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Ein Newsletter als bezahltes Abo-Modell – Interview mit Isabell Prophet

Ein Newsletter als bezahltes Abo-Modell – Interview mit Isabell Prophet

16. April 2023

00:00:00
Anja: Isabell, herzlich willkommen im „Erfolgreich schreiben“ Podcast!

00:05:15
Isabell: Hey, vielen dank, schön wieder da zu sein.

00:05:17
Anja: Ja, es ist mir immer ein Fest. Wir beide kommen ja auch jedes Mal total ins Quatschen. Wir mussten jetzt eben auch schon unser Vorgespräch abbrechen und sagen so nee, nee, nee, das gehört, das gehört in den Podcast. Lass uns gleich rein springen und über dein neues Projekt, deinen Newsletter als Abomodell sprechen. Wie bist du da drauf gekommen? Was war der Auslöser? Hol uns mal ab!

00:05:42
Isabell: Oh, wie bin ich drauf gekommen? Ich fange mal an und erzähle was ich mache glaube ich. Und zwar ist das der Feierabend-Newsletter oder inzwischen heißt er eher das Feierabendprojekt. Ich erzähle dort etwas über Produktivität, über Arbeitstage darüber, wie wir unsere Arbeit gut machen, aber sodass es Spaß macht und wir dann halt auch Feierabend machen können. Es war so, dass ich das Gefühl hatte ich brauche noch einen anderen Kanal auf dem ich Dinge noch mal anders erzählen kann. Also ich bin, ja eigentlich superhappy. Ich kann immer sehr frei schreiben. Ich kann zum Beispiel für den Stern Dinge schreiben, die näher an der Reportage sind. Ähnlich ist es bei Business Insider. Und ich wollte, aber irgendwie auch noch mal was anderes haben und ich habe letztes Jahr mit dem Self-Publishing ja auch gute Erfahrungen gemacht. Also mein drittes Buch war im Self-Publishing. Und ich dachte komm, mach noch mal was Eigenes. So hab ich halt geschaut, was kann ich machen und habe mich für das Feierabenprojekt – einen Newsletter mit Paypal – entschieden und habe einfach mal angefangen.

00:06:59
Anja: Okay, hol uns mal ganz von vorne ab. Was ist das Feierabendprojekt genau?

00:07:09
Isabell: Also, ich schreibe in dem Sinne einen klassischen Newsletter, zumindest bei den Menschen, bei denen es ankommt, sieht es erstmal so aus, ist aber eigentlich etwas anderes und gehört zur Plattformökonomie. Es ist also eine Plattform, das heißt, der Newsletter hat auch eine normale Seite, die einem Nachrichtenmagazin gar nicht so unähnlich ist. Dabei wächst mein Newsletter nicht über Social Media. Mein Set wächst darüber, dass Menschen einander davon erzählen, und jeder ist da ja ein bisschen anders. Ich bin jetzt eher keine Social Media Persönlichkeit, das weißt du ja auch, und deshalb kommt mir das sehr entgegen.

00:08:36
Anja: Okay, Du kannst praktisch diese Plattform nutzen. Da stellst du sozusagen deine deine Inhalte rein, und die werden dann als Newsletter verpackt und verschickt. Verstehe ich das richtig?

00:08:49
Isabell: Ja, das ist ein bisschen WordPress eigentlich.

00:08:53
Anja: Ah, okay, alles klar, und in deinem Bereich ist sozusagen ein geschlossener Bereich richtig?

00:09:00
Isabell: Wer den Feierabendnewsletter abonniert, der kann alles lesen. Alles, was ich öffentlich stehen habe, also nicht hier der Paywal, kann jeder lesen. Das ist so!

00:09:21
Anja: Den Content für den Newsletter kann also nicht nicht jeder lesen …

00:09:25
Isabell: Genau! Da gibt’s eine ganz klassische Paywal. Wenn jemand hier weiterlesen will, dann muss man kostenpflichtig abonnieren.

00:09:32
Anja: Also im Prinzip genau so, wie ja alle klassischen Online Magazine auch arbeiten: Ach, das ist ja krass! Guck mal wieder was gelernt! Ich denke nämlich jetzt auch schon gerade die ganze Zeit. Okay, wie nutze ich das? Wie nutze ich das? Das ist ja mega spannend! Und du sagtest, dass sich das tatsächlich so verbreitet, dass Menschen das einander erzählen: so ein Empfehlungsmarketing, praktisch. 

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00:10:00
Isabell: Ja genau. Also, es gibt eine Empfehlungsfunktion, die gibt es auch nur bei Substack, was letztlich der Grund war, warum ich zu Substack gegangen bin und nicht zum deutschen Steady. Bei mir kommt fast ein Drittel der Neuabonent:innen aus dem Netzwerk. Also eine riesige Zeit!

00:10:28
Anja: Mhm.

00:10:30
Isabell: Okay, und dazu sehe ich auch, welche Nutzer:innen zum Beispiel kommen, weil der Newsletter geteilt wurde. Man kann immer sehen, wer/wo die Quelle ist, und ab und zu schaue ich da rein, und dann sehe ich, okay. Manche kommen, weil sie es gegoogelt haben. Allerdings googeln die das nicht einfach so, denen wurde es erzählt. Manche kommen aus einem Artikel heraus, der ihnen geschickt wurde … Und genau das ist der Netzwerk Effekt: Menschen erzählen einander davon. Dieser Effekt, der ist einfach da, und das ist schön.

00:10:56
Anja: Das ist es wirklich! Ich finde das so krass. Denn schon bei einem klassischen Newsletter, der über deine Seite ganz normal abonniert wird – alles Content, den man so kostenlos rausgibt – für den muss man ja auch richtig trommeln. Content der, der ja auch sehr wertvoll ist, und jetzt kommst du um die Ecke und konterkarrierst das. Was glaubst du: Wo ist der Unterschied zu diesem, ich sag mal in Anführungszeichen Content Marketing? Ist es, weil der Newsletter an sich schon das Produkt ist? Meinst du dass das der Unterschied ist?

00:11:45
Isabell: Das ist ein spannender Faktor. Also, die Antwort auf deine Frage ist: ja, ich denke schon. Ich weiĂź nicht, ob du „Produkttreppe“ (https://amzn.to/3L2yWOo)  mal gelesen hast? Business Model, Produkttreppe, fantastisches Buch! Also, da geht es darum, dass auch kostenfreie Dinge ein Produkt fĂĽr sich sein können und nicht immer unbedingt Teil eines Funnels. Sondern einfach ein Ding fĂĽr sich, das einen eigenen Wert hat, sowohl fĂĽr die Nutzenden als auch fĂĽr mich, und das ist definitiv ein Aspekt. 

Also dieser Newsletter als Produkt fordert er erstmal nichts. Die Leute können das lesen, oder sie können es lassen. Bei mir geht es nur um Arbeitsthemen, auch um Produktivitätsthemen, das heiĂźt, ich halte ihnen sehr knapp. Ansonsten wĂĽrde ich Zeit fordern, wĂĽrde einfach dem Produkt widersprechen. Das ist ein Faktor. 

