Autorin, Coachin, Künstlerin und Expad Jana Ludolf spricht mit mir über Rollen die wir spielen, die Zukunft von Content Marketing und die Frage, warum wir uns oft nicht in die Sichtbarkeit trauen.
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Hallo Jana, herzlich willkommen im Content-Marketing-Podcast. Ich freue mich voll, dass du dabei bist.
Jana
Hallo, liebe Anja, ich freue mich, dass ich dabei sein darf.
Anja
Die Jana und ich, wir kennen uns schon ziemlich, ziemlich lange. Und zwar haben wir uns, ich glaube, 2017, 18 irgendwie so bei der Tanja Peters kennengelernt. Ich weiß gar nicht mehr, wann das war. Und haben beide zusammen ein Seminar besucht, wie man bessere Vorträge hält. Und so haben Diana und ich uns kennengelernt. Damals war das Thema von Diana noch raus aus der Mama-Box und heute ist das Thema raus aus der Frauen-Box.
Jana, erzähl mal einmal kurz, wie du auf das Thema gekommen bist und was so dein Kernthema ist. Das kannst du besser als ich.
Jana
Ja, das ist ganz spannend, dass sich das Thema so gewechselt hat. Als wir uns nämlich damals kennengelernt haben, Oktober 2018, ich weiß das so genau, weil das nämlich das erste Mal eine Reise alleine von China nach Deutschland gewesen ist, wo ich wirklich eine Woche nicht hier vor Ort gewesen bin, da habe ich mich so ein bisschen schwer getan, das Thema überhaupt so in Worte zu fassen. Ich glaube, so geht es ja vielen da draußen, die so was zu sagen haben und dann …
Erklär mal in einem Satz so. Und dann, gerade bei dem Thema mit Tanja Peters damals war das so, okay, ich bin Mama, ich will mich verändern, ich will da so raus aus diesem, aus diesen Zwängen und so ist das Thema raus aus der Mama-Box entstanden. Aber je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, desto mehr habe ich festgestellt, dass ja die Mama auch eine Rolle ist, die wir Frauen auferlegt bekommen und selber suchen, in einer Art und Weise sie uns findet oder wir sie uns nehmen und somit ja schon wieder selber limitiert sind. Und so hat sich das Thema dann gewandelt, raus aus der Frauenbox. Und meine Kernbotschaft ist, sich frei zu machen von Rollenklischees, sich frei zu machen von dieser Box, in die wir oft gesteckt werden, diese Schubladen, wo wir drinnen sind als Frauen, wo wir dann manchmal so denken, oh, hier zwickt es, hier zwackt es, hätte ich gerne eine Veränderung.
Und ich finde so, wenn man sich mit den eigenen Rollen beschäftigt, mit den eigenen Schubladen, in die man gesteckt wurde oder selber sich gesteckt auch hat, aufgrund von Sicherheit, wie auch immer, wenn man sich die selber anguckt, ist es erstmal ein bisschen günstig, weil man sich mit sich alleine beschäftigen kann, bevor man im Außen sich Unterstützung sucht. Und es ist dann auch so ein Ansatzpunkt, mit dem man was anfangen kann. Und so ist das Thema denn die letzten Jahre gewachsen. Und deswegen ist so Raus aus der Frauenbox so mein Kernthema, sag ich jetzt mal.
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Anja
Jetzt fragen sich natürlich einige, was hat das mit Content-Marketing zu tun oder mit Buchschreiben? Na ja, relativ einfach, weil gerade im Marketing haben wir ja auch so Selbstbeschränkungen, die wir uns auferlegen, weil du machst nämlich auch wunderbares Marketing, also deine Instagram-Seite ist toll, du schreibst auch Bücher, deine Homepage ist super, ich hab mir das natürlich alles angeguckt, ist ja gar keine Frage.
Und was glaubst du, was sind so die Hauptpunkte, warum Menschen sich im Marketing beschränken? Was nimmst du so wahr, warum die Leute da nicht ins Tun kommen? Weil wollen tun ja viele, aber ins Tun kommt dann niemand. Was glaubst du ist der Grund?
Jana
Also erstmal ganz spannend, dass du dir das so alles angeguckt hast. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich es natürlich nochmal alles überarbeitet. Daran sieht man mal wieder, wie man selber ja mit seinen eigenen Marketing-Sachen so unterwegs ist. Also ich glaube ganz einfach, Marketing hat also aus meiner Sicht einen schlechten Ruf, weil das hat was mit Verkaufen zu tun. Verkaufen, meine Assoziation sofort, Staubsaugervertreter, Keiter-Quise, also du musst nach vorne, du musst
Anja
Mmh.
Jana
bestimmte Regeln einhalten, du musst Chaka rufen, also solche bestimmten Dinge, die irgendwie da sind und manche Leute die auch machen und auch gut tut, aber eben nicht für jeden ist, so das ist das eine. Und deswegen limitieren wir uns so, weil wir das dann auch nicht wollen. Wir deckeln uns da auch selber in der eigenen Sichtbarkeit, weil wir da wahrscheinlich, also da kann ich auch nur aus Eingerfahrung sprechen, wenn man sich das erste Mal so mit dem Thema zeigt und dann kommt einer und sagt,
Cool, Jana, du hast das Thema. Und dann denkt man sich so, ja schon, aber so wollte ich jetzt auch nicht, dass da einer was so. Man ist dann total erschrocken über diese Sichtbarkeit, weil wir das, glaube ich, auch nie gelernt haben. Da kann man jetzt von der Kindheit anfangen, Generation, Gesellschaft, aber dass wir nicht gelernt bekommen haben, uns
Anja
Okay.
Jana
zu verkaufen im Sinne, dass wir einfach die Dinge, die uns wichtig sind, nach vorne bringen, ohne dass das Wort Verkaufen so drin ist. Und deswegen glaube ich, sind da diese Schublern und diese Beschränkungen drin, weil wir das nicht gelernt bekommen haben und eben diese Negativ-Label drin sind. Also es ist so meine Sicht der Dinge. Und es ist eben ein Weg auch für mich noch immer da rauszukommen und nach vorne zu gehen und mutig zu sein und Sachen auszuprobieren. Selbst Buchschreiben ist ausprobieren.
Ich meine, woher weiß man, wo ein Bücher schreiben kann, bevor man eins geschrieben hat. Es hört sich immer alles sowieso so super romantisch an. Man sitzt an seiner Schreibmaschine und der Wind weht einem durchs Haar und die Worte fliegen einem so zu. Ist es ja auch nicht. Und da so ein bisschen mit der Realität in Kontakt zu kommen und zu sehen, dass es eben wirklich auch Arbeit bedeutet, sich Gedanken zu machen, Recherche zu betreiben, das ist natürlich auch so ein bisschen ernüchternd.
Anja
Ja klar. Klar, also auf jeden Fall. Ich würde mal gerne auf ein Thema springen, was du gesagt hast, wo ich halt gedacht habe, so, ach, ist das wirklich so? Weil ich bin ja mit Rampensaugen tatsächlich gesegnet. Ich habe da gar keine Schwierigkeiten, mit mich zum Affen zu machen, denn das ist so, ach so, habe ich mich zum Affen gemacht. Ja, Entschuldigung, wie mache ich es denn anders? Mich stört das ja so richtig gar nicht.
Aber dass du gesagt hast, ach so, und dann ist man erschrocken über die eigene Sichtbarkeit und so wollte man das nicht. Magst du da mal ein bisschen mehr drauf eingehen, weil jetzt kann ich richtig was lernen.
Jana
Also ich glaube, dass man auch, wie fange ich das jetzt an, also aus eigener Erfahrung hat man so ein gewisses Bild, wie man plötzlich Ruhm, Sichtbarkeit, Erfolg, erfahren möchte. Dass das ein Prozess ist, erzählt einem ja keiner und es erzählt einem auch keiner, wie ist es dann plötzlich im Scheinwerferlicht zu stehen? Wie ist es denn, wenn die Leute anrufen und sagen, ah cool, das ist dein Thema, erzähl mal was. Wie ist es denn, wenn die Leute anrufen und sagen, super, du machst dazu einen Workshop, möchtest du zu uns kommen und drei Tage da mal drüber reden? Ah, super, du bist Spezialistin in dem und dem Bereich, hab zum Beispiel auch Kommunikation gemacht und auch Kommunikationstraining gegeben.
