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Wie finde ich einen guten Titel für mein Buch?

Wie finde ich einen guten Titel für mein Buch?

19. September 2021

Die Frage „Wie finde ich einen guten Titel für mein Buch/Sachbuch?“ erreicht mich fast täglich in den unterschiedlichsten Facetten:

Wie findest Du den Titel XY?

Kannst Du mir mal eine Rückmeldung zu folgenden Titeln geben?

Ich habe keine gute Titelidee … Der Inhalt ist wie folgt …

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Zunächst einmal freut es mich natürlich, dass so viele Autor*innen mir ihr Vertrauen schenken, und mich zu diesem Thema fragen. Und da diese Frage so häufig kommt: Was liegt da näher, als das „Titelproblem“ einmal genauer zu betrachten. Denn im Grunde ist es gar nicht so schwer einen passenden Titel zu finden.

Schauen wir uns erst einmal an, was ein Titel – dabei ist es zunächst völlig egal ob Sachbuch oder Belletristik – in Kombination mit der Covergestaltung und im zweiten Schritt dem Klappentext, bewirken soll. Natürlich: Das Ganze soll das Buch verkaufen. Also muss dieses Gesamtpaket für die Kaufenden so spannend sein, dass sie nicht mehr an sich halten können und der Buchhandlung das Buch gegen bares manisch entreißen. Tatsächlich funktioniert das bei Büchern, auf die Fans lange gewartet haben. Wir erinnern uns an die Harry Potter Bände 2-7 … Aber ich schweife ab. Wir gehen hier ja von einem ersten Band bzw. einem Stand-allone aus, den noch kein Mensch kennt. Und da zählt halt die erwähnte Kombination.

So entstehen gute Belletristik Titel

Jussi Adler Ohlsen feierte in Deutschland 2007 mit „Erbarmen“ seinen ersten großen Erfolg. Natürlich wussten die Käufer*innen, dass sich hinter dem Titel ein Psychothriller verbarg, da Belletristik in der Buchhandlung in der entsprechenden Ecke bzw. auf dem thematisch passenden Präsentationstisch zu finden ist. Was diesen Titel aber zusätzlich auszeichnete war der Ein-Wort-Titel und die Covergestaltung. Ein Psychothriller der „Erbarmen“ heißt, macht mega neugierig, denn er öffnet eine Fragenwelt im Kopf, auf die unser Gehirn eine Antwort will. Also greifen wir zum Buch, um diese Antworten zu bekommen.

Nehmen wir ein weiteres Beispiel aus der Belletristik, bevor wir uns den Sachbüchern, die anders funktionieren zuwenden. Den Harry Potter Erfolg mit dem Titel erklären zu wollen wäre vermessen, denn – wie auch bei allen anderen großen Erfolgen – spielen mehrere Faktoren, die nicht mit Absicht herbeizuführen sind, eine Rolle. Andernfalls wäre es ja ein leichtes, Bestseller am laufenden Band zu produzieren. Aber, ein guter Titel gehört auf jeden Fall dazu. Das ist bei den Harry Potter Bänden der Fall. Vor allem beim ersten: Harry Potter und der Stein der Weisen. Auch hier ist das Genre durch die Sortierung klar. Das Cover ist gut gestaltet und der Zielgruppe stellt sich die Frage, was es mit dem ominösen Stein der Weisen auf sich hat. Sobald unser Hirn neugierig wird, ist es nur noch schwer vom Kauf abzuhalten.

Einen machen wir noch, bevor wir zu den Sachbüchern wechseln: Der Hundertjährige der aus dem Fenster sprang und verschwand. Das war zu dem Zeitpunkt ein No-Go, weil der Titel viel zu lang ist. Sowas verkauft sich nicht. Und genau diese Länge ist hervorgestochen. Sie war zu diesem Zeitpunkt besonders. Darüber hinaus macht der Titel auch noch neugierig. Wie kann ein Hundertjähriger aus dem Fenster springen? Schafft man das mit 100 überhaupt noch? Wurde er danach verschleppt? Was zum Teufel ist da los? Ich glaube, Du merkst, worauf ich hinaus will.

