loszuwerden, dieses Aida eben Attention gleich am Anfang, Aufmerksamkeit erregen, Interesse, die Menschen mit reinzunehmen ins Thema, diesen Wunsch zu wecken, und A ist der Action, den wir auch ganz oft vergessen. Auch das kann ja helfen, um mehr Leichtigkeit reinzubringen oder nochmal anders kreativ ranzugehen.

00:24:21
Anja: Mhm, mhm, das ist da, sagt sowas. Ich finde das auch ganz gut, dass du hier mal so eben nebenbei die Formel so obst, weil das ist was, was man wirklich am Anfang hart lernen muss, sich da dran auch zu orientieren und nicht dem ersten Impuls zu folgen. Okay, ich schreib jetzt mal den ersten Satz. Was weiß ich zum Beispiel? Ich hab mich ja heute damit befasst, wie man gute Blockartikel schreibt, so dass ich nicht anfange, einen guten Block Artikel zu schreiben, ist es gar nicht so schwer, wie du denkst. Du musst nur folgende Sachen beantworten oder beachten. Was kann man machen, und für die Leute, die sich auch gerade dafür interessieren, wie man gute Blockartikel schreibt, ist das natürlich ganz interessant. Also, die bleiben dann auch dabei, aber Leute, die so zufällig da gerade drüber stolpern, die sind gleich wieder raus, ja!

00:25:13
Geraldine: Ja, ja, also man kann das ja auch so machen. Erst mal eben. Also ich merke das auch. Wenn ich zum Beispiel für Instagram Beiträge schreibe, dann fange ich an und weiß schon beim Anfang: Okay, das ist total langweilig, und dann gehe ich da tiefer rein, und dann schreibe ich mich erst in Fahrt, so, dann kommt der Flow, und anschließend gehe ich das nochmal durch und lösche meistens den ersten Absatz komplett und tauscht den aus durch einen knackigen Satz, der Lust macht, das weiter zu lesen. Also, das, das ist wieder eben so ein bisschen, vielleicht nicht darin, weil man fand es von Anfang an nicht so toll, aber manchmal hilft es auch einfach, sich diesen Perfektionismus erst im ersten Moment abzulegen und mit einem zweiten Blick nochmal ranzugehen und es dann aufzupeppen, den Text.

00:26:04
Anja: Ich finde, das finde ich einen sehr, sehr guten Tipp, dass es, ähnlich wie der Appetit kommt, beim Essen so die Ideen kommen beim Schreiben. Ich mache das auch ganz oft, wenn ich keine Idee habe, dann habe ich erst mal darüber, dass ich keine Idee habe, ich jetzt weiterschreiben soll, eigentlich wäre jetzt dran, und dann läuft das so wirklich in Gang zu kommen. Wie warm machen beim Sport letztendlich!

00:26:25
Geraldine: Ja, das stimmt ja. Das ist aber auch eine schöne Idee, so einfach mal zu schreiben, wie es einem gerade damit geht, und dann kommt man darüber ins Thema. Ja!

00:26:34
Anja: Und also, das sind auch die besten instagram Post. Tatsächlich so was mache ich, wenn mir nichts einfällt? Ich schreibe darüber, dass mir nichts einfällt, weil ich müsste jetzt einen Artikel oder müsste jetzt einen Post schreiben über Thema. Dazu fällt mir aber gerade nichts ein. Aber ich könnte ja auch darüber schreiben, dass mir nichts einfällt, und das nehme ich tatsächlich eins zu eins als instagram Post und bekommen daran also darauf die meisten, also die meisten Rückmeldungen, weil es den Leuten halt auch so geht.

00:27:02
Geraldine: Und ich glaube, da sind wir auch bei einem großen Punkt von Thema Storytelling, und das ist diese Authentizität, die wir eben auch nur durch Geschichten, durch Gefühle, durch bildhafte Sprache rüberbringen, und das wird heute einfach immer wichtiger, dass Texte auch authentisch sind, dass wir sie überhaupt lesen wollen.

00:27:22
Anja: Mhm, also gerade wirst du ja wahrscheinlich auch mitbekommen haben. Gerade jetzt, in Zeiten von hat, ist das so wichtig, dass wir unsere eigenen Geschichten immer wieder da reinbringen, weil diese eigene Geschichte das kann nämlich nicht genau.

00:27:40
Geraldine: Ich hab das natürlich ausgetestet, neulich, weil.

00:27:43
Anja: Natürlich, ich auch.

00:27:44
Geraldine: Aus.

00:27:44
Anja: Ja.

00:27:44
Geraldine: Klar, genau! Und dann habe ich mal eingegeben, meine Biografie zu schreiben, weil ich dachte, mal sehen, was der da so bringt, der hat auch nette Biografien geschrieben, jedes mal eine andere von irgendwem, der ich halt hätte sein können, und da habe ich dann eben auch gleich wieder gemerkt, okay, es funktioniert eben doch nicht für alles, und es ist eine wahnsinnig große Hilfestellung gerade für Studentinnen und Schülerinnen, und ich glaube, das verändert da die Landschaft gerade komplett. Aber, ähm ja, im unternehmerischen Kontext oder also als selbstständige, oder wenn wir ein Buch schreiben wollen, dann ist es höchstens vielleicht eine Recherchehilfe.