Komm doch einfach mal. Und dann denkt man sich so, ich wollte das schon, aber dann ist man so plötzlich bei den eigenen Eiern gepackt und ich glaube, dass man sich dann schon auch oft erschreckt. So dieses, okay, jetzt sind die Leute ja da, jetzt habe ich ja das, was ich wollte, aber plötzlich fällt man so wieder in sich zusammen, ist so konfrontiert mit diesen limitierten Sätzen. So dieses, kannst du das? Bist du gut genug? Hast du genug Wissen? Wer sollte dich denn als Experte wahrnehmen? Hast du genug Zertifikate? Also dieser ganze Rattenschwanz, der da so kommt.
Und es erklärt einem aber niemand, dass man ja Content oder Marketing, seine eigene Marke auch formen, dass das ja kleine Schritte sind. Und natürlich darf man sich zwischendrin erstrecken, wenn man plötzlich gesehen wird. Und es ist ja auch gar nicht schlimm, wenn man in seinem Thema 80 Prozent weiß und bei 20 Prozent sagt man, ah, das ist gut, das ist eine Ecke, da hab ich noch gar nicht hingeguckt, da erkundige ich mich mal. Wir glauben ja auch oft, sofort alles wissen zu müssen zu diesem Thema, was ja was ja albern ist. Ich meine, früher gab es auch die gelben Seiten, wo du nachlesen konntest, wer der richtige Ansprechpartner ist. Warum soll er mir plötzlich alles selber wissen? Und das meine ich mit, dass man sich da ein bisschen erschreckt über das eigene Leuchten und dann eben auch konfrontiert mit diesen eigenen limitierten Glaubenssätzen. Kann ich das? Schaffe ich das? Bin ich gut genug? Was denken die anderen, wenn ich das so mache? Und das muss man üben. Das ist ein Prozess.
Anja
Ja, auf jeden Fall, auf jeden Fall. Vor allem dieses, schaffe ich das dann noch bzw. so bin ich wirklich gut genug und kann ich das überhaupt alles? Das kann ich total verstehen. Ich habe nämlich eine Zeit lang, als ich noch Führungskräfte-Trainings gemacht habe, immer gedacht, ich müsste jetzt noch ein Psychologiestudium oben draufsetzen und habe mich auch wirklich eingeschrieben. Ich habe mich dann zwei Semester nebenbei durchgequält durch Statistik und Stochastik. Ich habe es gehasst.
Also es war ganz furchtbar und hab das dann an der Fernuni Hagen, hab ich das gemacht, zwei Semester lang und es war wirklich schrecklich und hab dann festgestellt, nee, du brauchst überhaupt dieses Studium gar nicht, weil wirklich die ersten zwei Semester waren, also sage ich mal, nur theoretischer Kram und wie man überhaupt Versuchsaufbauten macht und so, wie man statistisch Sachen auswertet, wo ich dachte, nee, das brauche ich überhaupt nicht für meine Führungskräfte-Trainings. Also wir haben da, glaube ich, auch falsche Vorstellungen von dem, was dann tatsächlich auch hinter diesen ganzen Zertifikaten zum Beispiel auch steckt. Hast du die Erfahrung auch gemacht?
Jana
Ja, genau. Und was mir auch noch gekommen ist, als ich zugehört habe, ist dieses fehlende Vertrauen in das, dass der Weg, den wir gehen, der richtige ist. Völlig unabhängig, wie dieser Weg aussieht. Es kann eine Wendeltreppe sein oder es kann ein Fahrstuhl sein oder irgendeine Art von Fortbewegung einfach.
Und dann habe ich auch schon mal drüber nachgedacht, wo kommt das so her? In bestimmten Sachen sind wir total vertrauensvoll, vertrauen unserer Intuition, unserem guten Riecher, da gibt es ja so viele Weisheiten. Und dann gibt es so Sachen, gerade so Sichtbarkeit und nach vorne gehen, Menschen unterstützen, wo dieses Vertrauen so fehlt. Und dann, also für mich ist es dann so dieses, es ist schon auch schulisch bedingt durch diese klassische Schulausbildung, wo ja so viel Vertrauen nicht in eingesetzt wurde. Man musste eben für den Punkt genau das lernen, was der Lehrer eben zu hören wollte und man war dann auch irgendwie in dieser, man musste abliefern und dann hat man vielleicht noch, also ich jetzt nicht, aber es gibt ja vielleicht auch Menschen, die dann sagen, okay, ich musste gute Noten schreiben für meine Eltern und also da war dieses Grundvertrauen in die eigenen Fähigkeiten ja jetzt nicht immer das Beste so. Ich glaube, dass wir das so verlieren, weil so wie du auch gesagt hast, du wolltest jetzt nochmal so Psychologie studieren, das wollte ich auch als mal. Ich habe auch Zertifikate gemacht und brauchte dann das Seminar und noch das Seminar. Und dann habe ich immer gedacht, warum? Nur weil ich viele Seminare besuche, wächst ja nicht mein Vertrauen in meine Fähigkeiten oder das Vertrauen in mein Wissen. Oft verwechseln wir das ja, dass wir das im Außen uns mit den Zertifikaten so hören wollen.
Oder holen wollen. Und ich glaube wirklich, dass das auch eine Geschichte ist, sich das wieder so zurückzuarbeiten. Dieses eigene Vertrauen, dass das, was wir machen, gut ist. Weil wenn wir das Gefühl haben, uns fehlt Wissen, wissen wir doch automatisch, dass wir ein Buch lesen, dass wir zum Seminar gehen, dass wir einen Workshop buchen. Also das ist ja total natürlich, dass wir das machen. Aber oft machen wir das ja, bevor wir uns mit dem Wissen verbinden, was ja schon da ist. Und ich glaube, dass viele ganz viel Wissen schon haben, mit dem sie arbeiten könnten, auch im Content und auch in dem nach vorne gehen und sich verkaufen, aber das gar nicht so wahrnehmen oder spüren können. Und das finde ich echt schade, weil ich glaube, dass da viel Potenzial brach liegt.
Anja
Ja, das glaube ich auch. Also, das finde ich, ist ein richtig, richtig gutes Stichwort. Was
Was wären denn so die Schritte oder so was, wie könnte man das deiner Meinung nach angehen, dieses Vertrauen sich in das, was man schon kann, um dann in die Sichtbarkeit zu gehen? Wie hole ich mir das Vertrauen in mich selber zurück? Wie mache ich das? Oder?
Jana
Eine sehr spannende Frage. Ich habe natürlich jetzt nicht den Schlüssel, aber ich kann sagen, wie ich es mache oder was meine Strategie ist. Ich bin ja ein Schreiberling. Das heißt, ich bin Schreiberling und ich bin ein visueller Typ, so wie jeder ja ein unterschiedlichen Lerntyp ist. Und ich muss mir Dinge aufschreiben, um sie mir sichtbar zu machen, damit mein Kopf versteht.
Anja
Super.
Jana
Das ist da, Jana. Und so wie man sich eigentlich immer Sachen aufschreibt zum Einkaufen, die fehlen, kann ich ihm nur raten, mal aufzuschreiben, was schon da ist. Also was habe ich denn schon gemacht? Welche Ausbildung habe ich denn schon gemacht? Wie lange bin ich denn mit dem Thema schon verbandet? Also sich wirklich mal das vor sich so hinlegen und das wirklich mal angucken und auch aushalten, dass das da liegt.
Oft wird dann einem das so bewusst. Wir machen viele Dinge so nebenbei, gerade in dieser schnelllebigen Zeit und multiple choice hier. Das ist ja auch so… Das ist das eine. Und dann, das zweite, was ich auch für mich zum Beispiel mache, ist wirklich wie so eine Art eigene Geschichte schreiben. Wie bin ich denn zu dem Thema gekommen? Also wirklich über das Aufschreiben in die eigenen Gefühle reingehen und sagen, okay, warum ist mir denn dieses Thema so wichtig? Wo hat es denn angefangen? Das hat ja immer irgendeinen Anfang. Also jeder hat ja seinen Anfang.
Und ich glaube, wenn man sich diese Geschichte mal bewusst macht, dass das der eigene Anfang ist für die eigene Weiterentwicklung und dass man damit ja andere inspiriert, weil deswegen habe ich ja so wie du ja auch einen Podcast, weil ich eben glaube, durch Geschichten können wir so viel voneinander lernen. Und es ist natürlich super wichtig, erstmal von der eigenen Geschichte selber zu lernen.