Die Content Marketing Expertin bist du. Ich kann aber eine Sache sagen, die mich betrifft, und dann kannst du da, glaube ich, selber was zu sagen. Aber bei mir ist es so. Ich bin ja als Persönlichkeit, sagen wir zurückhaltender, und das kann man auch gerne bis ein wenig ins negative interpretieren, bin ich völlig fein mit, je nachdem, wie man dazu steht. Das heißt, bestimmte Dinge mache ich nicht, obwohl ich weiß, dass sie vielleicht gut wären. Das ist der erste Faktor. Der zweite Faktor ist, ich arbeite für Medienhäuser, von sehr professionell spezialisiert bis hin zu sehr groß. Ich kann bestimmte Dinge nicht im gleichen Ausmaß machen wie jemand, der eine reine Creator Laufbahn hat. Was mir entspricht, was mich froh macht. Und das heißt, ich brauche andere Wege, und die sind ein Stück weit, sicherlich langsamer als die Wege, die andere haben. Das ist aber okay für mich. Aber wenn du jetzt zum Beispiel anfängst zu kombinieren, sagen wir, du nimmst den bezahlten Newsletter, mit Creator Strategien, du nimmst es zusammen mit Content Marketing Strategien … Wenn du das zusammenbringt, dann wächst du schneller. Es geht halt beides.

00:13:56
Anja: Ja, ich finde den Aspekt ganz interessant. Der ist mir auch sofort in den Kopf gekommen, als du gesagt hast, ich bin Journalistin. Das ist natĂĽrlich auch ein ganz anderes Thema als zum Beispiel im Vergleich zu mir. Ich bin ja Coach und Trainerin am Ende des Tages. Klar schreibe ich auch BĂĽcher, ich bin auch Autorin, aber am Ende des Tages bin ich Coach und Trainerin, und das ist ja ein ganz anderer Antritt, auch in der Eigenvermarktung, als als freie Journalistin. Du vermarktest dich ja auch selber, aber das ist ja ganz anders, weil ja auch der Anspruch deiner und der deiner Zielgruppe, nämlich die Medienhäuser, ein ganz anderer ist als der von von meiner Zielgruppe zum Beispiel. 

Ich glaube, dass es viel tatsächlich damit zusammenhängt. Also was für ein Produkt habe ich, bin ich, und für welche Zielgruppe arbeite ich? Ich habe sofort gemerkt, als du angefangen hast zu sprechen. Ja, nee klar, du kannst das ja gar nicht so machen, weil du würdest ja nie deine Artikel entsprechend mehr platziert bekommen in Medienhäusern, wie Business Insider, im Spiegel oder der Zeit, für wen du nicht alles schon geschrieben hast. Die würden dann ja sagen, nee, pass mal auf Isabel, so funktioniert das nicht, also das machen wir mal anders.

00:15:14
Isabell: Ja, völlig zurecht auch, und ich denke auch, dass fĂĽr viele Menschen dieser persönliche Aspekt einfach dazukommt. Also stell uns beide nebeneinander in einen Raum, ich werde ĂĽbersehen, und das total okay. Ich bin eine andere Person. Eine Freundin von mir hat neulich zu mir gesagt, du hast deinen Sweetspot gefunden, und ich dachte so wow, ja, das stimmt ein bisschen. Da passen viele Dinge ganz gut zusammen, auch wenn ich an diese super Konsistente nicht glaube. Aber vieles passt sehr gut zusammen dabei, und der Newsletter will ja erst mal nichts von dir. Der sagt einfach so, ich bin hier, wenn du mich willst, sag Bescheid, dann komm ich zu dir, wenn nicht ist es auch okay. Der läuft dir niemals hinterher. Du kriegst den niemals ungewollt in deine Postfach gespĂĽlt. Wenn du ihn nicht haben willst, dann abonnierst Du ihn halt nicht. Der Newsletter ist erst mal ein Angebot, und da verändert sich, glaube ich, gerade ganz viel. 

Dein Arbeiten waren ja schon immer sehr stark inhaltlich ausgerichtet, aber viele eben auch einfach nicht, und ich denke, dass sich das Inhaltliche jetzt stärker werden wird in Newslettern. Das werden wir in den nächsten Jahren sehen. Es kann sich also lohnen, sich einmal zu überlegen. Möchte ich da mitmachen oder möchte ich es nicht. Man kann Dinge ja auch einfach super lassen. Aber wenn ich ein Thema habe, und ich bin bereit, Dinge herzugeben, gefühlt erst mal gratis, dann kann das eine Strategie sein, die sich auf verschiedenen Ebenen lohnt. Davon ab macht es echt Spaß.

00:17:08
Anja: Ja, ja, ja, also das stimmt. Diese Erfahrung mache ich auch, und ich glaube auch, weil mir wird auch öfter mal gesagt, ja, Newsletter, das ist ja irgendwie 2003, spinnst du, das macht doch keiner mehr … Wo ich dann auch sage, ja, okay, weil alle sagen, ja, die nerven, die Newsletter. Aber es ist ein Unterschied, welche Art Newsletter man schreibt.

00:17:30
Isabell: Ganz einfach: Mach einen, der nicht nervt. Einfach richtig machen!

00:17:34
Anja: Genau, genau so ist es, weil diese ganzen Angebote von Unternehmen hier hast du nochmal 20 Prozent hierauf, 20 Prozent da drauf. Das nervt die Leute!

00:17:44
Isabell: Ja, ich habe jetzt mein Paywall-Modell eingeführt, und ich habe über das Paywall-Modell 10 Prozent der Abonnent:innen verloren, und das ist okay, weil es Verdichtung ist. Aber ich habe gedacht: Okay, wie viele von diesen 10 Prozent wären geblieben? Wenn ich es vielleicht noch ein bisschen besser gemacht hätte, weiß ich nicht.

00:18:01
Anja: Ach nee, das glaube ich tatsächlich nicht. Ich mache das ja jetzt auch schon eine ganze Weile mit den Newslettern, und ich verkaufe ja meine Onlinekurse auch über meinen Newsletter. Okay, auch über Social Media, aber hauptsächlich verkaufe ich tatsächlich über meinen Newsletter, und in dem Moment, wo die Verkaufsphasen anfangen, gehen immer Abonnent:innen weg. Das ist also völlig normal. 10 Prozent ist übrigens wenig. Das ist eine super Quote! Und weißt du für diese Menschen, die dann weggehen, die wollten nur kostenlosen Content von mir haben und nichts von mir kaufen, was völlig in Ordnung ist. Aber das ist ja nicht er Grund, warum ich das mache. Ich muss ja auch davon leben. Und dann kommt ja eben noch dazu, ich weiß nicht, wie es bei deiner Plattform ist, dann kommt ja noch dazu, ich muss ja auch bei meinem Modell meine Kontakte bezahlen. Ab einer bestimmten Reichweite oder ab einer bestimmten Kontaktzahl musst du bezahlen, und dann springt das immer in Stufen, wenn du 5.000, 10.000, 15.000 … Dann gehst du ja immer in die nächste Bezahlstufe rein. Das heißt, ich bin ja auch froh, wenn die Leute weggehen, die meinen Content doof finden oder sowieso nicht bei mir kaufen würden oder das Ganze vielleicht nie lesen. Das muss ich ja alles bezahlen.

00:19:43
Isabell:  Ja, das ist auch ärgerlich. Ich kenne es von Mailchimp. Da ist zum Beispiel auch recht schwer, die Leute, die nicht mehr mitlesen, zu identifizieren, um sie in dem Sinne auch zu ihrem eigenen besten rauszukicken. 

Anja: Ach, das geht bei Mailchimp nicht? Ich dachte, das geht da auch. 

Isabell: Zumindest ist es nicht so leicht. Ich bin ja keine Mailchimp-Expertin. Bei Substack ist es so, dass du nicht die Abonnent:innen bezahlst, sondern du zahlst 10 Prozent deiner Einnahmen an Substack, und dann kommen noch so ein Paar Cent-Beträge für den Zahlungsdienstleister dazu. Das summiert sich im Schnitt so auf 11, 12 Prozent. Das ist okay. Du kannst es halt dann von deinem Preis abhängig machen, klar.