00:28:27
Anja: Ja, ja, also ich denke mal, das geht, das wird noch mehr, weil noch, also das wird schon auch noch mehr können. Später, weil noch kann ja nicht auf das gesamte Internet zugreifen, sondern wird es nur mit gefütterten Daten unterwegs ist. Kein Wunder, dass es dich also noch nicht kennt. Aber sobald es Zugriff hat auf das gesamte Internet, dann bin ich gespannt, weil das wird, und es wird irgendwann kommen. Also, die Frage stellt sich, glaube ich, nicht. Aber der Punkt den der ganzen Sache, ist ja, wenn du dein Unternehmen oder dich selber darstellen willst und nutzt, noch ist es halt also man merkt es halt auch noch so, wenn man, wenn man da was eingibt. Ich habe das heute auch gemacht. Also ich habe geschrieben, so schreib mir mal ein Block Artikel darüber, wie man gute Blockartikel schreibt, und also so die Struktur und alles, das ist schon ganz gut, aber die einzelnen Formulierung und der Einstieg und und und damit kann man noch nichts anfangen.

00:29:28
Geraldine: Ja, ja, also was ich mich frage, ob diese, ob der Aspekt Kreativität irgendwann mal durch Intelligenz, durch künstliche Intelligenz gelöst werden kann, weil das ist ja das, was, was es noch nicht gibt. Und Kreativität ist, glaube ich, was das hat jeder von uns. Aufgrund der Erfahrungen, dieser ganz individuellen Erfahrungen, die wir gemacht haben, haben wir so ganz viele verschiedene Dinge in unserem Gehirn abgespeichert, und die Anordnung dessen ist einmalig, und damit bringt jeder Mensch andere Voraussetzungen mit und andere Netzwerke eigentlich mit, die wieder was einzigartiges erschaffen, und darauf bin ich gespannt, ob das irgendwann mal funktioniert, dass ein Computer mir nen Witz erfinden kann, den es gibt, der auch nur.

00:30:18
Anja: Auf jeden Fall, auf jeden Fall, weil am Ende ist es ja so, dass klar, und also die eigene Kreativität ist immer hoch individuell. Aber insgesamt ist Kreativität ja etwas aus der, also aus dem, was man erfahren hat, und aus dem, was man weiß, Neues zu kombinieren. Das ist ja am Ende Kreativität, klar, und wenn du, es wird irgendwann, denke ich, auch möglich sein, wenn das System genug über dich weiß, und je mehr Erfahrungen du einspeist in das System, umso mehr kann das System deine Kreativität simulieren. Das glaube ich schon klar, es ist unheimlich, aber machen, wir werden, wir werden sehen, was was da noch kommt. Aber lass uns nochmal zu dem storytelling aspekt zurückgehen, wo du ja auch sagst, so, okay, das kann jeder, das kann jeder lernen. Was wären denn so die ersten Schritte, wo du sagst, okay, guck dir das mal an. Wenn du diese ersten zwei, drei Schritte gehst, dann kannst du Story telling oder dann kannst du dich dem Storytelling überhaupt mal nähern. Ja, ja, das ist.

00:31:40
Geraldine: Dieses Thema, ja, es kommt auch drauf an, was mein Ziel damit ist, also ob ich ein Buch schreiben will und lernen will, wie man überhaupt so ein Roman aufbauen kann, dann würde ich sagen, die Heldinnenreise ist ein Thema, wo man sich rein.

Test Sachbuch-Idee

00:31:57
Anja: Ja, lass uns, lass uns mal nicht so das ganz große Buch nehmen, sondern vielleicht mal so dieses was, was so so Leute wie du und ich auch immer wieder haben, so Block Artikel schreiben, Podcast machen oder einen guten, einen guten Instagram Post, also vielleicht einen Blockartikel.

00:32:15
Geraldine: Da gibt es ein Prinzip, was wahnsinnig wichtig ist, was ich auch in meinen Seminaren immer ganz, ganz, ganz am Anfang und was uns auch unsere Lektorinnen immer um die Ohren hauen. Das ist so unter, und ich habe da gerade schon ein paar mal drauf rumgeritten auf dieser bildhaften Sprache, also zeige, anstatt zu erklären, und das ist, das ist die Essenz von Storytelling, meiner Meinung nach. Das ist auch das, was ich, womit ich wirklich rein starte in meine Seminare, weil es nichts wichtigeres gibt als diesen Grundbaustein, weil wir leben so viel in Bildern. Wir nutzen ganz viele Emojis, inzwischen Instagram, YouTube, Bewegtbilder. Unser Gehirn liebt Bilder, Bilder, Bilder, weil das damit einfach mehr fühlt und mehr erlebt. Und auch in der Sprache können wir eben ganz viele Bilder mit einfließen lassen, und dieses Prinzip Schau, wir können damit alle unsere Texte, egal eben, ob es jetzt der große Roman ist oder ob es ein kurzer Ähm, instagram Post oder einen Blockbeitrag ist, damit immer wieder überprüfen.