Und wenn man sich die eigene Geschichte bewusst macht, ich glaube, dann wächst auch dieses Vertrauen, weil man nicht das Gefühl hat, es ist jetzt irgendwas, was ich mache im Außen, sondern das bin ja ich, das ist ja ein Teil von mir und hat sich eben über dieses Sichtbarmachen wieder mit diesem Teil verbunden und dann muss man Schritt für Schritt immer weitermachen.
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Anja
Ja, also das finde ich eine sehr, sehr gute Strategie, weil ich mache auch mir Sachen immer sichtbar. Kalender oder so. Ich schreibe mir immer genau auf, wann ich bis wann was machen will und habe das aber auch immer irgendwo, so jetzt hängt es da, dass ich da auch immer direkt drauf gucken kann. Oder was sind jetzt noch die Aufgaben und also ich habe festgestellt, dass dieses Sichtbarmachen wirklich gut funktioniert.
Wir haben das zum Beispiel, also kleine Anekdote am Rand, wir haben das hier familietechnisch, als mein Sohn noch hier gewohnt hat, der ist ja letztes Jahr ausgezogen, aber als er hier noch gewohnt hat, haben wir das gemacht, weil ich gesagt habe, so Freunde, nur weil ich von zu Hause arbeite, so bin ich hier nicht die Hausfrau. Das könnt ihr komplett vergessen, ihr Lieben.
Und habe dann an die Haustür einen laminierten Plan gehängt, also Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, und dann mit allen Aufgaben, die über die Woche gemacht werden mussten, und jeder konnte dann seinen Namen da eintragen, wo er, also was er diese Woche gemacht hat, um sichtbar zu machen, wer hier was wann macht.
Und so ist ganz schnell sichtbar geworden. Ach so. Und lustigerweise bei meinem Mann und bei meinem Sohn kam dann dieser kompetitive Gedanke noch dazu. Ich habe gewonnen, wenn ich mich am häufigsten da reingetragen habe. Und dann dachte ich so, ja, macht ruhig, ich muss da nicht stehen, das ist überhaupt kein Thema. Aber die Sichtbarkeit ist das, weil das ist ja dieses, was machst du denn hier den ganzen Tag im Haushalt? Das sieht man ja nicht, wenn man nicht zu Hause ist. Und sichtbar machen ist echt gut.
Jana
Jaja, das ist so. Jaja. Und ich glaube, da muss jeder für sich sehen und seine Strategie finden, weil andere sind zum Beispiel auch so über die Ohren oder so, vielleicht sich selber auch Memos aufsprechen und sich die dann nochmal abhören oder so. Ich glaube, da darf jeder so seinen eigenen Kanal finden. Aber mir hilft es auch. Bei mir gibt es zum Beispiel auch ein großes Schild.
An der Tür, wenn die Tür zu ist, mit diesem Schild steht drauf, wann man mich stören darf. Und wenn diese ganzen Punkte nicht zusammenpassen, dann braucht auch keiner Klopfen kommen, weil Mama ist dann halt beschäftigt. Und das ist ja nichts Schlimmes, aber es ist halt total spannend zu sehen, wie oft wir uns Dinge aufschreiben, die fehlen. Sei es Einkaufslisten, sei es Urlaubssilien, die noch nicht bereist sind. Aber so Dinge mal aufzuschreiben, die schon erledigt sind, oder Dinge mal aufzuschreiben, die wir schon haben, ist ja viel effektiver.
Anja
Ja, definitiv. Ja, das ist ja auch dieses Prinzip des Glückstagebuchs. Morgens aufschreiben, worauf freue ich mich heute. Abends aufschreiben, was war heute gut. Muss ich auch mal wieder machen. Ich merke da gerade so, ah, okay. Wir wissen so viel und machen echt viel zu wenig.
Ich muss nochmal einmal kurz in mich gehen, weil du hattest eine Sache gesagt, wo ich auch nochmal draufspringen wollte. Das waren also so die Sachen sich aufschreiben, sichtbar machen, was man schon kann. Ah, genau, jetzt weiß ich es. Und zwar ging es mir noch ein Stück darum, was aus dem Content-Marketing kommt, es ist ja auch die Frage, wem willst du das erzählen? Also so diese Zielgruppe. Die Leute, denen ich etwas erzähle, die sind ja in der Regel nicht auf meinem Wissensstand, weil sonst dürfte ich meinem Kind ja auch nichts beibringen. Auf die Idee kommen wir gar nicht. Du bist nicht perfekt, du bist nicht die perfekte Mutter und klar, okay, so machen wir uns auch Gedanken drüber, andere Frage. Aber natürlich bringen wir dem Laufen bei, weil ich kann ja laufen, oder?
Jana
Das ist auch ganz spannend, ja. Ja, und was ich eben auch bei dem Marketing eben auch nochmal spannend finde, gerade wenn wir uns jetzt Social Media auch so angucken, was ich immer noch schwieriger finde, als würde ich einen Blog haben oder sowas, dieses sich auch wiederholen. Also ich mag es nicht, mich zu wiederholen, auch nicht daheim so. Ich habe immer so dieses, ich sage das jetzt einmal und dann hat das hier so funktionieren. Wir wissen beide aus Muttererfahrung, dass das nicht bei einmal erzählen bleibt, dass man es dann noch ein zweites Mal, ein drittes Mal erzählt und manchmal aber auch links rum und rechts rum. Und das ist auch so eine Erkenntnis, die ich auch erst die letzten Jahre gewonnen habe, dass nur, weil ich es einmal erzählt habe, draußen die Botschaft nicht so angekommen ist, also oder oder nur ein Teil erreicht hat, weil jeder hört anders, jeder ist an einem anderen Tag besser aufnahmefähig, also wir wissen ja auch nicht, wann sind die Leute online, wann gucken die uns, mit was für einer Aufmerksamkeitsspanne und auch so dieses da eben auch Wiederholen, also eben mal links rum, mal rechts rum, mal mit grün, mal mit blau, wie auch immer, das ist zum Beispiel so ein Ding, das habe ich wirklich erst die letzten Jahre gelernt, weil ich mir da auch so ein bisschen merkwürdig vorgekommen bin. Das ist schon so, weißt du, das ist schon so, jetzt habe ich es schon dreimal erzählt, jetzt müssen doch die Leute checken, was ich mache. Dann fragt der Fünfte trotzdem nochmal nach. Bis ich es dann irgendwie, ah okay.
Und ich glaube, dass das zum Beispiel auch ein Grund ist, warum es Menschen oder Frauen oder Männer, wie auch immer, gibt, die sich darauf zurückhalten, die dann auch sagen, ich bin da nicht bläde und erkläre jetzt jede Woche einmal in meiner Story, auf meinem Posting, in meinem Blog, um was es mir geht. Das steht doch da. Aber dann eben den noch mal so zu verdeutlichen, ja, aber guck mal selber, du bist ja auch nicht immer aufnahmebereit oder aufnahmefähig oder bist du auch eine Woche offline und guckst da wieder rein. Finde ich auch nochmal spannend.
Ja, und vor allen Dingen, also dann kommen ja noch, also gerade auf Social Media kommen dann ja noch die Algorithmen dazu. Das heißt, also von deinen FollowerInnen sehen ja maximal, wenn es richtig hochkommt, maximal zehn Prozent deine Beiträge.
Jana
Mhm. Wahnsinn, ne?
Anja
Also das heißt, es ist ja die Frage, haben die das erste, die erste Frage ist, haben sie es überhaupt gesehen? Die zweite Frage ist, waren sie aufnahmefähig, also wirklich sehr gut, und wie haben sie es aufgenommen? Ganz oft, gerade Social Media ist ja nur so, so einmal kurz drüber scrollen, das kann ja nicht ins Langzeitgedächtnis gegangen sein. Das wäre ja, das wäre ja verrückt, wenn das sofort im Langzeitgedächtnis so verhaftet ist und dann auch noch mit der Jana zusammengekoppelt ist.
Das ist ja auch immer das, was, also ich erzähle das den Leuten immer wieder. Und nutze deinen Content auf LinkedIn, auf deinem Blog und, und, und. Und das kannst du eins zu eins wiederholen. Meine Katze ist hier gerade, ich zeige ihn nochmal kurz hier in die Kamera. Ja, ja, der schmust mir hier gerade die ganze Zeit das Mikro an. Und im Bild sieht man immer nur seinen Schwanz hier hinter mir. Es ist ein ganz merkwürdiges Bild. Also wenn das irgendwann auf YouTube kommt, dann viel Freude damit.
