Heute spreche ich mit Walter Epp. Walter ist einer der erfolgreichsten deutschen Blogger.
Wir sprechen über tägliche Newsletter, die Angst vor Kritik und wie man es schafft, ein Buch für über 120,00 Euro zu vermarkten.
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Anja: Herzliche willkommen, Walter. Ich freue mich wahnsinnig.
Ich bin nämlich, seit, ich glaube seit Januar oder Februar, ich weiß es nicht ganz genau, ein heimliches Fan-Girl von dir.
Nicht ganz so heimlich, hat mir auch schon ein paar Sachen von dir gekauft und lese ganz fleißig sich deinen Newsletter.
Ich bin nämlich über den Podcast von der Sandra Holze auf dich gekommen, und da hab ich gehört, dass du einen täglichen Newsletter schreibst, und dann dachte ich „Krass, wer macht denn so was?“ Wie bist du da drauf gekommen?
00:03:02
Walter: Also das E-Mail und Newsletter wichtig sind, darauf bin ich schon 2014 gekommen, wo ich dann für mich gesagt habe, dieses ganze Social Media Game spiele ich nicht mit.
Ich fokussiere mich auf E-Mail.
Seit 2014 fokussiere ich mich komplett auf E-Mail.
Also jeder, der auf meine Webseite kommt, der merkt, ich habe ungefähr 1,5 Millionen Möglichkeiten, wo du dich überall eintragen kannst.
Und immer führt alles in die E-Mail-Liste.
Das mache ich schon seit 2014. Seitdem lege ich da den Fokus drauf.
Damals habe ich aber viel seltener Newsletter geschrieben, so einmal die Woche, einmal im Monat.
Man kennt es … wie die meisten.
Und dann irgendwann 2017 bin ich auf die tägliche E-Mail gekommen.
Da hat mich ein Kunde darauf hingewiesen.
Er meinte: Walter, schaut ihr dir mal Ben Zettler an und sein tägliches Email,Game. Das wird dir gefallen.
Und dann bin ich zu diesem Zettler rüber. Das ist in Amerika so ein Typ, der schreibt auch täglich E-Mails, sogar teilweise zwei, drei Stück pro Tag.
Also, du kriegst eine richtige E-Mail-Flut, wenn du dich bei dem anmeldest.
Das hab ich mir so angeguckt, und dachte, ja, sieht effektiv aus, ich probiere es mal aus und hab das dann hier für den deutschen Markt, für mich so ein bisschen adaptiert.
Ein paar Sachen geändert. Aber so die Grundidee, dass man täglich einen Newsletter schreibt, hab ich halt übernommen, so, und seit 2017 mache ich das dann auch.
00:04:25
Anja: Ja, ja, also wie gesagt, ich hab deinen Newsletter abonniert.
Ich lese jetzt nicht jeden, aber die meisten lese ich, und ich kriege das ja auch mit, was für eine Technik da so hintersteckt, beziehungsweise was für eine Idee, dass du so wöchentlich oder alle zwei Wochen dann auch launchst.
Hat das gleich so eingeschlagen, als du mit diesem täglichen Newsletter begonnen hast, oder hat das eine Weile gedauert?
Ich sag mal, so im Sinne von, musstest du dein Publikum daran erst gewöhnen, beziehungsweise hat sich dein Publikum auch entsprechend geändert?
00:05:18
Walter: Klar, man muss das Publikum dahingehend erziehen, sag ich mal, beziehungsweise man muss auch die Leute anlocken, die täglich was von dir haben wollen.
Ich habe 2017 damit angefangen, und natürlich hast du dann sehr viele Abmeldungen.
Erst mal, das ist noch, weil die Leute dann merken, oh Walter, du schreibst mir viel zu oft.
Andere schreiben Walter, was ist das jetzt für ne blöde Email Strategie, die du da fährst?
Ich habe verschiedenes Feedback bekommen.
Und am Anfang war es auch schlecht. Aber das ist halt, man kennt es, wenn man was neu macht, was Neues anfängt.
Die ersten Sachen sind halt Kacke. Also, das ist normal.
Wenn ich jetzt von heute auf morgen sage, ich mache jetzt YouTube.
Dann sind die ersten Videos erst mal richtig schlecht.
Der erste Entwurf ist erstmal Käse …
Genauso waren meine ersten Newsletter zu Beginn, glaube ich, auch nicht so toll, aber ich hab es durchgezogen.
Mit der Zeit bin ich besser geworden, mit der Zeit sind die Leute geblieben.