00:33:22
Anja: Hast du ein Beispiel?

00:33:25
Geraldine: Jetzt man sich kurz, also, wie das Beispiel, was ich vorhin genannt habe, Radio geht ins Ohr, bleibt im Kopf. Das sind so Bilder, die einfach was aussagen, was wir gar nicht besprechen müssen oder wo es auch Forschungen zu gibt. Sind diese Sätze wie der Fälle in der Brandung oder so was, wo man ja auch denkt, das ist vielleicht jetzt ausgelutscht, aber es ist ein Bild, was wir alle kennen und womit wir alle was anfangen können und was. Einfach trotzdem also, wenn ich, wenn ich dir der Fels in der Brandung sage, dann kommt da trotzdem gerade so ein bisschen von einer rauschenden Welle und mehr bei dir an, weil das Gehirn sofort darauf anspringt, auch wenn es ausgelutscht ist. Aber es ist trotzdem ein Bild, und dass wir immer mal wieder gucken, wo können wir, ähm, wo können wir was austauschen oder auch nach Ransom wörtliche Rede verwenden? Aktive Sprache, das sind alles so diese diese Grundprinzipien des Schreibens und aktiv, also nicht die Tür geht auf, sondern ich öffne die Tür oder so.

00:34:41
Anja: Mhm, mhm, ja, das ist da sagt so was, vor allen Dingen dieses, dass ein Bild sofort im Kopf entsteht. Als du gesagt hast, der Fels in der Brandung, hatte ich sofort ein Fels Brandung, oder ist die dagegen Haut? Ich hatte das sofort im Kopf, und es ist ja auch ähnlich wie diese Verneinung Bilder. Jetzt denk mal nicht an Rosa Elefanten, du hast als erstes ein Rosa Elefanten im Kopf. Auch solche Sachen kann man ja auch sehr, sehr gut in Beschreibung dann eben verwenden. Ja!

00:35:09
Geraldine: Ja, ja, total! Also! Ich habe in meinen Seminaren so ein Beispiel auch, dass wir zum Beispiel sagen, man hatte Angst, und anstatt das einfach so hinzu pfeffern, können wir sagen: Anne Riss die Augen weit auf, Starrte auf die Türklinke, und damit sage ich gar nicht, was da gerade passiert. Aber wir sehen, wir sehen ihre Reaktion, und unser Gehirn wird wach und aktiv und überlegt. Selber dieser Gesichtsausdruck, der da beschrieben wird, was macht der bei mir? Der spiegelt mir Angst, und dann weißt du so, dann passiert ganz viel im Körper und im Gehirn, und wir fangen an, daran mitzuleben, und wir wissen dann aus dem Kontext, dass Anne jetzt gerade Angst hat. Aber es wird uns nicht so langweilig im Löffel in den Mund geschoben, sondern wir werden selber aktiv da drin. Das ist so, das das magische daran: Anschauen her!

00:36:05
Anja: Hm!

00:36:05
Geraldine: Hm!

00:36:05
Anja: Das ist ja auch ganz spannend, also auch in Romanen. Jetzt bin ich doch beim Roman, aber ist egal, das ganz häufig ja auch gute Personenbeschreibungen gar nicht so sind so eins 95 groß, blaue Augen, Kreuz ist ungefähr keine Ahnung oder so. Sie hat oder sie hatte 90, 60, 90 Maße, sondern es wird ja ganz anders, wird anders beschrieben, es wird nicht technisch beschrieben, sondern aus einer gefühlten Welt. Und tatsächlich, wenn man dann hingeht und Lesende fragt, so, wie sieht der oder die aus und Bilder ihnen vorlegt, dann sind die Bilder alle anders, weil jeder ein anderes Bild im Kopf hat und Romane genug Platz lassen für diese individuelle Vorstellung sein.

00:36:50
Geraldine: Ja, ja, total, ja! Also das ist natürlich nicht so leicht, das braucht auch ein bisschen Übung. Ich habe heute morgen einen Artikel geschrieben vor Magazin. Das war ein Erfahrungsbericht, und da bin ich eingestiegen mit der Anfahrt, und ich hätte sagen können, weil unser Sohn hat geschlafen im Auto, und ich habe da geschrieben, dass die zwei Augen blinzeln. Zwei Kinderaugen blinzeln und werden langsam größer, und ich hätte auch einfach schreiben können, mein Sohn wacht auf. Ja, ja, aber wenn ich das sehe, wieder ein Kind im Kindersitz sitzt, und langsam gehen die Augen auf und werden größer und gucken aus dem Fenster. Dann bin ich da so mehr dabei, und das sind solche Sachen das, das braucht ein bisschen Übung und Kreativität, aber jeder weiß, was da gerade passiert. Da macht ein Kind auf.