Jedenfalls wir, dadurch dass wir unseren Content ja so gut kennen, glauben, ich habe das jetzt schon so oft erzählt. Aber die Leute haben das gar nicht mitgekriegt und da müsste man echt den Switch mal machen zu sagen, ach so, wie gucke ich denn auf den Content von anderen, so denen ich wirklich immer folge. Habe ich das alles mitbekommen, was sie oder was er gesagt hat? Kenne ich wirklich schon den ganzen Content und dann wird man relativ schnell sehr klein laut.
Jana
Aber kann ich dich da mal was fragen? Was glaubst du denn in Bezug gerade mal auf Social Media mit dem Content? Also ich bin zum Beispiel kein Content Planer. Also für Menschen sieht das so aus. Also ich plan mein Content früh, wenn ich meine zwei Stunden Social Media habe. Aber ist das hilfreich, sich so einen großen Plan zu machen? Und das zweite eben hat sich, du bist ja nun länger auch schon da unterwegs als ich, hat sich das verändert in den letzten fünf, sechs Jahren? Hat Covid sich da vielleicht auch ein bisschen mit eingemischt, dass sich das allgemein social-mediamäßig verändert hat im Vergleich zu vorher? Okay, okay, okay. Okay.
Anja
Ja, ja und ja. Also ich, also ich plan jetzt auch nicht, also ich plan jetzt auch nicht meinen Content auf einen Monat und so, mach so eine, mach da irgendwie, ne, so jetzt muss ich das machen, das machen, das machen. Das habe ich in den letzten Jahren gemacht, weil ich meine Kurse und meine Angebote auch noch über Social Media gelauncht habe. Das mache ich nicht mehr, also so, das habe ich in diesem Jahr aufgehört. Ich verkaufe meine Angebote nur noch über mein Newsletter, ausschließlich.
Jana
Nö. Oh.
Anja
Das hat den einen Grund, also nicht, weil das auf Social Media nicht funktioniert, das funktioniert durchaus, aber für mich hat es den Grund, dass es viel stressfreier für mich ist, das über den Newsletter zu machen, also es hat einen Stressgrund. Und dann natürlich, weil wir ab Sommer ja auch auf Weltreise gehen wollen und ich dann nicht genau weiß, also wie, wann habe ich Online-Zeiten und dieser Newsletter, der ist viel besser steuerbar.
Also es liegt da einfach an der Steuerung. Deswegen verkaufe ich nicht mehr drüber. Da wusste ich natürlich, okay, so in vier Wochen ist der nächste Lounge und dann habe ich mir natürlich, also habe ich auf das Thema hingearbeitet und wusste ich, okay, es ist Sachbuch schreiben dran, die nächsten vier Wochen poste ich alles über Sachbuch schreiben. So dann als nächstes ist Newsletter schreiben dran, die nächsten vier Wochen poste ich übers Newsletter schreiben. Dann sollte man das machen, wenn man so vorgeht.
Was ich mache ist, ich plane meinen Wochencontent vor. Also ich mache montags alle meine Social Media Posts fertig, die stelle ich vor ein und dann ab dafür. Ich mache nur Stories täglich kurz, aber auch nicht alle. Also manche stelle ich auch vor ein. Also ich habe einen Tag.
Der Vorteil ist psychologisch, weil du im Content-Game dann halt drin bist und dein Gehirn gerade in deiner Content-Marketing-Ecke sozusagen muss. Du musst nicht immer wieder in diese Content-Marketing-Ecke neu gehen. Also das macht es leichter, muss man aber nicht.
Zu der Frage, hat sich Social Media geändert, also gerade so Instagram, aber auch LinkedIn, also so alles auf Social Media, ist die Antwort ja. Es gibt gerade aktuell, kann ich sehr empfehlen, einen sehr guten Artikel auf Zeit Online, leider im Bezahlmodus und der ist ursprünglich vom Economist geschrieben, dass sich das Social-Media-Verhalten geändert hat. Aufgrund von TikTok und auch von Instagram Reels ist das Engagement nicht mehr so hoch. Das heißt, die Leute drücken nicht mehr so viel auf Like und die Leute antworten auch nicht mehr so viel, weil dieses schnelle Swipen, dieses Videoformat, das schnelle Swipen begünstigt hat und die Leute trainiert worden sind. Also, wir werden ja von Social Media auch aufgrund, also wir werden ja auch trainiert, zu unserer Verhaltensweise. Und das heißt, dass inzwischen auch die Engagementzahlen und auch die Followerinnenzahlen gar nicht mehr so ausschlaggebend sind. Wichtig sind jetzt tatsächlich inzwischen die Views, wirst du gesehen.
Aber daraus kannst du natürlich nicht schließen, haben sich die Leute das gemerkt, oder, oder, oder. Und das heißt, man muss immer mehr Touchpoints kreieren. Früher, also ganz früher hat man mal von sieben bis fünf gesprochen, heute spricht man von 200 bis 1000, je nachdem wie hoch deine, also wie hoch dein Preis ist. 200 Touchpoints beim Snickers.
Google hat da eine sehr schöne Studie zugemacht, weil es so schnelllebig ist und wir so vielen Informationen ausgesetzt sind. Und ja, Social Media hat sich extrem geändert. Gerade, also Facebook, Facebook ist da dran ja auch gestorben. Und Instagram, ich bin mir relativ sicher zwei, drei Jahre noch und dann ist Instagram relativ bedeutungslos. Also das ändert sich ganz rapide und da, also so darauf gehen zum Beispiel auch der Zeit Online und der Economist-Artikel ein.
Also so, da wird sich wieder was ändern. Also, und wir merken das auch an den Zahlen im Newsletter-Marketing oder auch im Bloggen, dass da die Zahlen jetzt wieder raufgehen. Und witzigerweise, man sagt ja, so KI hat das alles ja geändert.
Aber Google und auch Facebook mittlerweile auch schon, die haben ihre Algorithmen jetzt schon darauf trainiert, KI und AI-Content rauszufiltern, weil die Menschen das nicht mögen. Das heißt, also das, was dir eigentlich helfen soll zum Schreiben, fällt dir bei Google mittlerweile schon auf die Füße und wird bei Instagram und bei Facebook, LinkedIn wird da nachziehen, auch früher oder später so sein. Das heißt, du musst auch wieder selber ran.
Also ja, es ändert sich gerade richtig viel.
Jana
Das ist ja mega spannend. Hast du eine Idee, was dann nach Instagram kommen kann oder ist Social Media dann irgendwann weg?
Also aus meiner Wahrnehmung so habe ich das Gefühl, dass gerade alle so ein bisschen satt auch sind von online, weil wir es eben aufgrund der drei besonderen Jahre extrem auch hatten, was ich einerseits gut fand, weil sich viele Dinge super weiter in den Weg getan haben. Alleine, dass wir beide hier miteinander reden, das ist ja so in die Schnelle gesprungen. Also wenn ich an die Anfänge denke, wo ich in China gewohnt habe, da war wirklich hier so Krizzle Bild und mal Internet und mal nicht. Also es hat ja auch sehr ein gutes gehabt, will ich damit sagen.
Aber gleichzeitig dieses viele krasse Online, was wir ja alle waren, ich habe das Gefühl, dass viele so ein bisschen satt davon sind und dass sich deswegen das auch wieder in diese Blogger-Geschichte zurückentwickelt, nee, nicht zurückentwickelt, falsch gesagt, aber wieder neu orientiert, sagen wir es mal so, weil die Leute eben sagen, okay, ich will, wenn ich Bock habe, zu gucken, gucken und dann soll der Content aber genauso da sein, wie als würde ich vor drei Wochen gucken, was ich auf Social Media nicht hasse, weil das ja so schnellläufig ist, dass ja oft das, was du heute postest, ja übermorgen schon wieder vergessen ist. Also glaubst du, dass das damit auch so zusammenhängt? Das ist die erste Frage und die zweite Frage. Was glaubst du kommt nach Instagram? Meinst du, es kommt dann wirklich nur noch TikTok, so diese Aufmerksamkeitsspanne eines Colibri, sage ich immer, oder kann dann doch wieder was Neues entstehen?
Anja
Also ja, klar, also das, was du sagst, die Herleitung ist super, habe ich mir so noch gar nicht viel Gedanken drüber gemacht. Klar, aufgrund dieses Online-Überkonsums durch Corona sind wir jetzt natürlich, also wollen wir halt raus. Wir wollen halt raus. Das siehst du ja auch in allen Branchen, der trennt auch zurück ins Büro. Viele Menschen wollten dann auf einmal wieder zurück ins Büro. Nicht alle, aber viele sagen jetzt so, oh nein, ich will wieder meine Kollegen sehen. Was ja völlig in Ordnung ist, wenn man nette Kolleginnen hat. Also passt ja dazu.