00:20:33
Anja: Aber 11 Prozent oder selbst 20 Prozent ist ja völlig im Rahmen für die Leistung, die die bringen. Das vergessen ja auch immer viele. Es ist ja auch so, gerade durch Instagram, Facebook, Linkedin und wie sie nicht alle heißen. Dadurch, dass die ja in Anführungszeichen kostenlos zur Verfügung stehen, denkt man immer „Ja, das kost ja nix“. Aber was da alles hinter steckt, was wir am Ende mit unseren Daten zahlen, sieht niemand. Deswegen finde ich, 10 Prozent oder 11 Prozent echt einen super Preis.

00:21:06
Isabell: Ich bin damit auch fein. Zumal man das ja auch von der Steuer absetzt. 

00:22:51
Anja: Ich finde das, ich finde das so spannend. Also erst mal ist es ja sowieso immer cool, sich mit dir zu unterhalten, weil immer, wenn man dich was fragt, dann kannst du davon ausgehen, es wird ein Lexikon aufgeklappt, und Isabel weiß schon alles. Ich habe sofort gedacht, oh geil, das ist ab nächstes Jahr für unsere Reise genau das Richtige. Also das jetzt aufzubauen, wie geil ist das denn? Weil ich habe die ganze Zeit immer überlegt, wie mache ich das mit Newslettern, mit dem Blog und so alles das, was, was ich nicht rausgeben will … Wie kriege ich das in so in Modell rein und dann biegt Isabell um die Ecke, und hat so ein Modell für mich? Wie geil!

00:23:42
Isabell: Ja, es ähnelt dem Bloggen, nur dass du zusätzlich E-Mail hast und immer noch die Seite. Außerdem hast du die Kommentarfunktion und du hast den Like-Button in jeder E Mail. Ich habe das bei einer Freundin von mir, die auch mit Mailchimp arbeitet, dass ich bei ihrem Newsletter immer den Like-Button suche und nicht finde, weil es ist eben Mailchimp und Mailchimp hat das nicht. Aber Substack ist sehr, sehr nah zur Blogosphäre. Wir sind da so ein bisschen zurück in den Anfängen des Internets. Menschen schreiben Dinge, die ihnen wichtig sind. Und die Stimmung ist echt nett.

00:24:34
Anja: Ja, das ist wirklich ein ganz, ganz spannender Trend, den ich auch so langsam aber sicher auf Social Media, sag ich mal so ein bisschen durch scheinen sehe, dass der Trend zu ehrlichen Sachen geht. Das es nicht so ist, schick zu sein oder den geilsten Filter zu haben und das wir alle gleich aussehen, sondern dass es jetzt wirklich wieder dahin geht, auch social tatsächlich zu sein. Und ich sag mal, bloggen, dieser, dieses klassische Bloggen, wo dann auch Kommentare drunter sind. Ich merke das auch bei meinem Blog, dass ich mehr Kommentare auf einmal unter meinem Blog kriege. Ich finde das ist einen wahnsinnig schönen Gegentrend zu dem ganzen fake!

00:25:36
Isabell: Ja.

00:25:37
Anja: Du machst ja auch sehr viel auf LinkedIn. Ich meine, dass du gesagt hast „ich mag ich einfach lieber“. Erst mal ist es natürlich eher auch deine Plattform, aber du meintest, dass da halt Menschen dahinter sitzen, die wirklich auch redaktionell arbeiten und das ist eben der Unterschied.

00:26:07
Isabell: Wenn es zum eigenen Thema passt, ist LinkedIn die richtige Plattform. Da muss man aber wissen, dass die ganzen Firts-Mover-Effekte nicht mehr zu haben sind. LinkedIn ist komplett etabliert im deutschsprachigen Raum. Es gibt da die klassischen Influencer:innen, wie auch auf anderen Plattformen und Creators. Die Zeit von „ich mache etwas und ich werde einfach mit einer guten Idee groß“ die ist durch. 

NatĂĽrlich gibt es immer noch die Möglichkeit, an die Redaktion ran zu treten und zu sagen, „Ich bin hier, schaut mal, was ich mache. Habt ihr Lust mich zu Feature?“ aber es hat nicht mehr den gleichen Effekt wie frĂĽher, weil natĂĽrlich auch LinkedIn sieht, dass sie sehr davon profitieren, wenn sie viele Leute featuren. Das heiĂźt, es wird mehr gemacht, es verteilt sich anders, und das heiĂźt in letzter Konsequenz, das LinkedIn schwieriger geworden ist. AuĂźerdem man muss mehr auf klassische Mechanismen zurĂĽckgreifen. Das kennst du auch: provokanter Satz am Anfang, Personal Story, persönliche Betroffenheit. 

In dieser Woche habe ich das und das erlebt, und das habe ich für meine Karriere daraus gelernt … Das ist alles total fein. Aber die Mechanismen sind, und das kennen wir von anderen Plattformen, inzwischen so klar, dass Inhalte eine sehr gleichförmige Struktur bekommen. Das machst du mit, und dann kann es funktionieren oder auch nicht. Aber wenn du es nicht mitmachst, dann funktioniert es nicht. Das muss man sich so ein bisschen überlegen. Aber: wenn ich ein Karrierethema, ein Berufsthema habe, dann es LinkedIn, immer noch der richtige Ort.

00:27:56
Anja: Das stimmt. Machst du eigentlich auf Social Media, also auf LinkedIn jetzt speziell in deinem Fall, machst du fĂĽr deinen Newsletter da Werbung, oder bist du wirklich komplett auf diesem Empfehlungsmodell von Substack unterwegs?

00:28:19
Isabell: Ich poste schon ab und zu mal eine alte Folge. Ich poste auch mal eine kleine Liste. Da probiere ich gerade ein neues Format aus. Das heiĂźt, ich mache einen Post, der kein Bild hat, der einfach nichts hat, sondern sagen wir, fĂĽnf Dinge, die ich in diesem Jahr ĂĽber Social Media gelernt habe. 

Ist super platt, aber ganz, ganz klar nutzwertig und dann einen Link dazu: Heute gibt’s eine Newsletter Ausgabe zu dem Thema. Das war’s.

Und das finden schon einige Menschen gut. Also ich sehe da keine Riesen-Reichweite, aber ich sehe zumindest, dass die Menschen es mögen und dass darĂĽber auch immer wieder neue Abonnent:innen kommen. 

Und dann hat mein Freund, der ja Social Media Stratege ist, mir einen Post geschrieben, den ich gepostet habe und fĂĽr den ich mich bis heute sehr schäme, der aber sehr gut funktioniert hat und total durch die Decke gegangen ist … Der war einfach empathisch und nutzwertig. Er weiĂź halt, wie es geht. Das waren halt so die drei empathischen Punkte. Ich weiĂź das Thema nicht mehr, das war halt so. 

Ah doch, ich weiĂź es noch, das war so was, wie:

Du hast, ne, deine, aber dein Kind ist krank? … so, und davon halt drei Dinge, drei so super empathische Sachen und dann Lernings aus der neuen Newsletter Ausgabe. Mehr dazu steht ab morgen im Newsletter. Und natĂĽrlich hat dieser Post Mega gut funktioniert. Er hat dann ein paar Wochen lang die Post fĂĽr mich geschrieben, und ich bin auch bis heute super dankbar. Aber es entsprach einfach nicht meiner Persönlichkeit, und das haben Menschen natĂĽrlich auch gemerkt, dass es einfach ganz was anderes ist als das, was ich sonst schreibe. 