00:37:41
Anja: Ja, ja, ja, ja, ja, genau das ist, das ist so das Thema, dass man sich da ein bisschen von löst. Also, ich habe damals, ich weiß gar nicht mehr bei wem mal so ne Übung gemacht, das nicht gesagt werden soll, wie du dich fühlst, sondern das, was du erlebst, während du dich fühlst. Das fand ich auch ganz, ganz, ganz spannend. Ach, genau das war es, war auch eine Übung im Führungskräfteseminar, und zwar ging es darum, so Beschreib mal, wie es dir geht, und nicht so, ich bin nervös, sondern was geht in deinem Körper tatsächlich vor? Und ich habe das dann auch mal mit Führungskräften gemacht oder auch oft mit Führungskräften gemacht, und es ist ganz schwer, die Leute dahin zu kriegen. So nee, das ist schon wieder ein ne Interpretation, was fühlst du, so kribbelnde Hände, also kalter Schweiß im Gesicht, oder das ist ganz differenziert. Und da mal hinzukommen, sich die Mühe zu machen, das lohnt sich!

00:38:43
Geraldine: Ja.

00:38:43
Anja: Hm!

00:38:43
Geraldine: Ja, total! Also, es sind ja eigentlich so die Sinnesorgane. Was sehe ich, was höre ich, was rieche ich, was schmecke ich das, das zu nehmen, anstatt die Interpretation dessen? Ja!

00:38:54
Anja: Ja.

00:38:54
Geraldine: Ja.

00:38:55
Anja: Ja, ja, genau, oder auch. Wenn man zum Beispiel nervös ist, fällt mir halt gerade ein, dann dann zu sagen, so irgendwie, ihr stieg ein merkwürdiger Geruch in die Nase, und sie merkte: Oh, ihr eigener Schweißgeruch zum Beispiel, und das Ganze im Kontext. Da gibt es auch einen guten Anfang von irgendeinem Buch. Das hat mal ein Kollege erzählt, und zwar fing das Buch so an, ihm stieg der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase, und er merkte, es war sein eigenes.

00:39:29
Geraldine: Oh ja, ja, ja, ja, das kenne ich sogar auch. Den Buch anfangen, ja!

00:39:35
Anja: Aber nicht mehr, ich war das.

00:39:37
Geraldine: Bitte, das bleibt natürlich sowas. Ja!

00:39:39
Anja: Ja, ja, ich glaube, Simon, bucket ist es. Ich meine, es ist.

00:39:44
Geraldine: Hm!

00:39:45
Anja: Ich sage auch im Buch von Simon bucket und wo ich dann auch denke, alles klar, das ist, es ist genau der richtige Anfang. Ich will doch wissen, wie, wieso. Was ist da denn los? Also, es ist, es ist so, und ich will definitiv wissen, was ist da passiert.

00:40:02
Geraldine: Ja, ja, genau, und wenn wir jetzt eben nicht bei großen Bücherschreiben sind, sondern so im Alltag, im Marketing, bei Instagram, bei Blockartikeln, da ist das natürlich eine wahnsinnig große Herausforderung, kurz und knackig zu schreiben und trotzdem schon mitzunehmen. Ähm, das ist einfach die große Sache und diese Königsdisziplin. Aber das ist einfach so ein bisschen Übung und immer wieder ausprobieren und viel, viel lesen auch.

00:40:28
Anja: Mhm, genau, und das ist genau! Viel lesen und sich angucken, was könnte daran gut sein und und was eben nicht so gut so, das ist diese Nummer. Jetzt machen wir den Sack mehr oder weniger zu, wo mein Kreativdirektor mich zu gezwungen hat, die Headlines der Bild zu analysieren, also wirklich zu gucken, wenn dir was gefällt, auch zu merken: Ach so, deswegen gefällt mir das. Also nicht nur sagen, oh ja, das ist ja schön, sondern mal genau zu gucken, wie machen die das?

00:41:01
Geraldine: Ja, ja, ja, und sich auch ganz viele Notizen zu machen. Also, ich hab mein Smartphone immer so im Anschlag, und wenn ich, wenn, wenn ich was erlebe, was mich irgendwie bewegt oder was beobachte oder was lese, ähm, dann mache ich Screenshots, schreib mir das auf. Natürlich muss man das dann auch irgendwie wieder gut einsortieren, dass man es auch wiederfindet. Aber da ist ja die Welt heute voll davon, und an jeder Ecke gibt es wahnsinnig für Potenzial, was mitzunehmen, sich inspirieren zu lassen, was zu lernen.

Test Sachbuch-Idee

00:41:32
Anja: Genau, genau das ist auch so ein so ein Tipp, den ich auch gerne mitgebe, dass man sich so ein Ideen Ordner anlegt im Handy, auf dem Auf, auf dem Rechner. Ich gucke zum Beispiel jeden Tag einmal kurz grollich so bei Facebook durch, und was ich Mega gut finde, sind tatsächlich meine eigenen Erinnerungen, weil das weiß ich ja nicht mehr, was ich vor fünf Jahren mal gepostet habe oder mal gut fand, mal geteilt habe, und dann sind ganz viele Sachen drin, wo ich dann denke, ach krass, guck mal, das kann ich ja noch mal in meinen Ideen Ordner gucken packen. Das ist!