Ja, das ist mit ein Grund, es gibt ja immer viele Gründe. Es gibt ja leider nie diesen einen Grund, weil dann könnte man den ja einfach ausmerzen und gut. Aber das ist auf jeden Fall mit ein Grund und auch die Entwicklung, die, ich sag mal, bei Instagram jetzt die Instagram genommen hat. Also wir bekommen einfach viel zu viel Werbung. Das, was wir an Instagram geliebt haben, das Instagram verhältnismäßig langsam war, das mochten wir ja alle sehr gerne.
Und dadurch kam ja viel Engagement zustande und deswegen war Instagram ja sehr sozial. Also dieses Soziale in den sozialen Medien hatte es ja noch. Das verliert es gerade. Zu viel Werbung, zu viel schneller Content, schnelllebiger Content.
Das verliert es halt alles. Also das, was Instagram mal so charmant gemacht hat, das gibt es nicht mehr. Und dann ist es kein Wunder, dass das Ganze, ja, so wegbricht. Was als Nächstes kommt, weiß ich nicht. Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin wahnsinnig schlecht in Vorhersagen bei solchen Sachen. Also ich weiß sehr viel und ich habe meinen, also mein Ohr wirklich auch am Puls der Zeit und was andere kluge Menschen sagen, da gucke ich drauf und denke so, ach ja …
Klar, so überhaupt kein Thema, aber ich bin wahnsinnig schlecht mit Vorhersagen. Also ich hab damals auch, also so Clubhouse, diese App, die es kurzzeitig gab, wo alle drauf waren und gedacht haben so, ja, das ist jetzt der letzte heiße Scheiß, das müssen wir machen. Da hab ich auch gedacht so, oh ja, das muss ich auch machen. Und ja, hat vier Wochen gedauert und dann war Clubhouse wieder weg vom Fenster.
Und wie es jetzt mit Threads zum Beispiel ist, diese neue Plattform, das ist das neue Twitter von Meta. Also Threads ist über Instagram ja installiert worden und da scheint immer noch ordentlich was los zu sein.
Ich gucke mir das nur aus der Ferne an und mein Tipp ist trotzdem, dass das nicht funktionieren wird. Ich hätte auch nicht gedacht, dass Elon Musk so schnell in der Lage ist, Twitterplatt zu machen, wie er es jetzt tatsächlich gemacht hat. Man darf mich da nicht fragen, was das anbelangt. Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass jetzt KI AI Dist, also im Sinne von, wenn du einen Blogartikel mit KI schreibst, das suchen wir mit unserer KI raus und ranken das schlechter. Und auf der anderen Seite denke ich so, na ja, KI wird auch immer besser und kann uns immer besser kopieren oder imitieren, dass man irgendwann das sowieso nicht mehr merkt. Und da bin ich, hm, keine Ahnung. Und alle, die das machen, haben selber eine KI am Start, die beim Schreiben helfen soll.
Ich weiß es nicht. Also ich kriege Trends sehr schnell, sehr früh mit. Aber wo die Reise hingeht, also ich glaube erst mal, dass es so einen Dip wieder nach unten gibt, was wir jetzt gerade sehen. Ich glaube, YouTube wird sehr viel gerade gewinnen, längerer Content, also dieser Longtail-Content im Sinne von so 20-Minuten-Videos sind glaube ich ganz schick, weil man sich da wirklich mehr informieren kann.
Blogartikel eben auch. Ja, ich glaube, das hat jetzt erst mal dieses Jahr Renaissance. Gucken, wie lange es dauert.
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Jana
Also ich muss sagen, wenn ich von meinem eigenen Verhalten ausgehe, dass ich eben diesen langen Content auch bevorzuge, alleine aus dem Grund, weil wenn ich was mache, mir eben diese bewusste Zeit nehmen möchte und ich eben auch schon merke, dass ich auch so ein bisschen Social Media überdrüssig bin, so sehr ich es mag, weil es einfach auch so hektisch ist, weißte ich meine, so dieses
Jeder von uns kennt das. Man denkt dann abends nur mal kurz hier vor dem Schlafengehen nochmal so gucken und dann zack ist eine halbe Stunde weg und dann hat sich eigentlich nichts angeguckt. Man hat sich da mitziehen lassen von der Energie und ich merke für mich eben, dass mir das eben auch nicht gut tut und ich glaube ich bin nicht die Einzige, die das so wahrnimmt. Und ich muss ganz ehrlich sagen, das ist auch nochmal so für mich so ein Ding, auch weil wir über Content und Marketing sprechen,
Mein Content ist mir dann auch zu schade, als dass der dann so schnell missbraucht wird. Ich möchte schon, dass mein Content dann auch langfristig nachhaltig ist und das geht aus meiner Sicht. Klar kann man an-teasern auf Social Media, egal welche Plattform, das finde ich super.
Aber am Ende, so wie du auch sagst, mit Newsletter, mit dem Podcast, den wir beide jetzt machen, mit dem Buch, mit… Ich habe ja auch zum Beispiel Kartensets entwickelt, mit dem man dann zusammenarbeiten kann. Also mit diesem längerfristigen, wo ich auch das Gefühl habe, es ist nachhaltiger. Und ich glaube, das vergessen oder unterschätzen auch viele, die eben damit…
Schwanger gehen zu sagen, ich möchte sichtbar werden. Die denken, diese schnelle Nummer auf Social Media ist es. Aber ich glaube, es ist auch wichtig, mal für sich zu überlegen, das, was ich da jetzt raushaue, wie wertvoll ist es denn für mich? Und möchte ich, dass es denn da so untergeht oder möchte ich nicht doch noch einen anderen Kanal für mich suchen, das heißt der Blog Mode Ever, wo es einfach auch nachhaltiger ist, dass ich für mich als Creator ja auch ein gutes Gefühl habe,
Und da natürlich auch in meinem Tempo das machen kann, weil auf dem Blog muss ich natürlich nicht so schnell agieren wie auf Social Media, sondern kann ja dann in meinem Rhythmus den Blog auch gestalten, wie ich das für richtig halte.
Anja
Ja, auf jeden Fall. Also finde ich, finde ich super. Und was noch dazu kommt, ist ja, dass du aus einem Blogartikel, ja weiß ich nicht, 100 Social-Media-Posts machen kannst. Das heißt, wenn du so rumarbeitest und erstmal einen Blogartikel schreibst und daraus dir dann immer diese einzelnen Punkte rausnimmst, hast du doch Content, weiß ich nicht, also für Social Media für die nächsten acht Wochen oder so. Und was noch dazu kommt, ist eben die Frage, wie, also …
Welche Reise, welche Customer Journey machen denn die Leute, um zu mir zu kommen? Klar, Social Media ist ein schneller, guter Undockpunkt. Und dann sollte es doch tiefer gehen. Es ist wirklich so von der Oberfläche in die Tiefe. Und dafür ist Social Media aktuell auch wirklich gut geeignet, auch Anzeigen auf Social Media zu schalten oder mal auf einen Post von sich selber.
Da mal ein bisschen Geld draufzugeben. Da haben wir noch vor ein oder zwei Jahren, haben wir alle immer noch gesagt, unisono, nein, mach keinen bezahlten Post, das bringt nichts. Heute ist das schon ganz anders. Also da hat sich die Entwicklung, also ist da auch so vorangeschritten, erstmal weil Instagram zum Beispiel, viel besser die Zielgruppe selektieren kann. Also, diese Automatismen sind viel besser mittlerweile. Und du kannst eben aus diesen drei bis zehn Prozent, die von deinen Followern, kannst du auf einmal 90 Prozent machen. Dein Post wird 90 Prozent angezeigt und eben noch Leuten drüber hinaus. Also, das ist natürlich Gold wert. Aber dahinter muss immer was kommen.
Jana
Ja, und ich glaube, dass man sich eben da eben auch mit der Sichtbarkeit auch nochmal ganz anders mit sich verbinden kann. Also ich muss sagen, dass ich ja auch mal so gefrustet war so vor anderthalb, zwei Jahren, so Social Media und das bringt ja so alles gar nichts, bis ich eben für mich erkannt habe, dass das eigentlich der Tunnel ist. Weil wie du gesagt hast, wo geht es dahinter hin? Was will ich eigentlich, wenn ich durch Social Media so durch bin?