Und dann haben wir damit wieder aufgehört, weil wir halt gesagt haben, okay, die funktionieren zwar super gut, aber ich bin ja auch ein Mensch, und das hat keine Auswirkung gehabt. Also dieser Anschub durch seine Arbeit, das hat dem glaube ich, sehr gut getan. Ja, was mache ich also in der Regel? Sehr nutzwertige, schlichte Posts. Das ist eben meine Art.

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00:31:47
Anja: Da ist so viel drin, was du erzählst. Erst mal: LinkedIn, dass sehe ich gerade auch bei ganz vielen anderen, dass Posts sehr gut funktionieren, nicht im Sinne von Reichweite, aber im Sinne von Rückmeldung, die kein Bild haben. Die textlastiger sind. Zwar gut durchstrukturiert …

Isabell: Struktur genau!

Anja: … und die, die wirklich auf ein klares Ziel hinführen, das sehe ich bei ganz vielen und dachte so, okay, ich weiß, was ich nächste Woche mache. Ich bin in der Hinsicht immer sehr aufmerksam unterwegs und beobachte, was die großen Creator:innen machen. Was ich auch richtig, richtig gut finde, ist, dass du sagst, ja, ich weiß ja, wie solche Posts funktionieren. Wenn dein Freund sie schreibt, und du dafür schämst … Ich kann das so gut nachvollziehen. Mir geht es manchmal auch so. Ich schreibe manchmal auch Posts, wo ich genau weiß, oh, da wackeln mir die Zähne. Aber ich weiß genau, sie funktionieren. Und manchmal ist es eben auch so, dass man das gerade in so einer Startphase, seinem Ziel unterordnen darf.

00:32:58
Isabell: Ja, definitiv! Klar, ist ja auch in Ordnung. Also, man schadet sich damit ja nicht, sondern man tut sich etwas Gutes, und dann irgendwann gehst du halt wieder in deine Wohlfühlzone rein, und das ist okay. Also man kann ja mal den Fuß raushalten oder auch einfach mal ein paar Meter laufen und einfach mal schauen. Dient mir das? Fühle ich mich vielleicht sogar damit wohl? Finde ich es einfach saugeil, freue ich mich darüber? Hätte ja sein können, ist auch in Ordnung. Menschen sind einfach unterschiedlich. Ja, ja klar, daraus ergeben sich eben auch ganz unterschiedliche Businessstrategien. Was bin ich für eine Person? Was will ich erreichen? Wie kann ich das erreichen? Wie kann ich das erreichen? Es ist niemals nur ein Punkt. Es gibt immer ganz viele unterschiedliche Pfade, und einige sind erprobt, funktionieren fantastisch, aber ich finde das so doof. Ich will das nicht machen, super simpel: Dann einfach bleiben lassen.

00:33:48
Anja: Hm, ja genau. Es ist im Prinzip wie bei den – ich nenne sie immer ganz liebevoll die Lambospackos. die sich da mit ihrer Einstellung hinstellen und dann allen erzählen: du kannst alles schaffen! Wo ich dann immer denke, ja, also aber nee, so will ich das auch nicht. Also, ich bin schon eine Rampensau. Ich gebe das ja auch zu, und ich habe keine Probleme damit, nach vorne zu gehen und zu sagen, ja, selbstverständlich ist mein Produkt das geilste. Was ist das denn für eine komische Frage! Aber ich möchte trotzdem nicht hingehen und sagen, ah, du wirst nur glücklich, wenn du das machst und dies machst, und dann wirst du erfolgreich und kannst alles rechts und links liegen lassen. Und nimm dir möglichst noch einen Kredit auf. Da denke ich, jedes mal so: Nein, nein, nein, auf gar kein! Mach das bitte nicht! Auch nicht für mein Produkt! Auf gar keinen Fall! Schritt für Schritt den Weg gehen! Ich finde das wirklich wirklich gut, was du sagst, weil genauso ist es, dass man auch guckt, was passt zu einem.

00:34:51
Isabell: Ja, du hast gerade was ganz Spannendes gesagt, nämlich das Produkt, und das ist ein Aspekt, ĂĽber den ich gerne noch sprechen wĂĽrde, weil ich den extrem fĂĽr zentral halte. Dieser Newsletter ist ein Produkt. Ich habe den als Produkt entworfen. Das Produkt ist zwar erst mal gratis. In ersten drei Monaten habe ich damit bewusst kein Geld eingenommen, kann auch bis zu einem Jahr dauern, ist auch total in Ordnung. Aber das Ding ist auch in seiner Gratis-Version ein Produkt. 

Das heiĂźt, es hat Konsument:innen. Es hat eine Zielgruppe. Es hat einen Produktnutzen, und an diesem Produktnutzen und an dem, was die Konsument:innen wollen und brauchen und wie ihre Tage sind, richte ich es komplett aus. 

Das heiĂźt, alles an diesem Newsletter ist ausgerichtet darauf, dass er ein Produkt ist. Meine erste Ausgabe hatte eine Lesezeit, wenn ich mich recht erinnere, von 14 Minuten. Ja, da haben wir dann meine ersten fĂĽnf Testleser:innern auch zurecht zurĂĽckgeschrieben: Das ist ein bisschen lang. Und dann habe ich angefangen, ihn zu kĂĽrzen. Dann bin ich runtergegangen auf acht Minuten, und inzwischen schaue ich, dass ich mit dem kompletten Teil deutlich unter fĂĽnf Minuten bleibe. Also, drei Minuten ist in meinen Augen fĂĽr mein Produkt eine gute Zahl, weil ich schicke den Freitags um 13 Uhr raus. 

Der heiĂźt, „das Feierabend-Projekt“. Die Idee ist, du gehst gleich in dein Feierabend. Bevor du in deinen Feierabend gehst, liest du ihn noch. Du hast weder Zeit noch Lust. Das Ding, wie gesagt, kommt um 13. Du hast weder Zeit noch Lust, irgendwas Langes zu machen. Ich möchte aber, dass du es liest, und ich möchte, dass du was daraus mitnimmst, dass du was lernst, wo du sagst, ach, das ist ja geil, das probiere ich mal aus, das macht mir SpaĂź. Schön! 

Wenn ich zu viel erzähle, wenn ich zu viel rede, dann funktioniert das Produkt in dem, wofĂĽr es gedacht ist, nicht. Das ist ein ganz entscheidender Faktor. Die Urzeit ist auf das Produkt ausgerichtet. Die Länge ist am Produkt ausgerichtet. Die Sprache ist am Produkt ausgerichtet. Die Gliederung ist am Produkt ausgerichtet. 

Es gibt ja ganz viele Funktionen wie Umfragen und noch ein Bild, und was ich alles machen könnte. Die Plattformen haben ja alle möglichen Möglichkeiten heute. Ich wĂĽrde die Leute damit aber nur aufhalten. Ich will die aber nicht aufhalten. Ich will, dass die Feierabend machen. 

Das heiĂźt, alles, was ich mache, ist am Produkt ausgerichtet. Und die Paid-Version ist dann die lange Version, die du dir mit ins Wochenende nimmst. Dann gibt’s noch ein Whitepaper und ein Canva, was der Arbeitsorganisation dient, und das ist ein kleines Produkt. Das frisst dir auch keine Zeit weg, sondern soll dir welche geben. 

Das heiĂźt, alles, jedes einzelne Ding ist ein Produkt fĂĽr sich, das eine eigene Nutzungssituation hat, und so muss ich da reingehen. Also wenn ich einen Newsletter mache, egal was ich mache: Es ist ein Produkt. 