00:42:04
Geraldine: Ganz, ganz interessant, ja eben, man muss auch das Rad nicht jedes mal ständig neuer finden, auch nicht in der Kreativbranche, oder wenn man kreativ sein will, weil das ist auch was, das finde ich wahnsinnig spannend. Auch im Seminar sagen dann Menschen, also ich habe gar keine Idee, ich bin immer total unkreativ, und wenn ich jetzt zu dir sage, bring mich mal zum Lachen, dann ist das wahnsinnig schwer, so aus dem nichts die jetzt da irgendwas aus der Nase zu ziehen, weil das Gehirn so eben nicht funktioniert. Das Gehirn assoziiert ständig und verknüpft ständig, und wenn es nichts gibt, keinen Angriffspunkt, den wir haben, von dem wir aus weitergehen können, dann kann da nichts kommen, und das ist so diese, diesen Stress, den wir uns manchmal machen. Ich muss jetzt kreativ sein, dann ist einfach, sind die Lichter aus, anstatt irgendwie zu sagen, okay, ich nehme jetzt einfach das, was hier vor mir ist. Ich fange einfach mal an, diesen Text zu schreiben, was wir vorhin eben auch schon hatten, egal wie du das ist, oder ich schreib erst mal darüber, dass mir nichts einfällt, aber dann habe ich diesen Startpunkt, und dann assoziiere ich weiter. Da mache ich ganz viele Assoziationen und auch Dissoziations Übungen, weil dissoziieren können wir nicht als Menschen, dass das ist nicht möglich!

00:43:21
Anja: Spiel ich also, ich bin sofort, bin sofort bei der Dissoziation Übung hängengeblieben und dachte: Hä, wie geht das denn, und wie können wir? Wie können wir das nicht? Gib uns mal ein Beispiel, das finde ich ja mega interessant!

00:43:32
Geraldine: Also eine ganz einfache Übung ist zum Beispiel, wir machen einen Kreis, ich sage ein Wort, ich sage mehr, und du stehst neben mir und sagt dann irgendwas, was dir zu mehr einfällt, sagst du möve, sagt der nächste Vogel und so weiter, und das funktioniert ganz gut. Das üben wir auch ne Weile, weil das auch immer schneller geht, weil man oft so denkt, okay, ich muss was Geniales sagen, das ist nicht gut genug. Also sage ich es nicht, als überlege ich weiter, und dieses überlege ich überlege weiter, heißt, ich assoziiere weiter, bis bis was besseres kommt. Ich lasse jetzt so weiter durchlaufen und auch da. Also ist das Ziel dieser Übung beim Assoziieren, sich da locker zu machen und einfach zu nehmen, was kommt, und sich festzulegen und rauszuhauen, weil damit tun wir uns wahnsinnig schwer und halten so an dieser Angst fest, dass es nicht gut genug ist, und das wollen wir im Storytelling eben auch ablegen, um einfach, ähm ja, das anzukurbeln, in Bewegung zu kommen, weil mir, Darling funktioniert jederzeit, und die zweite Runde oder die zweite Variante dessen ist dann ein Dissoziation Kreis zu machen. Das heißt, ich sage ein Wort, und du musst so schnell wie möglich ein Wort sagen, was einfach gar nichts damit zu tun hat, ist aber wichtig, dass du auf mein Wort hörst und wirklich wartest, bis mein Wort bei dir ankommt, also das einmal aufnehmen und dann ein Wort suchen, was nichts damit zu tun hat. Man kann dann natürlich wahnsinnig gut schummeln und sich einfach schon vorher überlegen. Ich sag dann mülleimer, weil das wird sehr Wahrschein, eigentlich nicht dazu passen, was bei mir ankommt. Aber natürlich beschummelt man sich dann selber, und dann analysieren wir das und merken, okay, wenn ich das wirklich aufnehme. Das Wort also bei mir kommt jetzt an Räucherstäbchen, dann bin ich vielleicht in Indien, bin bei Gewürzen, nee, das ist immer noch zu nah, dann denke ich an Restaurant, und dann sage ich Koch, aber ich assoziiere die ganze Zeit.

00:45:36
Anja: Mhm.

00:45:38
Geraldine: Es geht nicht anders.

00:45:39
Anja: Okay, okay, also bei mir wäre es jetzt zum Beispiel so, dass ich mich dann hier im also ich gucke mich zum Beispiel hier im Zimmer um und guck, was passt nicht.

00:45:48
Geraldine: Dazu genau aber auch das. Also du kannst nicht aus dem luftleeren Raum was sagen, was nicht dazu passt, sondern du guckst dich um, und dein Gehirn hält wieder an etwas fest. Aber du kannst nicht in einem luftleeren weißen Raum stehen und, ähm und das machen.

00:46:09
Anja: Okay also, und das heißt aber, und das und was ist das Ziel denn dieser Dissoziation? Runde, dass einem das bewusst wird, oder was ist das Ziel?

00:46:19
Geraldine: Dass man sich einfach mal locker macht und sich diese Selbstvorwürfe auch nicht macht, ich kann das nicht. Ich bin nicht kreativ, sondern so. Diese Erfahrung macht okay, mein Gehirn, jedes Gehirn funktioniert so, und wenn ich einfach mal los gehe, dann komme ich auch schon irgendwo an, und wenn ich da nicht ankommen will, wo ich angekommen bin, dann gehe ich eben noch mal weiter oder wieder zurück oder links oder rechts. Aber ich kann nicht aus dem luftleeren Raum einfach mit der Pistole auf der Brust losschießen. Das geht nicht!