Wenn man sich auch nochmal mit dieser Frage so beschäftigt, glaube ich, kommt man auch nochmal wieder so zurück. Okay, was will ich denn jetzt wirklich wirklich? Also das ist ja für mich immer hinter allem die Kernfrage. Was will ich denn wirklich wirklich? Und das ist einfach auch ein guter Leitweg, um überhaupt Content zu kreieren oder auch zu sagen, ist es das oder ist es das auch gar nicht.
Anja
Ich finde die Frage total gut. Was will ich denn wirklich, wirklich? Wie bist du dazu gekommen? Wie bist du da drauf gekommen?
Jana
Wir leben ja in China, seit sieben Jahren mittlerweile, in Suzhou, das ist in der Nähe von Shanghai arbeitsbedingend meines Mannes. Es gab damals ein Angebot und wir haben einfach gesagt, na klar, fliegen wir da hin mit unseren Kindern und leben da mal so ein bisschen. Dass die im Jahr draus wären, wusste jetzt keiner. Es stand dann aber relativ schnell fest, dass wir 24 gehen werden, weil unser erstes Kind mit der Schule fertig ist und wir gesagt haben, es ist ein guter Break zu sagen, okay, wir gehen alle. Und im letzten Jahr stand dann eben die Frage im Raum, was machen wir danach? Also was kommt nach China?
Und da hatte man so die eine oder andere Idee und dann ploppten plötzlich so zwei Ideen auf und eine davon war eben Deutschland und ich war nicht erfreut und habe gesagt, auf gar keinen Fall mache ich das hier, ich gehe jetzt hier nicht nach Deutschland, ich will weiter reisen, ich will mir die Welt angucken und ich will das nicht, wie so ein bockiges Kind. Und dann haben wir mal gesagt, ja, aber um was geht es denn wirklich wirklich?
Da habe ich gedacht, wie, um was geht es wirklich wirklich? Aber wenn man sich die Frage mal so zerfleischt, so ein bisschen zerkaut auf den Mund, dann steht da ganz schnell drinnen also für mich die Antwort. Und dann stand die Entscheidung auch schnell fest, wir gehen nach Deutschland, weil um was geht es wirklich wirklich? Und für mich geht es eben wirklich wirklich nicht einfach durch die Gegend zu reisen, sondern wirklich auch wirksam zu sein mit der Arbeit, die ich mache, wirklich auch in dem Umfang, in den ich den ich zur Verfügung habe. Und hier in China sind wir schon allein deswegen, weil ich keine Arbeitserlaubnis habe, sondern nur auf Begleitwieso mit bin, die Hände gebunden. Also ich kann gar nicht so agieren, wie ich es gerne wollen würde. Und das würde in jedem anderen Land eben im Moment auch so sein, weil mir einfach die offizielle Lizenz fehlt. Was aber in Deutschland natürlich ganz anders umzusetzen ist. Also um was geht es wirklich wirklich für mich? Um mich geht es
Darüber eben meine Sachen größer zu machen und sichtbarer zu machen. Und Reisen kann man auch von Deutschland. Und keiner sagt, dass wir jetzt für immer da bleiben. Aber für den Moment ist es das, was ich für mich möchte. Und mein Mann hat da einen Posten, der ihm gefällt. Und für die Kinder ist das auch okay, dass wir nach Europa gehen. Und deswegen war die Frage, um was geht es wirklich, wirklich sehr, sehr hilfreich, weil man sonst ganz schnell so in dieses oberflächliche Entscheidungen reinkommen und sagen wir nehmen einfach das nächste Land, weil das ist schon so ein bisschen Exotikfaktor, man kann ja auch ein bisschen was sehen, aber dass unser Leben dann eben auch wieder begrenzt ist für jeden einzelnen von uns in seiner Art und Weise sich zu entfalten, sieht man dann eben erst, wenn man wirklich da ist und auch hinter diese ganzen Fassaden schaut, weil von außen sieht das ja immer super toll aus, aber es gibt einfach auch Einschnitte, die man mitzutragen hat. Und seitdem ist diese Frage immer da. Also es ist so eine ganz einfache Frage, finde ich, die man doch aber schon intensiv beantworten darf. Genau. Ja. Genau. Ja.
Anja
Ja, ich finde die total gut. Also ich denke da auch jetzt aufgrund deiner Antwort, denke ich die ganze Zeit darüber nach, weil das passt ja auch richtig gut zu dieser Marketinggeschichte. Warum sollte ich sichtbar werden? Oder warum will ich nicht sichtbar werden? Warum will ich das wirklich nicht? Also da nochmal reinzufragen, finde ich total cool.
Jana
Ja und alle Antworten sind eben erlaubt. Es geht da nicht um irgendwie eine Antwort ist besser wie die andere, sondern es geht einfach um die Antwort, die mit einem selber in Konkurrenz steht, wo man einfach diese Zufriedenheit in der Magengegen hat und dann ist es auch die Wahrheit. Das ist ja auch was, was ich dann auch gelernt habe. Man hat dann dieses Gefühl und dann ist das die Wahrheit und dann kann einer sagen, naja, du kannst, also zum Beispiel als wir damals nach China gegangen sind, 2017, wir haben das 2016 entschieden, also wir wussten ein Jahr vorher, dass wir gehen und am Ende war es das Bauchgefühl. Ja, warum seid ihr nach China? Und dann sage ich, das Bauchgefühl hat gestimmt. Ja, man kann doch nicht so eine Entscheidung treffen wegen dem Bauchgefühl. Dann denke ich mir, ja, aber
Es war das da, das Bauchgefühl, dieses Vorfreude und Sicherheit und gleichzeitig Abenteuer. Und ich glaube, so ist es ja im Content-Marketing ja auch. Und was geht es wirklich wirklich? Und dann hat man dann dieses Gefühl und dann weiß man es einfach und dann geht es. Aber wenn man sich nicht die richtigen Fragen stellt, das behaupte ich jetzt mal so als These, bekommt man auch nicht die echten Antworten. Also wir sind ja schon auch schlau. Wir können uns ja auch schon so oberflächliche Fragen selber stellen, damit wir nicht so in die Tiefe gehen. Wir kennen ja unsere Abwehrmechanismen und bei der Frage muss man aber doch ein bisschen tiefer gehen. Ja. Ja.
Anja
Ja, super spannend und genau das ist es nämlich. Die erste Ausrede ist ja immer, ich habe keine Zeit oder wann soll ich denn das noch machen? Wäre ja eine Frage und das ist eine Frage, die ist einfach nicht stimmig in der Hinsicht. Was sagst du denn Leuten, die dir mit so was kommen? Ich habe keine Zeit, nee, ich habe keine Zeit. Wann soll ich denn das noch machen? Mich mit irgendwas befassen, was ich eigentlich machen sollte? Habe ich keine Zeit zu, schaffe ich nicht.
Jana
Ja, hab ich keine Zeit. So ist ja eigentlich… Ja, ich frag dann… Ja. Also ich hab’s ja mit meiner Kunst so, weil ich ja nebenbei auch noch male als freischaffender Künstler und da ja auch so ein bisschen Kurse gebe und dann… Ah, für so einen Quatsch hab ich keine Zeit. Dann denk ich immer… Wirklich. Und dann wart ich. Wirklich. Ist es wirklich? Ja!
Anja
Ja, wirklich ist ein gutes Fragewort, ja. Ah, okay.
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Jana
Ja, schon. Ach, du weißt doch, wie das ist. Ne, weiß ich nicht, erklär mal. Na ja, mit den Kindern und wir müssen ja kochen. Ja, okay, weiter. Ja, und dann muss man das ja auch irgendwie so vorbereiten. Ja, okay, verstehe ich, weiter. Ja, aber dann irgendwann…
Irgendwann kommt dann der Punkt, jetzt bin ich kreativ genug, ich habe Angst davor, was auch immer, denn da kommen, wir kennen ja die Antworten, also ein Teil der Antworten. Aber ich glaube, was sehr gut ist, ist diese Frage, also dieses Fragewort, diese Frage vielleicht und dann eben auch so diese Offenheit zu sagen, egal was du sagst, es ist okay für mich, weil ich mache es ja trotzdem. Also das ist ja so dieses, das ist für dich ja so, dass du jetzt da vielleicht keine Kunst machst. Ich mache es ja trotzdem. Also ich habe ja die Zeit.