Eine Freundin von mir, Annika Landsteiner verschickt den Newsletter „Schreiben am offenen Herzen“. Sie ist Bestsellerautorin, Romanautorin, wendet sich in der Literatur ganz starken, auch schweren gesellschaftlichen Themen zu. Im letzten Buch ging es um häusliche Gewalt. Das ist eine andere Nutzungssituation. Sie schreibt länger, sie nimmt auch mehr Popkulturelles mit rein. Das tue ich nicht. Trotzdem hat sie ihren Newsletter als Produkt geplant, nur eben anders. 

Das heiĂźt, nicht nicht davon abschrecken lassen, wenn es kein Business Thema ist oder kein offensichtliches, klares Thema, wo ich sofort sehe, so muss es sein. Das macht nichts. Dass ich das nicht sofort sehe, heiĂźt nicht, dass es nicht in irgendeiner Weise sinnvoll ist. 

Man sollte sich einfach einmal darüber klar werden, was man da macht. Man kann das jederzeit ändern. Aber wenn man diese Klarheit für sich nicht schafft, ist die Gefahr enorm groß, dass man anfängt, so ein bisschen zu mäandern. Heute, so morgen, so … Natürlich könnte ich meinen Newsletter auch dreimal so lang machen. Das wäre viel weniger Arbeit für mich, sehr viel. Ich könnte auch alle meine schlauen Gedanken reinmachen: zum Beispiel die Tweets, die ich nicht gesendet habe, weil ich nicht mehr auf Twitter bin. Oder diese Egogedanken von „Oh, das ist aber ein schöner Satz, der muss unbedingt mit rein“. Wie schreibe ich gut? Kürzer, kürzer! So einfach ist das.

00:39:39
Anja: Ja, ja, das ist es: Komme so genau und so schnell wie möglich auf den Punkt. Witzigerweise ging es mir am Anfang beim Bloggen genau andersrum. Ich habe am Anfang, als ich gefangen habe zu bloggen, noch Führungskräfte-Themen, da habe ich immer zu kurz geschrieben. Also ich schreibe jetzt die ideale Blocklänge von so 3.000 bis 5.000 Zeichen. Damals habe ich nur 1.000 bis 2.000 Zeichen in einem Blogartikel geschrieben. Mehr nicht. Ich habe gedacht: das ist Thema, das ist das Problem, dass ist die Lösung. Viel Spaß damit!

00:40:19
Isabell: Das ist eigentlich auch gar nicht so schlecht. Das ist ja etwas, das man bei Fachleuten durchaus liest, also auch bei Leuten, die zum Beispiel, ich denke jetzt gerade an einen bestimmten Hirnforscher, der das auch so macht, wenn es dem Produkt entspricht: gut. Das wird sich sicherlich noch liberalisieren, dass diese Regeln weggehen. Viele von diesen Regeln kommen ja auch aus anderen Quellen, also zum Beispiel, dass ein Text immer ĂĽber 1.800 Zeichen haben muss. DafĂĽr gibt es ja keinen menschlichen Grund, sondern der Grund ist die VG-Wort. Weil man dafĂĽr sonst kein Geld bekommt. Daher kommen diese Längen, und wenn das fĂĽr mich relevant ist, mich dran zu halten, dann machen wir das natĂĽrlich. Wir wollen ja auch Geld verdienen. Wenn das fĂĽr mich nicht relevant ist, weil ich da vielleicht gar nicht angemeldet bin, dann halte ich mich nicht dran. Erstens: checken, ob man sich da anmelden sollte. Zweitens: wenn es nicht relevant ist: ignorieren. Regeln, die einen nicht betreffen, muss man immer ignorieren. Das gilt fĂĽr das ganze Leben, wenn es mich nicht betrifft, einfach so tun, als gibt’s die Regel nicht, völlig egal!

00:41:25
Anja: Ich sitze hier gerade und tanz hier innerlich vor mich hin und dachte so: Mensch, ich hätte dich schon viel frĂĽher wieder einladen sollen. Du hast hier so nebenbei ein paar Sachen raus gehauen: Regeln, sind auch tatsächlich zum Brechen da. Also prĂĽfen, ist relevant. Ist fĂĽr mich relevant, ja oder nein? Und wenn die Antwort „Nein“ ist, dann lass es! Und auch der Tipp: Ich richte alles an meinem Produkt aus, alles an meiner Idee, an meinem Ziel … Super! 

Bei mir ist es so: ich habe ein oberstes Ziel fĂĽr dieses Jahr. Das habe ich in Quartale runter gebrochen, und daran richte ich meine Produkte aus. Und wenn irgendwas um die Ecke biegt, ich habe das ja auch immer wieder, dann gucke ich einfach auf mein ĂĽbergeordnetes Ziel. NĂĽtzt mir die neue Idee/Strategie oder nĂĽtzt sie mir nichts und habe ich Zeit oder habe ich keine Zeit? Und wenn die Antwort zweimal nein ist, dann vergesse ich den Gedanken ganz schnell wieder.

00:42:30
Isabell: Ja, mich hat auch jemand davor gewarnt, der schon sehr, sehr lange einen Newsletter schreibt, dass ich mir durch die Rubriken zu viel aufgehalst habe. Ich hatte am Anfang die Rubrik „Netzwerken“ – da hatte ich dich ja auch schon dabei – und ich hatte die Rubrik „BĂĽcher“. Und er meinte halt so, das fällt dir irgendwann auf die FĂĽĂźe. Und natĂĽrlich mit solchen Leuten, mit solchen Sachen haben die Leute ja immer Recht, und jetzt mache ich sie abwechselnd, und ich werde sie auch nicht mehr durchziehen. Wenn ich jetzt im Mai im Urlaub bin, werden auch mal Rubriken ausfallen, und das ist total okay, weil das Hauptprodukt ist ein anderes. 

Also ist die Frage, was kann ich leisten, was will ich in Listen in einem Gratis-Produkt? Wir reden ja hier immer noch von Gratis. Da muss man sich auch ein bisschen nach sich selbst richten, und der Rest ist Organisation. Also, ich habe hier einen Stapel Bücher liegen. Ich kann die Bücher Rubrik für verschiedene Ausgaben an einem Tag schreiben. Das lässt sich alles machen. Meine Abwesenheit zum Beispiel im Mai, habe ich komplett an einem Tag vor vier Wochen komplett vorbereitet. Haken dran!

00:43:38
Anja: Das ist ja das nächste Thema, wo ich jedes mal denke, so, Isabell, weiß da bestimmt was zu. Also, weil organisatorisch bist du ja wirklich unschlagbar. Ich bin gut organisiert, aber gegen dich bin ich wirklich eine Schlampe. Das kann man nicht anders sagen. Ich weiß, wir haben uns mal über Urlaub unterhalten, und dann hast du so nebenbei gesagt, es gäbe nichts besseres, als jeden einzelnen Urlaubstag stündlich durchzuplanen …

00:44:11
Isabell: Nein, ganz so krass ist es nicht. Aber ich hatte immer, bei allem, was mit Wandern zu tun hat oder Reisen in Bewegung habe ich meistens einen Plan für die Tage. Ja, das funktioniert, wenn du weißt, ich bin an verschiedenen Orten jeden Tag, dann kann ich ja schon mal ein Restaurant aussuchen, oder ich kann sagen hier, ich wandere durch ein Harz, ich geh ins zum Beispiel ins Kräuter-Museum. Das kann man sich ja vorher schon mal aufschreiben. Man muss sich ja nicht sklavisch dran halten, aber einen Plan erst mal zu haben, ist ja ganz ganz gut.