00:46:50
Anja: Ah okay, ach, das ist, das ist ja ganz interessant, und wie hilft das jetzt dem Storytelling, dass man den Perfektionismus loslässt? Ist das richtig?

00:47:01
Geraldine: Ja, dass wir einfach, wenn wir dann Übungen machen, wo wir Storys schreiben oder about Seiten schreiben oder Geschichten suchen, die zum Unternehmen passen oder zu irgendeiner Kampagne passen, dass wir da einfach unbefangener dran gehen können und Ähm auch sagen können, es muss nicht das erste sein, was da kommt, das einfach, dass so ein Verständnis ist bei allen Teilnehmenden, dass ja, dass wir einfach kreativ sein dürfen und können. Und wie funktioniert Kreativität überhaupt?

00:47:37
Anja: Ah, okay, verstehe, verstehe. Also. Ich versuche, das im Kopf, hat gerade die ganze Zeit, so selber mitzumachen und zu sagen, so, ach so, ach so, ja, so, so funktioniert das. Aber ich hab halt auch überhaupt keine Schwierigkeiten, einfach irgendwas rauszu, und das ist nicht mein Problem, aber fällt mir daher sehr schwer, das Problem bei anderen Menschen zu verstehen.

00:48:01
Geraldine: Ja, ich glaube, das ist so. Dieser, also, das habe ich gerade, als ich hab, ne Ausbildung zur Laune gemacht, und da habe ich das so gut gelernt. Diese, ich will genial sagen, diese Genialität, dieser Anspruch an Genialität einfach mal abzulegen, weil Genialität ist ja nicht, ich hab, ich hab einen komplizierten Sachverhalt. Ich muss hier irgendwie eine Geschichte erzählen, und das und das und das muss da drin sein. Und jetzt wird meine Geschichte super kompliziert, damit sie nur die Menschen verstehen, die wahnsinnig genial sind, sowie das in der wissenschaftlichen Sprache manchmal ist, sondern Genialität ist. Ich hab was ziemlich kompliziertes und schaff das, das so zu extrahieren, dass es einfach klar, vielleicht noch ein bisschen witzig ist und dass es jeder verstehen kann. Das ist genial!

00:48:49
Anja: Mhm, mhm, ja, ja, also so dass das einfache ist, letztendlich das, was am schwierigsten ist, direkt.

00:48:57
Geraldine: In meinem Garten verbuddelt ist da, da reise ich dann erst mal sonst wohin, und wenn ich wieder nach Hause komme, dann merke ich, ob sie. Das war ja schon die ganze Zeit da. Aber manchmal brauchen wir auch die, diese Umwege und auch das zu akzeptieren, und ich bin auch jemand, der viel kreativ arbeitet, so wie du. Ich habe damit auch wenig Schwierigkeiten, aber es gibt wahnsinnig viele Menschen, die genau an dem Punkt stehen, wo der sie einfach zurückhält.

00:49:22
Anja: Hm!

00:49:23
Geraldine: Mhm.

00:49:25
Anja: Also, ich kann das, ich kann das ganz gut verstehen bei so anderen Sachen. Ich will immer irgendwelche Sachen anfangen. Was weiß ich wie ich will. Jetzt endlich Wellenreiten lernen, hat im letzten Urlaub nicht geklappt, aber so, beim nächsten Mal klappt das, da bin ich mir ganz sicher. Aber ich, ich fang dann an und merke, oh, es ist doch ganz schön schwer, und dann höre ich wieder auf, obwohl ich genau weiß, du musst über diesen Punkt jetzt weg. Ja, ich weiß das so, und so ist es. Letztendlich ist es beim Schreiben ja auch in dem Moment, wo du merkst, oh, das ist aber schwer, oder jetzt wird es unangenehm, oder jetzt habe ich da keine Lust zu. Kommst du an den Punkt oder wenn man ein Instrument lernt oder irgendwas, dann kommst du da an diesen Punkt. Über denen musst du weg lernen.

00:50:08
Geraldine: Ja, ja, aber was auch, finde ich, Kreativität ist. Irgendein bekannter Maler hat das mal gesagt, ich habe aber auch natürlich den Namen vergessen. Nicht so schlimm. Du malst zehn Jahre, dann lässt du es zehn Jahre liegen, und dann gehst du es wieder an, und es wird es denn je. Und auch das braucht unser Gehirn, um kreativ zu sein oder Geschichten zu erzählen oder dazuzulernen. Diese verschiedenen Phasen und auch Ruhephasen und Abwechslung, und wir müssen auch mal wieder schlafen zwischendurch und machen am nächsten Tag auf, und plötzlich ist es da oder gerade so unter der Dusche oder im Auto. Da kommen uns die besten, kreativsten Ideen und Geschichten, weil wir da einfach in den Entspannungszustand sind und oder unser Gehirn plötzlich was verarbeitet und abgespeichert hat, was es eben in diesem action Modus noch nicht konnte.