Und dann kommen ja schon welche so, ja, okay, du hast ja auch Kinder, musst ja auch einen Haushalt machen und trotzdem kommst du zu der Kunst. Also es weißt ja selber, wie es ist. Wir wollen ja keine Ratschläge von außen so. Das ist ja auch immer sehr gefährlich so. Damit möchte ich selber nicht. Aber ich kann ja Fragen stellen und vielleicht auch manchmal mit meiner Gestigung und Mimik ein bisschen irritiert gucken. Und oft ist es ja dann aber das. Und am Ende glaube ich, die Leute, die diese Frage stellen, wollen ja eigentlich. Weißt du, die wollen ja eigentlich. Weil die, die nicht wollen, die sagen ja von Anfang an, das habe ich überhaupt gar kein Interesse. Aber die, die sagen, wann soll ich es denn jetzt noch machen oder so, da denke ich mir mal, das heißt, du überlegst ja schon. Aber der Twin ist ja noch so eine Ausrede, es nicht zu machen. Also du willst ja schon. Das ist ja spannend.
Anja
Stimmt. Ja, aber es ist ein spannender Ansatz. Das stimmt, dass die Leute ja, wann soll ich denn das noch machen, dass die ja schon in der Kommunikation mit einem sind. Die sind ja schon im Austausch. Stimmt, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Guck mal, hat mir auch schon wieder was gebracht. Also meine Antwort, gerade was Content-Marketing anbelangt, ist dann in der Regel, wenn es ein 1 zu 1 Austausch ist, dann sage ich immer so, ach so, du bist schon ausgebucht.
Weil wenn ich, ja, aber ganz ehrlich, aber es ist ja so. Also wenn du ausgebucht bist, hast du keine Zeit. Da musst du aber auch, da musst du auch das Content-Marketing nicht machen. Wenn ich nicht ausgebucht bin, finde den Fehler.
Also so, es ist ja, es ist verhältnismäßig einfach. Ich weiß, es ist, aber das ist halt sehr gemein und sehr, sag ich mal, auf die Zwölf so eine Hau-drauf-Geschichte auf der anderen Seite. Also so, deswegen finde ich diesen Ansatz zu sagen, diese Leute sagen, wann soll ich das denn noch machen? Die sind ja schon in der Kommunikation und die sind ja schon einen kleinen Schritt im Wollen. Da könnte ich vielleicht noch mal ein bisschen freundlicher werden.
Jana
Genau. Aber sag mal, was glaubst du ist denn die größte Unsicherheit im Content-Marketing? Was glaubst du aus deiner Erfahrung heraus, warum wollen oder tun sich die Leute schwer damit?
Anja
Das muss ich dann ja zugeben. Da könnte ich dann noch mal ein bisschen verständnisvoller sein. Nicht so meine Stärke. Angst vor negativen Rückmeldungen. Ja.
Jana
Glaubst du wirklich?
Anja
Die meisten Leute haben Angst und negative Rückmeldungen nicht im Sinne von Trollen, die dich richtig fertig machen, sondern schon hier von Tante Hilde, die auch dein Content-Marketing sieht und sagt so, also was du da immer machst. Also du musst dich ja oft selbst darstellen. Es sind auch Rückmeldungen, die kriege ich teilweise auch aus meinem Umfeld. Also ob das jetzt wirklich nötig ist, dass du das jeden Tag rausposaunst, weiß ich ja auch nicht.
Und dann denke ich, ja, ja, also das sind so Sachen, die kommen. Oder auch zum Beispiel, wir haben ja auch diesen Reise-Account, NiekerksReise auf Instagram, da kommen dann Rückmeldungen so, ja, ja, du stellst ja auch euer gesamtes Leben ins Internet. Und dann so, ich poste in der Story zweimal am Tag, dreimal am Tag, wenn überhaupt, dann nur über unsere Reisen oder über das Auto, über den Fahrzeugbau oder irgendwelchen Spaß, also über uns.
Gar nichts. Aber der Eindruck entsteht natürlich, dass die Leute dich kennen und diese Nähe, also es entsteht ja Nähe und, und, und. Und dann sind sie der Meinung, dass du alles zeigst und so kommt das zustande. Wie das zustande kommt, ist mir völlig klar und ich denke dann auch so, okay, alles klar, Ziel erreicht. Also Marketingziel, mein Haken dran.
Aber das ist für Leute, die sich da noch nicht so klar sind drüber, muss das unglaublich unangenehm sein. Und es ist ja auch einschüchtern. Also wenn du selber noch nicht so klar bist mit dem, was du kannst und was du nicht kannst und für wen du was machst, dann ist so eine Rückmeldung der Tod.
Jana
Und weißt, was ich auch glaube, jetzt wo ich dir zugehört habe, dass das vielleicht auch der Grund ist, warum manche dann sagen, was soll ich denn posten, weil die halt natürlich von sich weg posten wollen. Also Content kreieren, weg von sich, obwohl es ja super einfach ist, mit seiner Geschichte, also mit sich Content zu machen. Das sage ich jetzt.
Anja
Super kluger Gedanke, ja.
Jana
Und lacht dabei, aber ich weiß, als ich angefangen hab, mach jetzt schön Content, aber irgendwas, was nicht mit mir zu tun hat, weil dann bin ja nicht ich die, die da ist, was ja so eine Krux im Kopf ist, weil dann ist natürlich anstrengend, dann fühlt sich das wie kalter Schweiß an …
Also jetzt mal unter uns hier, wir sind ja unter uns hier. Ich hatte meine Beratungspraxis, bevor ich meine Heilpraktikerpraxis hatte. Und ich hatte für meine Beratungspraxis Flyer gemacht. Richtig tolle Flyer, wirklich tolle Flyer.
Und die wollte ich bei mir da, wo ich gewohnt habe, in die Briefkästen rein tun, so als Werbung, dass es mich gibt und so. Ich habe zwei Briefkästen geschafft und bin dann nach Hause gegangen, weil ich mich nicht getraut habe. Kannst du dir das vorstellen? Ich habe mich nicht getraut, diesen Flyer da rein zu werfen.
Und dann bin ich nach Hause völlig aufgelöst, durchgeschwitzt, Atemnot, überall so. Ich hab gedacht, was hab ich denn gemacht? Und Jahre später eben, weil das eben auch von mir weg war. Also der Flyer war natürlich superschön, aber der war natürlich auch sehr steril. Der war halt kein, kein Jana-Flyer. Das war halt… ein Flyer für eine XY-Beratungsstelle, die da jetzt gerade mal eröffnet hat. Aber es war nicht, hello, ich bin da, komm zu mir. Und das fühlt sich natürlich dann auch nicht authentisch an. Aber ich glaube, dass das vielleicht auch ein Grund ist, warum viele sich dann schwer tun damit. Weil dann wird es sich nicht leicht an… Also, weißt du, wollen Content, aber es soll keine negative Kritik. Ich mache Content weg von mir.
Und dann kriegst du Schweißausbrüche. Logisch, weil es nichts mit dir zu tun hat. Also das ist mir auch noch mal so die letzten Jahre bewusst geworden. Und dann war für mich natürlich die Frage, um was geht es wirklich wirklich? Und dann, okay, entweder machst du es halt von dir aus in einer gewissen Leichtigkeit oder stampfst du es ein und machst was anderes. Und dann war der Weg eigentlich klar.
Anja
Krass, also ich… Wahnsinn, richtig, richtig guter Gedanke, weil, wenn ich mir so angucke, so meine… also meinen Weg, so über die letzten Jahre, okay, wie gesagt, ich habe keine Schmerzen, damit irgendwie rauszugehen mit irgendwas. Das ist nicht das Thema.
Du hast total recht. Also je authentischer ich geworden bin in meinem Außenauftritt, umso entspannter bin ich. Also umso weniger können mir die Leute an Karn pinkeln. Heute ist es wirklich so, wenn jemand mir… also ich kriege ja ganz oft durch das Gendern alleine. Durch das Gendern kriege ich ja gerne irgendwelche Rückmeldungen so, ja wer gendert ist raus.