00:44:40
Anja: Ich finde das so großartig und weißt du was der Witz ist an der ganzen Sache? Nächstes Jahr starten wir ja in unser Fulltime Vanlife. Und immer, wenn ich Podcast höre, sitze ich hier und guck auf Google Maps, wo gute Punkte sind, wo wir uns hinstellen können. Estland, Lettland, Litauen hab ich schon komplett durchgeplant. *lacht*

00:45:20
Isabell: Ist doch toll. Es ist eben ein Teil der Vorfreude. Und es nimmt dir ganz viel ab. Beispielsweise organisiere ich meine Newsletter-Ausgaben mit Trello. und allein, dass ich weiĂź, dann und dann erscheinen die und die Ausgaben. Es bedeutet, ich kann da Notizen drin sammeln. Das bedeutet, ich kann da zum Beispiel BĂĽcher oder Netzwerke selbst zuordnen. Ich muss mich ja an nichts davon halten, aber es gibt mir erst mal Sicherheit. Ich stehe nie da am Dienstag und frag mich, was schreibe ich denn diese Woche fĂĽr eine Ausgabe? Ich kann dir genau sagen, welche Ausgaben ich in den nächsten drei Monaten schreibe, weil die alle terminiert sind. Und wenn ich aber am Dienstag sage, nee, jetzt mĂĽssen wir ein anderes Thema machen, das ist mir gerade viel wichtiger, dann mache ich das. 

Der Trick beim Planen ist, es ordentlich zu machen, aber es dann nicht zu ernst zu nehmen. Die Planung ist das Sicherheitsnetz. Die Planung ist nicht deine Chefin, die hat ja gar nichts zu sagen, du sagst ihr was!

00:46:13
Anja: Das merk ich mir: Der Trick ist Planung gründlich zu machen und sich am Schluss, wenn man nicht will, sich eben nicht dran zu halten, aber eben nur, wenn man nicht will! Und es macht eben auch Spaß. Mir macht Planung auch wahnsinnig viel Freude. Ich hab hier im Wohnzimmer ein großes Flippchart stehen, und da habe ich den nächsten Monat praktisch aufgeschrieben. Trello und solche Sachen, das ist nicht so Meins, ich bin mehr der happtische Typ!

00:46:56
Isabell: Ein Flippchart im Wohnzimmer?

00:46:59
Anja: Ja, seit wir umgezogen sind habe ja kein Büro mehr. Ich arbeite ja der Couch aus …

00:47:07
Isabell: Ja, bitte, man muss Prioritäten setzen *lacht*

00:47:09
Anja: Genau, das stimmt. Uns fällt das gar nicht mehr auf. Erst, als wir das letzte Mal Besuch hatten, und er guckt auf das Flippchart und sagt „Was das denn fĂĽr Kalender?“ und mein Mann und ich so „Wieso?“ Das ist mein Arbeitskalender, der wohnt hier … Aber zurĂĽck zum Thema: ja, ich hab auch alles vorgeplant. Also vor allen Dingen wichtig sind die Termine, an die ich mich immer halte. Sonntags kommt immer der Podcast raus, Mittwochs und Sonntags schreibe ich meinen Newsletter … Dann weiĂź ich, wann mein nächster Onlinekurslaunch ist. Das sind so die Sachen, auf die ich immer zuarbeite, aber alles dazwischen, das ist immer flexibel. 

00:48:26
Isabell: Ist auch so. Wir reden hier ja nicht von unserem Freizeitvergnügen, sondern wir reden hier von unserer Arbeit. Die muss gemacht werden, die Arbeit muss zu bestimmten Zeiten raus: Podcast, Newsletter, Artikel, Seminar-Vorbereitung … All diese Dinge haben ein Datum, an dem sie fertig sein müssen. Die Planung ist nicht dazu da, von die Muse geknutscht zu werden. Die Planung gibt mir die Sicherheit, dass der ganze Scheiß funktioniert.

00:48:58
Anja: Ja, da hast du total Recht. Ich muss nicht am Sonntag meinen Podcast veröffentlichen oder mein Blog veröffentlichen. Ich muss nicht am Mittwoch meinen, es Newsletter schreiben … Aber doch: muss ich! Weil am Timing hängt ja ganz viel des Erfolges dran, dass das regelmäßig kommt …

00:49:25
Isabell: Richtig: Professionalität nach außen, wie es dann genau gemacht wird, ist ja völlig egal, aber es sollte einigermaßen ordentlich aussehen, weil es sind immer unsere Arbeiten.

00:49:35
Anja: Ja, genau. Die Tagesschau kommt auch immer um Acht, also die sagen auch nicht, ach so, ja, heute nicht, und morgen machen wir es mal um Viertel vor Acht. Das wird nicht funktionieren. Es funktioniert nur, weil es immer zum gleichen Zeitpunkt kommt und sich die Leute dran halten.

00:49:52
Isabell: Diese Form der Kultur ist ja auch total in Ordnung. Wir sind eben auch eine Kultur von Verlässlichkeit, von einer gewissen Berechenbarkeit im professionellen Kontext. Das ist ja auch alles in Ordnung und heißt ja nicht, dass wir dann irgendwie in unserer Freizeit nichts mehr machen dürfen. Oder dass wir bei unserer Arbeit nicht mehr kreativ sein dürfen, sondern die Kreativität kann ja erst daraus entstehen, dass du weißt, okay, ich muss an nichts denken, alles ist organisiert, ich kann mich morgen drum kümmern, ich habe kreativen Raum. Ja, wenn ich immer nur sage, ich muss dies, ich muss das, dann entsteht kein kreativer Raum. Es bleibt nämlich keiner über.

00:50:34
Anja: Ja, das stimmt, das geht mir auch so. Ich weiĂź zum Beispiel auch ganz oft, oh heute ist mein Hirn leer, und dann ist es auch so. Ich versuche, da nichts rauszuquetschen, weil ich genau weiĂź, dass morgen ganz viel von alleine raus purzelt. Und mit ordentlicher Planung bin ich natĂĽrlich auch tiefenentspannt und kann mir das leisten.

00:51:01
Isabell: Das ist so wichtig, das habe ich bei meinem ersten Buch gelernt. Dieser Versuch, jeden Tag große Mengen von Arbeit raus quetschen, funktioniert nicht, sondern wenn das Gehirn eine Pause einfordert, dann sollte man ihm die geben. Die Sache ist nämlich, das Gehirn ist ein sehr wichtiger Mitarbeiter. Und der hat jetzt Recht.

00:51:24
Anja: Ja, das stimmt, das stimmt. Und hast du das tatsächlich gemacht bei deinem ersten Buch? Hast Du gesagt, ich schreibe jetzt X-Seiten, egal ob ich mich danach fühle oder nicht?

00:51:38
Isabell: Ich habe meine BĂĽcher unterschiedlich geschrieben. Beim ersten Buch war es so. Dadurch, dass ich beim ersten Buch, gerade aus einem Burnout kam oder sagen wir, aus verschiedenen Burnout Symptomen raus kam, hatte ich noch nichts daraus gelernt und hab dann in der Regel Montags, Mittwochs und Freitags geschrieben. Meistens in Blöcken morgens, mittags, manchmal noch abends und hab mich dabei aber sehr erschöpft. 