00:50:59
Anja: Ja, ja, ja, ja, es ist, ist dieses so. Es gibt eben diese verschiedenen Phasen. Einmal etwas in das Gehirn rein tun, dann warten, und dann spuckt das Gehirn schon irgendwann ganz viele tolle Sachen aus. Das ist ja!

00:51:12
Geraldine: Ja, oder eben beim Wellenreiten, dass du es dann einmal angehst, merkst, dass es furchtbar schwer, und beim nächsten Mal wunderst du dich, dass es doch so gut geht, plötzlich.

00:51:21
Anja: Ja, ja, ja, ich bin, ich bin gespannt. Also, nächstes Jahr wird das irgendwann angegangen. Wenn wir dann in unser, in unser Expeditionsmobil nächstes Jahr ziehen und losfahren, dann wird Wellenreiten definitiv angegangen ist. Ich muss, ja, ich muss das unbedingt noch lernen. Ja, weil unser Kind geht ja jetzt dieses Jahr aus dem Haus der Macht. Jetzt macht der Abi, dann will der zum Wintersemester in Heidelberg anfangen zu studieren, und wir sind gerade dabei, das Expeditionsmobil jetzt endlich auszubauen, und dann geht es nicht.

00:51:58
Geraldine: Ist ja los, das klingt wunderbar. Ja, wir haben auch gerade unser Expeditionsmobil aufgebaut.

00:52:04
Anja: Ja, ja, ich hatte, ich hatte das, ich hatte das gesehen, auch auf instagram, dass ihr ja zwischendurch auch schon eine Runde unterwegs wart, aber ihr seid doch jetzt dabei, einen Hof aufzubauen.

00:52:15
Geraldine: Aber wir brauchen auch ein Fluchtfahrzeug, falls das zwischendrin mal, ne, man muss ja in Phasen leben, haben wir ja gesagt.

00:52:26
Anja: Ja, ja, auf jeden Fall, auf jeden Fall. Also bei uns fängt dann jetzt eine ganz große, lange Phase an, aber das stimmt. Das hatten wir tatsächlich auch. Als unser Sohn noch klein war, hatten wir immer unseren Bulli und sind damit dann immer geflüchtet.

00:52:42
Geraldine: Ja, genau!

00:52:44
Anja: Ja, ja, sehr, sehr, sehr wichtig, also das finde ich, finde ich total gut. Lass uns noch einmal zum Thema Storytelling kommen, wenn du jetzt mit dem, was du jetzt alles über Storytelling und schreiben weißt und sagen solltest, oder deinem früheren ich einen Tipp geben solltest, wie du es dir leichter machen könntest, nach dem Motto, wenn ich das damals gewusst hätte, wäre es ein bisschen schneller gegangen. Welcher Tipp wäre das?

00:53:14
Geraldine: Ich glaube, es wäre der Tipp, dass es keine Abkürzung dafür gibt, weil natürlich würde, wenn ich mein erstes Buch nochmal schreiben würde, würde das ganz anders werden, und auch wenn ich es nächste Woche dann noch mal schreiben würde, wäre das wieder komplett anders. Aber ich habe alle Prozesse, ich habe alle Erfahrungen gebraucht, um um zu lernen und um da zu sein, wo ich jetzt bin, und es gibt einfach dafür keine Abkürzung und auch nicht fürs Geschichten erzählen, weil wir das nur durch Erfahrung können, und ich glaube, das ist egal, ob das beim Schreiben ist oder beim Gärtnern. Der Anfang ist einfach hart, und man fällt ganz oft auf die Nase, aber jedes mal auf die Nase Falle, ist einfach ein großes Learning, und ja, einfach losgehen und loslegen. Das ist so der Tipp, den ich mir geben würde, weil ich wollte schon lange. Natürlich war das ein großer Traum, Bücher zu schreiben, und hat mich dann. So viele Ausreden haben mich davon abgehalten. Jetzt, wo ich es gemacht habe, merke ich so ja, jetzt liegen wieder Dinge vor mir, von denen ich absolut keine Ahnung habe, und ich muss einfach losgehen und lernen, dann schon unterwegs dazu.

00:54:21
Anja: Ja, aber das ist ein richtig, richtig guter Tipp, weil ich bin ja auch so eine spätberufene. Ich hab mein erstes Buch, mein erstes Verlagsbuch geschrieben mit 47, also es ist nie zu spät, mit Bücherschreiben anzufangen, von daher, dass das.

00:54:39
Geraldine: Man hat das vorher auch gebraucht, vielleicht die Zeit.

00:54:42
Anja: Hm!

00:54:42
Geraldine: Mhm.

00:54:42
Anja: Ja, auf jeden Fall, auf jeden Fall. Ich hätte sonst gar nicht zum Schreiben gehabt. Also, ich brauche diese ganze Lebenserfahrung, die ja in dieses, in dieses erste Buch irgendwie reingekommen ist. Ja ja, klar, auf jeden Fall.

00:54:55
Geraldine: Genau, man braucht auch tatsächlich was, worüber man schreiben kann, und auch wenn man eine Geschichte schreiben möchte, da gehört auch Lebenserfahrungen dazu.