Gute Sachbuchtitel beantworten eine Frage

Kommen wir zu den Sachbüchern. Da sieht es etwas anders aus. Denn bei Sachbüchern haben die Leser*innen in der Regel ein bewusstes und/oder unbewusstes Problem, welches sie lösen wollen. Oder anders formuliert, sie kommen mit einer Frage und suchen nach der Antwort. Und die Lösung bzw. die Antwort ist das jeweilige Sachbuch. 

Beispielsweise gibt es ganz offensichtlich sehr viele Menschen, die gerade unglücklich sind und sich fragen, warum das so ist und wie sie das ändern können. Und dann sehen sie in der Buchhandlung den Titel „Das Kind in Dir muss Heimat finden“ Irgendwie haben sie schon mal was vom inneren Kind gehört. Ist ja gerade immer mal wieder in den Medien. Und schon haben sie das Gefühl, wenn sie sich damit mehr befassen, dann könnte das mit dem Glück schon klappen. 

Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich Sachbuch ist „Die Kunst, kein Egoist zu sein“ von Richard David Precht. Die Frage „Warum sind die Menschen egoistisch oder sogar schlecht?“ ist eine Frage, die sich viele schon mal gestellt haben. Und wenn diese Frage gerade irgendwo im Unterbewusstsein rum geistert, wenn man den Buchtitel betrachtet, dann ist das Buch so gut wie gekauft.

Das heißt, dass ein guter Sachbuchtitel immer die Antwort auf eine Kernfrage Deiner Zielgruppe ist. Das ist auch der Grund, warum es so wichtig ist, seine Zielgruppe und die Kernthese des eigenen Buches zu kennen. Wenn Du genau weißt, welche Fragen und Probleme Deine Zielgruppe zu Deinem Buchthema hat, dann wirst Du diese im Buch ja auch beantworten. Und wenn Du vor dem Schreiben Deine Hausaufgaben gemacht hast und die Kernthese Deines Buches sauber erarbeitet hast (Die Kernthese ist der Buchinhalt in nicht mehr als drei Sätzen), dann ist das mit der Titelfindung gar nicht mehr so schwer.

Wenn ich in Kursen und in Coachings gefragt werde, was immer wieder vorkommt, wie denn nun der Titel für dieses oder jenes Sachbuch lauten soll, dann ist meine Gegenfrage immer: „Welche Frage beantwortet denn Dein Buch? Mit welchem Problem kommen Deine Leser*innen in die Buchhandlung? Und die Antwort muss auf dem Titel stehen.“ Oder mit den Worten eines Trainerkollegen: Situation, Complication, Answer! Die Leser*innen sind in einer Situation, die ihnen Probleme verursacht (Complication) und sie suchen die Lösung. Und die ist Dein Buch. Das ist den meisten Autor*innen bewusst, aber die Lösung muss auf dem Titel stehen, sonst können die Leser*innen in spe ja nicht erkennen, dass die Lösung im Buch steht. 

Tatsächlich ist die Titelfindung für Sachbücher sehr einfach, wenn vor dem Schreiben das Fundament aus Zielgruppendefinition und Kernthese sauber erarbeitet wurde. Dann kann mit etwas Brainstorming ziemlich leicht ein guter Titel entstehen. Ähnlich verhält es sich auch in der Belletristik. Die Kernthese bzw. die Kernidee muss sitzen. Das in Kombination mit ein wenig Marktbeobachtung und einem Händchen für Ein-Wort- bzw. Ein-Satz-Cliffhänger machen einen guten Titel.

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2 Kommentare

  1. Toller Beitrag! Hat mich sehr dazu inspiriert, mir noch einmal Gedanken über meinen Titel zu machen 😉

    Ganz liebe Grüße
    Sandra

    Antworten
    • Moin Sandra,
      Das freut mich sehr. Ich hoffe, es ist ein guter neuer Titel raus gekommen ist.
      Herzliche Grüße aus Hamburgs Süden
      Anja

      Antworten

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