Wie schreibt man ein Sachbuch?

Wie schreibt man ein Sachbuch?

20. März 2022

Du kannst Menschen mit Deiner Expertise und/oder mit Deinen Erfahrungen weiter helfen und würdest darüber gern ein Buch schreiben, weißt aber nicht wie? Keine Sorge, so schwer ist das gar nicht. Denn Schreiben ist ein Handwerk und ein Handwerk kann man lernen. Okay, Zeit musst Du schon investieren, aber auch das ist mit einer guten Zeitplanung problemlos machbar. Die Preisfrage ist: Willst Du wirklich?

Gute Gründe ein Sachbuch zu schreiben

Natürlich gibt es jede Menge Gründe, mit dem Schreiben zu starten. Beispielsweise erreicht man sehr viele Menschen. Und am Ende bekommt man auch Wertschätzung und Anerkennung. Das ist zwar als Begründung offiziell nicht en vogue, aber machen wir uns nix vor: Es ist schon ziemlich cool, als Autor*in gesehen zu werden. 

Für Expert*innen, Coach*innen und Speaker*innen ist ein Sachbuch eine der besten Formen, um neue Kund*innen zu gewinnen. Denn so ein Sachbuch baut automatisch eine riesige Reichweite auf: Es liegt in Buchhandlungen, ist bei Google schnell auffindbar und es wird mit etwas Glück in der Presse besprochen, was wiederum neue Reichweite generiert. Ich spreche da aus Erfahrung. Mein Buch „Das Geheimnis richtigen Zuhörens“ ist ein absoluter Kund*innenmagnet. Allein dieses Buch spült mir wöchentlich mehrere Anfragen in mein E-Mail-Postfach. Ohne dass ich etwas dafür tun muss. Okay, ich musste natürlich das Buch schreiben, aber danach war es sehr schnell ein Selbstläufer.

Exposé oder Manuskript?

Viele Autor*innen machen aus meiner Sicht den Fehler, dass sie nach der Strukturierung sofort mit dem Manuskript beginnen und dann das Manuskript an die Verlage schicken. Das ist nicht empfehlenswert. Warum nicht? Ganz einfach: Verlage lesen in der Regel keine Manuskripte. Dazu fehlt schlicht die Zeit. In Deutschland werden rund 70.000 Bücher im Jahr veröffentlicht. Auf jede Veröffentlichung kommt ein vielfaches an Konzepten und Manuskripten, die abgelehnt wurden. Das bedeutet das in den Verlagen Wäschekörbe voll mit Manuskripten und Exposés ankommen. Niemand hat Zeit das alles zu lesen. Da wird das, was viel Zeit kostet, nämlich die Manuskripte schon vorher aussortiert. Exposés die nach Verlagsvorgaben geschrieben wurden, haben eine ungleich höhere Chance gesichtet zu werden.

Abgesehen davon erhältst Du mit Deinem Exposé selbst viel mehr Klarheit über das Buch, das Du am Ende schreiben willst. Du erarbeitest Zielgruppe, Inhalt und Marketinganalyse vor dem Schreiben und kannst Dir später viele zeitraubende Überarbeitungen sparen. Darüber hinaus reden Verlage auch ein Stück weit mit. Dort sitzen Profis, die wissen, was zu tun ist und wie Dein Buch noch besser wird. Es ist immer leichter, einen Entwurf zu ändern als ein komplettes Manuskript.

Verlag oder Selfpublishing?

Das kommt drauf an! Wenn Du Dein Buch als Multiplikator und als Akquiseinstrument für Dein Business einsetzen willst, dann ist es von Vorteil, in einem renommierten Verlag zu publizieren. Der Verlag ist nämlich die beste Empfehlung für die Glaubwürdigkeit Deiner Expertise. Gerade in Deutschland hat das Veröffentlichen in einem Verlag immer noch den Ruf inhaltlicher Qualität. Der Nachteil ist, dass Du Dich den Verlagsvorgaben anpassen musst. Das kann aber auch ein Vorteil sein, denn wie schon gesagt: dort sitzen Profis, die etwas vom Geschäft verstehen. Gerade beim ersten Buch ist das gar nicht schlecht. Zusätzlich profitierst Du vom Verlagsmarketing, von der Verlags-PR und vom Vertrieb im Buchhandel. Das sind auch die Gründe, warum Du an einem Verlagsbuch weniger verdienst als im Selfpublishing.

Im Selfpublishing musst Du für alles selbst sorgen: Lektorat und Korrektorat, Marketing und PR, Covergestaltung und Buchsatz … Das ist nicht ganz günstig. Und das Geld für Lektorat, Korrektorat und Gestaltung solltest Du auf keinen Fall sparen, denn sonst wirkt Dein Buch sehr schnell unprofessionell und bewirkt das genaue Gegenteil von dem, was Du ursprünglich wolltest. Ein unprofessionelles Buch ist Antiwerbung.