00:55:02
Anja: Ja, ja, ja, genau das stimmt, und und und jeder hat so seinen seinen eigenen Punkt, wo es mit schreiben letztendlich losgeht, und ähnlich eben auch was, was du sagst. Ja, ähnlich wie mit dem Wellenreiten. So ich werde, ich werde sehr viel Salzwasser schlucken glauben, und ich werde sehr viel Muskelkater haben. Ich werde sehr viel vom Brett runter fallen, bevor ich überhaupt ein erstes mal richtig draufstehen kann. Aber genauso ist es eben mit schreiben, auch egal, ob es ein Block ist oder ein Instagram Post, und das, was du sagst, ich würde mein erstes Buch natürlich heute nicht mehr so schreiben. Auch mein zweites würde ich nicht mehr so schreiben, das dritte auch nicht. Also ich würde heute jedes Buch anders schreiben, und gut so!

00:55:43
Geraldine: Ja, gut so, ja, Zeit, genau zum Glück! Ja, das heißt, man hat wieder neue Erfahrungen gemacht und dazugelernt. Ja!

00:55:51
Anja: Ja, ja, ja, genau genau das. Ich finde, das ist echt ein sehr schöner Abschluss für dieses, für dieses Gespräch, gerade wenn man dich sucht oder auch wenn man dich buchen will für Storytelling, wo findet man dich?

00:56:06
Geraldine: Also täglich auf instagram, da gebe ich mir viel Mühe, da zuverlässig zu sein, und es macht mir auch großen Spaß. Und Storytelling, da hab ich ne ne website, grad minus Schüle, Punkt kommen mit, und genau da kann man mich finden. Anschreiben, Infos dazu.

00:56:24
Anja: Ah, sehr gut, das verlinke ich auf jeden Fall in den schon Not, dass man dich auch findet, und vielleicht hast du noch einen einen Buchtipp zum Thema Storytelling.

00:56:36
Geraldine: Ich lese gerade, der Heros in 1000 gestalten, das ist schon ein Schinken, also wenn man es wirklich wissen will, da geht es um die Heldenreise. Das wahnsinnig spannend, aber so für den alltäglichen Gebrauch gibt es zum Beispiel von Thomas Chuck. Ich weiß gerade nicht genau, wie man den Nachnamen ausspricht. Das ist so das bekannteste im Moment da. Das ist einfach so plug in play, also da kann man ganz viele wirklich Werkzeuge rausziehen.

00:57:12
Anja: Ich, ah, das ist doch prima! Die Bücher werde ich auf jeden Fall auch verlinken, in den schon nutzt natürlich auch gradient Bücher. Also, ähm, Reise zu dir selbst ist das erste. Wie hieß das noch? Leben? Grenzenloses Leben? Genau, und Wald wärts, gibt’s noch eins? Oder wann kommt das nächste?

00:57:33
Geraldine: Die sagt immer, erst in zwei Bücher rausgekommen und dann ein Kind.

00:57:39
Anja: Sehr geil, ja!

00:57:40
Geraldine: Und genau damit bin ich gerade eben auch viel beschäftigt, neben meiner Arbeit als Regisseurin, Referentin und content creatorin.

00:57:52
Anja: Sagen, das reicht auch erst!

00:57:53
Geraldine: Genau ja, aber ich bin auf jeden Fall nicht fertig damit, dass, das weiß ich, aber die Phase, die die kommt, wieder im Leben, irgendwann wieder mehr Muße und Zeit ist.

00:58:04
Anja: Ja, ja, ja, und hast du schon Ideen oder auch gerade so? Ach, nee, kommen, lass mich mal mit Ideen in Ruhe, ist ja auch völlig in Ordnung!

00:58:12
Geraldine: Ja, aber es sind wahnsinnig viele, also das ist auch schön, eben diese diese Sammlung wieder von Ideen, was wir auch vorhin hatten. Dafür habe ich jetzt wahnsinnig viel Zeit, auch für ein neues Buch, mir immer wieder Ideen aufzuschreiben, und man merkt dann schon, das ist irgendwie alles im selben Pool, und dann geht es wieder darum, so eine Essenz davon zu finden.

00:58:35
Anja: Ah ja, Okay, ja, das macht ja auch wahnsinnig Freude, ist ja auch eine tolle Arbeit. Total okay, meine liebe! Ich danke dir für das Gespräch! Es hat mir wieder wahnsinnig viel Spaß gemacht, und ich habe auch so sofort wieder gedacht, so und sobald wir in dieses Expeditionsmobil steigen und Richtung Richtung Süden fahren. Wir wollten ja schon bei euch vorbeikommen, aber wir haben es einfach nicht geschafft. Wir schaffen das aber nochmal.

00:58:58
Geraldine: Ja, ja, wir kaufen gerade im Klosterhof bei Schaffhausen, und da sind dann auch mobil Stellplätze.

00:59:06
Anja: Siehst, du ist doch ideal, ideal. Dann sieht man zu, und wir sehen auch zu, und dann kommen wir auf jeden Fall euch besuchen. Freuen wir uns!

00:59:15
Geraldine: Danke für die Einladung, hat mich riesig gefreut und auch von dir wieder so viel gelernt heute.

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