Dann schreib ich zurück, also im Newsletter hab ich das gerne mal, ich hab gerade so ein Beispiel gehabt und dann hab ich zurückgeschrieben so, ja Mensch, ist doch toll, dass wir so schnell rausgefunden haben, wir passen nicht zusammen, können wir unsere Zeit anders verbringen. Und dann kam noch mal zurück, so wir mit so einem Todlach-Emoji und wo ich dann dachte, ja, okay, mit Zielgruppen und Wunschkundinnen hast du es nicht so, aber lass es nach. Also so mein inneres HB-Männchen hat noch gesagt, dem schreibst du jetzt noch mal,
Ich habe es dann aber nicht gemacht. Ich habe mich dann zusammengerissen und merke aber wirklich, dass inzwischen seit ich das so mache und ich mache ein Podcast ja auch oft die Ansage, Achtung, ich gender, aber ihr könnt das alle halten wie die Dachdeckerinnen, das ist mir ganz egal. Ich mache es, aber wenn du das nicht magst, dann bist du hier nicht richtig, aber es gibt ganz viele andere tolle Podcasts, die du dir anhören kannst.
Oder auch, seit ich halt auch so meine norddeutschen Wurzeln auch wirklich so nach vorne bringe, die ich ja auch sehr liebe, seitdem bin ich derart in meiner Komfortzone. Das ist unglaublich. Oder auch dieses, mein Schreibstil ist ja wirklich so, als ob wir uns unterhalten.
Und mir wird das immer wieder gespiegelt, das finden manche toll und andere wiederum nicht. Also so diese kumpelige Art und es ist ja ganz furchtbar, so in einigen Amazon-Rezensionen kann man das sehr gut nachlesen. Und das hat mich früher, hat mich das irritiert. Und seit ich aber weiß, ey, das ist meine Stärke, seitdem denke ich, ja, dann ist das Buch halt nicht für dich, aber für die tausend anderen, die es gut finden. Und seitdem geht es mir gut damit. Ist genau das, was du sagst. Krass.
Jana
Ja. Ja. Ja. Voll spannend, ne? Ja. Und ich glaube, dass wir eben wiederentdecken dürfen. Gerade wenn wir eben der Meinung sind, wir möchten uns jetzt selbstständig machen oder wir möchten… Ach, es muss ja nicht immer gleich das große Business sein. Es reicht ja nur, wenn wir auf dem Kuchenbasar für unsere Kinder
die Rede halten sollen oder diejenigen sind, die da jetzt Werbung dafür machen. Da geht das ja schon los. Selbst da machst du ja Content Marketing irgendwie. Und selbst da können wir ja für uns schon sagen, okay, wir machen es auf unsere Art oder ich mache es auf meine Art oder eben auch nicht. Und dann hat man eben Freude oder nicht Freude. Und ich glaube, das ist für mich so ein bisschen schon der Kern.
Anja
Ja. Ja. Ja.
Jana
Im Marketing, weil ich die ganze Kalterquise, ich kenne sie ja alle, ich habe das ja auch alles mal so gelesen von den großen Verkäufern und probiert habe ich gedacht, da muss man echt so ein Typ für sein und es gibt so wie du Menschen, die können das und dann gibt es Menschen wie mich, die sagen, ne. Aber ich glaube, es gibt für jeden seine eigene Strategie und ich glaube, das ist das Wichtige, dass jeder seine eigene Strategie einfach für sich entdeckt und dann mit dieser Strategie loszieht.
Anja
Ja. Ja, ja. Wobei, vorsichtig, ich kann’s bei Kaltakquise, hab das auch jahrelang gemacht. Aber gerne hab ich’s nicht gemacht. Das ist ein Unterschied. Ich liebe Contentmarketing, das find ich super. Aber Kaltakquise am Telefon, wie gesagt, ich hab das jahrelang gemacht. Aber … ich bin sehr froh, dass ich das nicht mehr machen muss.
Jana
Echt Hut ab! Hut ab! Also ich komme ja auch aus dem Verkauf. Ich habe ja mal in der Gastronomie gelernt und auch eine ganze ganze Weile gearbeitet. Da musste ich auch verkaufen, Essen verkaufen. Das war ja das erste, was mein Chef mir gesagt hat. Nichts ist schwieriger, als anderen Leuten das Geld aus der Tasche so zu ziehen. Und dann habe ich auch so überlegt, wie macht man das? Ich meine, da war ich 18. Da hat man jetzt nicht so richtig überlegt, aber schon, wie schaffst du das, die nicht nur ein Wasser und ein Schnitzel essen?
Und daher war ich dann halt auch da, war ich halt eine Nummer. Man wusste dann genau, wie ich denn so bin, dass man mit mir scherzen kann und dass ich immer gute Laune habe und so. Und da habe ich das dann schon auch verstanden, wie das funktioniert. Also dass es zum einen total schwierig ist, Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und ich glaube in der heutigen Zeit noch mal viel, viel schwieriger wie vor 20 Jahren. Aber dass du nur, wenn du mit deiner Persönlichkeit bist, dass das eigentlich der fetteste Pluspunkt ist, den du mitbringen kannst.
Anja
Naja, klar. Also so funktioniert Kaltakquise am Ende auch. Also so Kaltakquise funktioniert nicht so, wie wir das von den, keine Ahnung, von den Mobilfunkanbieter-Telefonaten kennen. So funktioniert gute Kaltakquise ja nicht. Am Ende funktioniert es genau so.
Ein bisschen Technik, aber Content-Marketing ist ja auch so. Das ist auch bei aller Liebe, wie man persönlich ist und wie man sich auch persönlich nach vorne bringen will. Also ich sage mal, diese Grundstruktur, an die muss man sich schon halten, weil sonst bringt das nichts. Aber dir muss ich das nicht sagen, du machst das ja auch ganz
Ganz brillant. Aber die Leute, die uns so zuhören, die jetzt denken so, ach jo, dann bin ich nur ich selber und dann poste ich das nur so, wie ich das selber gerne hätte. So funktioniert’s ja am Ende auch nicht.
Jana
Nee, nee. Aber ich wollte damit einfach so ein bisschen Mut machen, sich mehr an sich zu orientieren als jetzt an rein Lehrbüchern oder an dem, was man eben glaubt, wie andere das machen. Und die kochen alle nur mit Wasser. Und ich glaube, das ist auch nochmal wichtig so zu erkennen, dass jeder so seinen Weg gegangen ist. Auf jeden Fall.
Anja
Ja, ja, ja, auf jeden Fall. Ach, Jana, ein schönes Schlusswort, ich gucke hier so ein bisschen auf die Zeit, schiel da so ein bisschen hin, 52 Minuten, also wir könnten locker noch eine Stunde machen, machen wir ja auch demnächst einen Daimen-Podcast. In welchen deiner Podcasts bin ich dann zu hören, damit ich hier schon mal ein bisschen Werbung für dich machen kann?
Jana
Ich habe den Podcast Gedankentänze und das ist eine eine Plattform von Frauen für Frauen. Das heißt, da begrüße ich dich in meinem virtuellen Raum und wir plaudern einfach. Und da gibt es schon ganz viele wunderbare Frauen, die ich treffen durfte, weil ich ja davon überzeugt bin, dass wir voneinander lernen und dass wir Frauen uns viel mehr miteinander verbinden, mit unseren weiblichen Energien und auch miteinander verbinden sollten, um uns gegenseitig zu stärken, zu inspirieren und zu motivieren. Und ich glaube, das wird uns gelingen.
Anja
Ich glaube auch. Ich glaube, das ist uns jetzt in meinem Podcast schon gelungen. Also so vielen, vielen lieben Dank. Jana, wo findet man dich sonst noch außer in deinem Podcast? Wo kann man sich mit dir verbinden und gucken? Vielleicht ja auch mit dir zusammenarbeiten oder zumindest mal dir folgen.
Jana
Also am einfachsten ist es über die Homepage www.jannaludolf.com, da ist alles verlinkt, da sind die Podcasts drauf und auch wo ich auf Social Media unterwegs bin, meine Lieblingsplattform ist aktuell Instagram, da bin ich jeden Tag drauf zu sehen, also einfach at jannaludolf. Und da kann man mich begleiten, Fragen stellen, neugierig nachgucken, was treibt sie da eigentlich und ja so ein bisschen mein tun und schaffen begleiten.
Anja
Sehr gut, also so hin da, ihr wisst Bescheid. Und Jana, vielen lieben Dank für das Gespräch von aus der Nähe von Schanghai nach Hamburg, war echt toll. Vielen Dank.
Jana
Vielen Dank für die Einladung, hat mir richtig Spaß gemacht. Auch ich habe für mich ein bisschen was mitgenommen und ich wünsche deinen Zuhörerinnen und Zuhörern weiterhin viel Freude in deinem Podcast.
Janas Homepage mit allen Links findest Du hier: Klicken
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