Der Hang zur Einzigartigkeit ist Bullshit

Und damit sind wir schon bei einer der größten Schreibhürden, die es gibt. Der Zwang zur Einzigartigkeit. Ich kenne diesen Zwang sehr gut und er begegnet mir immer wieder, obwohl ich ihn längst abgelegt habe. Und zwar in Form von Freund*innen, Kolleg*innen und ggf. sogar Lektor*innen oder Journalist*innen, die mir erzählen, dass es das ja alles schon gibt. Vielleicht sogar in besserer Form und Qualität als das, was ich da abliefere. Das mag sein. Aber wer beurteilt das denn? Am Ende doch die Leserinnen und Leser. Und auch hier gibt es wieder die, denen es gefällt, und die, denen es eben nicht gefällt. Im Grunde ist es wie im Leben: Es kann Dich halt nicht jeder mögen. Es gibt sogar Menschen, die finden Harry Potter doof 😉 Und Bücher über Zauberer gab es auch schon vor Harry Potter … Es ist eine Frage der Umsetzung!

Test Sachbuch-Idee
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Mein Buch „Die Kunst, kein Arschloch zu sein“ hat auch keine einzigartige Idee als Grundlage. Die Idee ist, ein besserer Mensch zu werden und damit zu einer besseren Gesellschaft beizutragen. Diese Idee gibt es in den verschiedensten Formen und Ausprägungen. Dabei sind die Ausprägungen so verschieden, dass man wirklich das Gefühl hat, es handle sich um vollkommen unterschiedliche Ideen. Von Axel Hackes „Über den Anstand in schwierigen Zeiten“ bis hin zu Richard David Prechts „Die Kunst, kein Egoist zu sein“ gab es schon diverse, völlig unterschiedliche Ansätze zu diesem Thema. Und es gab auch schon Bücher über Arschlöcher und Arschlochverhalten. Die Amazon-Suchfunktion spuckt auch hierzu einen bunten Reigen käuflich zu erwerbendes Gedrucktes aus. Mein Glück war, dass der damalige Sachbuch-Cheflektor des Droemer Verlags die Kombination aus Idee und Schreibstil so super fand, dass er auf mich zugekommen ist. Ich hatte einen Blogartikel mit eben meinem Buchtitel als Headline verfasst und über Führungskräfte geschrieben und so ist er auf mich gekommen. Uns war beiden klar, dass es ähnliche Ideen und Bücher bereits gibt. Aber es ging eben darum, die Idee in einen umgangssprachlichen, humorvollen Rahmen zu setzen. Ein Stil, den ich bereits in meinem Natural Leadership Blog und in meinem Podcast gepflegt habe. Hier schließt sich dann auch der Kreis von Idee und Stil (hierauf kommen wir später noch einmal zurück). Und genau hier besteht die Möglichkeit, etwas Individuelles zu schaffen. Nicht einzigartig, aber individuell. Denn selbst wenn wir inhaltlich das Gleiche sagen, dann kommt es doch darauf an, wie wir es sagen. Warum sollte es sonst so viele Gedichte und Lieder über die Liebe geben. Da sagt doch auch kein Mensch „Häh? Du willst einen Song über die Liebe schreiben? Das gibt es doch schon längst …“

Also, „Das gibt es doch schon“ ist zwar das erste große Hindernis, über welches viele Autor*innen nicht hinwegkommen, es ist aber auch das überflüssigste Hindernis. Denn „Das gibt es doch schon“ stimmt nie! Deine Stimme, dein Stil, deine Umsetzung, deine Recherche und dein Erfahrungshorizont in Kombination mit Deiner Idee sind grundsätzlich mal einzigartig. Ob es seine Leser*innen findet, das steht auf einem anderen Blatt.

Nicht alle Ideen in ein Buch pressen

Viele Erstautor*innen haben sehr viele gute Ideen und verzweifeln an der Frage: Wie kriege ich das alles in ein Buch sortiert. Die einfache Antwort: Gar nicht! Fokussiere Dich auf eine Kernidee, eine Kernaussage und schreib dann ein zweites Buch über eine Deine anderen Ideen und so weiter. Das Ganze hat nicht nur den Vorteil, dass Du in Serie gehen kannst, es hat auch noch den unschlagbaren Vorteil, das Du so spezifisch wie möglich sein und eine Nische besetzen kannst. Je nischiger Dein Thema, umso besser wird Dein Buch gefunden, weil es weniger Konkurrenz auf dem Markt gibt. Beispielsweise gibt es wahnsinnig viele Bücher zum Thema „Ernährung“. Zum Thema „Vegane Paleo Ernährung“ sieht das schon ganz anders aus. Yogabücher gibt es auch viele, aber „Yoga für MS“ oder „Yoga ab 60“ schon weniger. Hier kommt jetzt wieder das Exposé ins Spiel. Denn in Deinem Exposé hast Du ja schon die Marktrecherche gemacht und hast diesen Punkt schon abgehakt. 

Fazit: Es ist gar nicht so schwer, ein gutes Sachbuch zu schreiben, wenn die Vorarbeit stimmt. Und natürlich musst Du ins TUN kommen. Dann ist ein Sachbuch der perfekte Türöffner zu mehr Reichweite und damit zu mehr Kund*innen

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