Das zweite Buch habe ich schon ein bisschen konstanter geschrieben, ein bisschen ruhiger, dadurch aber auch schneller, stringenter. Beim ersten Buch bin ich immer noch sehr stark danach gegangen, zu welchem Thema in meiner Gliederung kann ich gerade was sagen? Das Zweite hab ich quasi runter geschrieben, bin dann aber auch krank geworden. Das war ein bisschen schwierig in der Schwangerschaft, und dann am Ende, als es mir wieder besser ging, habe ich es fertig geschrieben. 

Das dritte Buch ist das, was ich in der Elternzeit geschrieben habe. Da war die Zeit begrenzt, da hab ich mich jeden Morgen anderthalb Stunden hingesetzt, mal tagsĂĽber, dann, wenn meine Tochter geschlafen hat, noch ein bisschen was gemacht. Aber diese 90 Minuten jeden Morgen waren so die Arbeitszeit.

Und das Vierte war auch sehr von Arbeit nebenbei geprägt, aber es war auch sehr stark, von oben nach unten, schön chronologisch runter geschrieben und in längeren Blöcken. Das lag aber auch am Thema. Es ist weniger fein gegliedert als zum Beispiel das Erste oder das Dritte. Die einzelnen Kapitel sind länger, und ich hatte auch weniger Geld dafür. Das kommt auch noch dazu. Das heißt, ich habe schon fast jeden Tag zwei, drei, vier Stunden daran gearbeitet. Jedes Projekt ist anders.

00:53:39
Anja: Ich schreibe immer morgens, ich mache morgens die Augen auf, mach mir einen Kaffee, ich putze mir nicht die Zähne, ich mach gar nichts. Wirklich nur, Bademantel an, und dann setze ich mich sofort an an meinen Laptop. Ich schreib dann anderthalb bis zwei Stunden durch. Dann bin ich leer geschrieben, dann dusche ich und der Tag kann anfangen. Dann ist es aber auch meistens erst so Acht, weil ich relativ früh aufstehe. Und ich schreib immer chronologisch. Ich habe bisher nur ein einziges Buch nicht chronologisch geschrieben, und das war das Zuhör-Buch. Alle anderen habe ich immer chronologisch geschrieben.

00:54:22
Isabell: Ja, beim Zuhör-Buch geht es auch mit der Struktur, dass man das nicht zwingend Chronologie schreiben musste. Genau unterschreibe ich alles, also morgens früh anfangen, nicht von irgendwas vernebeln oder verwirren lassen. Einfach rein ins Manuskript: anfangen und zum Ende kommen. Das ist auch das, was ich am am effektivsten finde und wo auch bei mir dann inhaltlich am meisten bei rauskommt. Beste Strategie! Mache ich mit meiner ganzen Arbeit so. Morgens nicht unterbrechen lassen, einfach machen. Danach zerfasert die Arbeitszeit. Das macht nichts, weil ich einfach morgens auch so viel schaffe, dass das in Ordnung ist.

00:55:43
Anja: Ja, ich bin auch so. Also ich bin auch tatsächlich mit meinem gesamten Arbeitstag spätestens um Zwölf durch. Danach kommt bei mir auch nichts mehr. Vielleicht kommt dann irgendwie nachmittags oder abends nochmal ne Stunde. Aber ich bin ein totaler Morgenmensch. Und am liebsten arbeite ich alles hintereinander weg, einmal zwischendurch mit den Hunden gehen und dann nochmal so Kopf runter und weiter arbeiten. Ich mag das auch total!

00:56:08
Isabell: Ich mag das auch. Ich mache das, was ich mache, ja auch einfach wahnsinnig gerne. Das ist ja auch ein Grund, warum ich den Newsletter unbezahlt anfangen konnte, weil es etwas ist, dass ich unglaublich gern tue, ein Thema, ĂĽber das ich wahnsinnig gern schreibe. 

00:56:22
Anja: Und ja auch immer wahnsinnig professionell. Also, das muss ich ja auch noch mal sagen. Ich hab mir das ja alles schon auch angeguckt, was du da machst, und denke jedes mal, meine Herren, das ist ja wirklich immer noch mal eine Schippe drauf. Das ist super professionell, auch dein Elternzeit Buch, du hast das alles selber gesetzt, wo ich dann dachte, ah, krass, okay, ich glaube, ich muss mir noch mal ein bisschen mehr Mühe geben mit meinen Sachen. Es ist wirklich mega toll! Was gibt es als nächstes in deinem Newsletter an Themen?

00:57:11
Isabell: Also jetzt gleich, während wir hier sprechen, in einer Minute erscheinen: Fokus, was ist Social Media, wo ich auch mein neues Buch ankündigen werde.

 Ă„hm, das ist Klartext: Social Media und wird gehen um berufliche Selbstfindung. Das wird das nächste Whitepaper. Es wird aber auch einen Artikel dazu geben. Dann habe ich ein ganz tolles Thema, nämlich Maisonplus. Da geht es darum, wie man arbeiten kann, wenn man in Elternzeit ist oder man hat irgendwie Bedingungen, die es ein bisschen schwieriger machen, wie man dann sich einen Arbeitsplatz einrichtet und auch sich so vorbereitet, dass man gut arbeiten kann. 

Es wird darum gehen, wie man ein Konzept schreibt, wie man mit Struktur startet und wie einem das auch in schwierigen Zeiten wieder helfen kann, jemand mit wenig Zeit große Projekte umsetzt. Und ich hab auch eine ganz tolle Folge Ende Mai. „Absurde Ideen gegen Ablenkung“, da freue ich mich richtig drauf, die habe ich schon geschrieben, die ist ganz schön geworden … Ich höre jetzt auf, weil ich würde sonst minutenlang erzählen. Es geht immer darum, wie kann ich so arbeiten, dass ich ein schönes Arbeitsleben habe? Das ist mir einfach ganz, ganz wichtig.

00:58:27
Anja: Ja, das ist auch. Letztendlich ist es ja so das, was uns alle umtreibt, weil wir ja doch die meiste Zeit, zumindest solange wir im Arbeitsleben stecken, die meiste Zeit unseres Lebens mit Arbeit verbringen.

00:58:42
Isabell: Ja, auf jeden Fall. Wenn du dann noch das Pendeln drauf rechnest, wird es ein GroĂźteil der Lebenstage.

00:58:48
Anja: Ja und deswegen ist das Thema auch so virulent.

00:58:53
Isabell: Du hast gerade die Professionalität angesprochen. Da wollte ich noch was zu sagen, weil gerade heute habe ich nämlich gelesen von jemandem, der sich gefragt hat, soll ich erst mal die ganzen kleinen Texte ausfüllen, soll ich einfach anfangen?

00:59:05
Anja: Einfach anfangen!

00:59:06
Isabell: Ja, natĂĽrlich sollte man ins Tun kommen und einfach anfangen, und das ist sicherlich auch gerade fĂĽr eine erste Ausgabe definitiv die beste Idee. Aber die kleinen Texte sind einfach auch wichtig. Die Beschreibung von einem selbst als Autor:innen-Persönlichkeit, die Welcome-E-Mail, die die Menschen bekommen, wenn sie sich anmelden. Was steht da drinn? In meinem Fall ist es so, dass ich geschrieben habe, wie kann ich dir helfen? Schreib mir, wenn du was brauchst, schreib mir, wenn ich dir Reichweite geben kann. Erzähl mir, was du machst, ordentlich ausformuliert natĂĽrlich, und hier sind die letzten drei Ausgaben, falls du mal gucken willst. Also die Willkommens-E-Mail ist wichtig. Du musst in der Willkommens-E-Mail dein Produkt nicht mehr beschreiben. Die Leute haben das Produkt gekauft, du musst es nicht weiterverkaufen. 

01:00:07
Anja: Hm!

01:00:07
Isabell: Wenn Du einen Fernseher gekauft hast sagt auch niemand mehr: Es wird dir gefallen, bitte kauf einen Fernseher! Nein, du hast den Fernseher schon gekauft. Die Leute haben den Newsletter abonniert. Du musst nichts mehr darĂĽber sagen. Frag sie, was sie wollen, wenn es zu deinem Produkt passt, frag sie, was sie zu deinem Thema zu sagen haben, frag sie, ob du etwas von ihnen teilen sollst, gib ihnen die Möglichkeit. 

So, und natürlich sind diese ganzen kleinen Texte wichtig. Wie werden bezahlende Abonnent:innen begrüßt? Welche E-Mail kriegt jemand, der sich abmeldet? Welche E-Mail kriegt jemand dessen Abo sich bald automatisch verlängert? Welche Sprache haben die Buttons? Natürlich sind das Dinge, die nicht extrem Produkt entscheidend sind, aber man sollte es machen. Es ist ein Qualitätsmerkmal. Also die Frage nach, soll ich erst mal die kleinen Texte ausfüllen, oder soll ich erst mal die erste Ausgabe schreiben? Schreibt die erste Ausgabe, aber macht die kleinen Texte noch heute, weil das ist eben auch wichtig, und das ist so. Ich bin so ein bisschen locker unterwegs, ja, so locker unterwegs, wie du willst, aber mach es bitte ordentlich!

01:01:16
Anja: Ja, das stimmt. Bei mir hat es ewig gedauert, bis ich das das erste mal alles selber durchprobiert habe. Das macht nix. Aber man muss es dann irgendwann nachziehen, und dann, wenn du drin bist, dann zieh alles nach und guck, ob es alles zusammenpasst, weil das macht nachher viel aus.

01:02:00
Isabell: Das ist auch noch was. Ich würde mir das abgewöhnen zu sagen, ach, diese ganze Technik, ich will ja nur schreiben … Macht es nicht so, guckt, wenn du eine Plattform nutzt. Ich meine nicht dich, ich meine andere Menschen, aber wenn jemand eine Plattform nutzt, dann sollte er oder sie diese Plattform einfach verstanden haben. Es ist alles nicht schwer, im Gegenteil, viele Dinge sind sehr leicht, aber mir zum Beispiel die Settings einmal von oben bis unten durchgelesen zu haben, um zu wissen, was es dort gibt, das sollte man einfach machen, weil man entwickelt ein Produkt für die Leserinnen und Leser. Wenn ich das ordentlich machen will, dann muss ich wissen, wie die Plattform funktioniert.

01:02:45
Anja: Ich würde noch einen Schritt weitergehen, also alleine zum Beispiel mit WordPress. Ich ich empfehle immer, mach die erste Seite selbst, weil wenn du nachher Programmierer:innen hast oder Agenturen, dann kannst du die Leistung einschätzen. Es tut mir leid, aber es gibt einfach noch so viele Freelancer:innen oder auch Agenturen da draußen, die rufen Preise auf, wo ich denke: „Spinnt ihr?“. Also, ich weiß genau, wie lange du da dran sitzt. Das zu wissen, einfach zu wissen, ach, so geht das, dass man es wenigstens grob verstanden hat. Das finde ich auch sehr wichtig.

01:03:30
Isabell: Und diese Dinge sind eben oft auch sehr einfach in dem Moment, in dem man anfängt. Ich habe zum Beispiel die Seite von meinem Freund früher gemacht. Aber ab einer gewissen Größe musst ich sagen, ja, irgendwie ist es scheiße, und dann haben wir es an der Agentur gegeben und waren total happy damit. Jetzt können wir halt wenigstens alle beide sagen, wir haben das komplett verstanden.

01:04:08
Anja: So ist es bei mir auch. Ich habe auch selber mit WordPress angefangen. Inzwischen habe ich eine Programmiererin und gebe nur noch Design und Inhalt vor. Das ist super. Immer, wenn irgendwas nicht funktioniert, sage ich ihr Bescheid und kurz danach läuft wieder alles. Da habe ich alleine Stunden dran gesessen.

01:04:38
Isabell: Das ist eben dann auch eine Frage von Professionalität, und auch auf welchem Level brauche ich das? Gerade wenn ich ein neues Projekt starte, würde ich auch sagen, gib erst mal kein Geld aus! Guckt, erstmal: Fang mal an, schau, dass du selber verstehst, und dann kann es durchaus sein, wenn das Feierabend-Projekt super groß ist, dass ich zum Beispiel eine Agentur die Bilder machen lasse. Da bin ich aktuell noch nicht so happy mit. Aber gerade wäre das noch Quatsch. Also ich habe jetzt in der ersten, wir sprechen exakt einen Monat oder exakt vier Wochen, nachdem bei mir die erste Finanzierungsrunde angefangen hat, und ich habe 1.300 € eingenommen. Total cool! Aber das bezahlt niemanden sonst, das bezahlt erst mal nur mich. Würde ich jetzt Geld ausgeben, wäre es einfach unternehmerisch eine blöde Entscheidung. Wenn ich gerade starte, würde ich je nach Situation erstmal kein Geld ausgeben.

01:06:07
Anja: Nee, auf keinen Fall also, es ist aber mit allen Sachen so, auch mit normalen Newslettern: Nimm erst mal die frei verfĂĽgbaren Plattformen und Produkte. Fang erst mal an. Also davon mal ganz abgesehen, dass die super sind, und upgraden kannst du immer.

01:06:22
Isabell: Ja, genau, selbst viele der GroĂźen bei Substack arbeiten immer noch mit den Standardplattformen und -produkten. Und das ist alles okay.

01:06:41
Anja: Kannst Du da nochmal was zu sagen?

01:06:51
Isabell: Substack ist eine amerikanische Plattform, die sehr auf Netzwerk setzt, aber ein Defizit in meinen Augen hat bei den Zahlungsmöglichkeiten. Man kann da ein Work-around machen. Einfacher ist mit Steady, der dies, noch dazu ein deutscher Anbieter, hat. Aber der keine Netzwerkeffekte hat, gar keine und das ist schwierig. Alles hat Vor- und Nachteile. Steady und Substack sind momentan die zwei größten Anbieter. Ansonsten kannst du ganz klassisch über Mailchimp gehen, hast dann aber eben natürlich eine ganz andere Kostenstruktur.

01:07:28
Anja: Also ich glaube schon, dass diese Plattform, ich werde sofort nach diesem Podcast mir das alles angucken. Aber ich muss erst mal gucken und meine Idee dazu zuerst mal weiterentwickeln. 

Isabell: Mach mal erst mal ein Konzept. 

Anja: Ja, genau, das ist genau der Punkt. Ich muss erst mal gucken, weil das ist so eine Idee fĂĽr unser Reiseprojekt. Die ist halt im Hinterkopf, und die ist eben noch nicht komplett durchdacht, weil ich keine Plattform hatte. Aber jetzt gucke ich mir erst mal die Substack und Steady an. 

Isabell, sag mir noch mal einmal, wie man den Feierabend Newsletter findet oder beziehungsweise wie man ihn abonnieren kann. Wo findet man dich? 

01:08:36
Isabell: Google ist momentan noch schwer. Hier geht’s zum Newsletter: https://feierabend.substack.com/

01:09:10
Anja: Da schauen wir doch gleich mal rein und setz mich an mein Reise-Konzept. Isabell: Herzlichen Dank fĂĽr Deine Zeit und die tollen Tipps.

01:09:16
Isabell: Sehr gern. Vielen Dank, dass ich wieder dabei sein durfte.

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