Es ist so ein Filterprozess.
Man siebt halt die Leute aus, die nicht von dir täglich hören wollen, und es bleiben die, die dich wirklich hören wollen.
Dadurch steigt natürlich erst mal die Abmelderate.
Aber dadurch hast du wieder höhere Öffnungsquoten, viel höhere Klickraten, und das aller Wertvollste ist: Du hast viel mehr Response.
Also, die Leute reagieren nicht nur im Sinne von Kaufen, sondern auch Antworten.
Das heißt, wenn ich in meinen Lettern zum Beispiel Fragen stelle oder auch ungefragt, schreiben mir sehr viele Leute als Antwort auf meinen Newsletter.
Das ist im Grunde, wo ich dann auch irgendwann gesagt habe, okay, ich will nicht 10.000 Karteileichen haben.
Ich hatte wirklich damals über 10.000 Kontakte in meinem Newsletter und habe dann viele auch raus gelöscht, die einfach inaktiv waren.
Ich habe, du kannst das ja bei deinem E-Mail-Tool einstellen.
Alle die, die die letzten 20 E-Mails nicht geöffnet haben, löschen.
Hab ich dann gemacht, und dann hat sich meine Liste erst halbiert: auf 5.000 oder so, und dann kamen natürlich Abmeldungen dazu.
So dass ich dann, als ich angefangen habe, täglich E-Mails zu schreiben, so 4.000 aktive Kontakte hatte oder so, und das steigt dann halt wieder.
Ich sag mal, die Liste wächst deutlich langsamer, wenn du täglich schreibst.
Wenn du seltener schreibst, wächst deine Liste, und dann kannst du dir auf die Schultern klopfen, sagen, toll, meine E-Mail-Liste wächst so schnell
Ich bin so beliebt, und sobald du die dann aber meldest, dann hast du sofort 100 Abmeldungen.
Dann ist die Frage: Oh war denn der Newsletter so schlecht! Nein, die Leute wollten einfach nicht wirklich in diesem Moment von dir hören.
Und wo ich dann auch gemerkt habe, meine Liste wächst einfach langsamer, weil bei mir melden sich im Monat, ich will jetzt nicht lügen, 150 bis 200 Leute an, wenn ich jetzt nicht großartig Marketing mache, also wenn ich nicht rausgehe oder so, davon melden sich aber auch wieder 100 Leute wieder ab.
Die würden aber bleiben, diese 100, wenn ich nur einmal im Monat schreibe.
Aber will ich das? Nein, ich will lieber eine intensive Beziehung zu weniger Leuten als so eine oberflächliche Beziehung zu ganz, ganz vielen Leuten.
00:08:26
Anja: Ja, das ist ja auch diese Social Media Falle. Du hast mega viele Follower:innen und denkst so „Mega cool“, aber am Ende kauft keiner.
Es hilft ja überhaupt nicht, auch im Newsletter.
Es hilft mir ja nicht, wenn ich 10.000 Newsletter Abonnent:innen habe und davon kauft niemand, nutzt ja gar nicht!
00:08:48
Walter: Genau, das sind Zahlen, mit denen du so ein bisschen angeben kannst bei einer Party oder so.
Dann kannst du bei angeben „Ich habe 10.000 E-Mail Abonenten, wie viel hast du?“, und dann kann man damit so ein bisschen angeben.
Aber die Wahrheit liegt ja im Warenkorb, also was, was am Ende wirklich dabei rumkommt.
Weil am Ende des Tages ist Schreiben für mich klar, ist es meine Leidenschaft.
Ich würde es auch machen, wenn ich kein Geld verdienen würde.
Aber am Ende des Tages ist es auch mein Business.
Und deshalb ist die Frage: Wie viel Umsatz machst du denn damit?
Und da hören meistens die Gespräche auf bei sehr vielen Menschen, weil mit 10.000 E-Mail Abonnenten bei einer Öffnungsrate von 10 Prozent wird’s plötzlich ganz leise.
Wenn man dann über die Klickrate spricht, wird es noch leiser
Und wenn du dann über den Umsatz sprichst, dann sagt keiner mehr was.
Deshalb habe ich für mich entschieden, hey, ich hör auf mit diesen ganzen Angeberzahlen!
Ich zeige auch vorne auf meiner Startseite nicht mehr, wie viel Abonnenten ich zurzeit hab.
Ich fokussiere mich wirklich nur darauf, dass ich eine intensive Beziehung zu einigen 1.000 Leuten habe.
00:10:03
Anja: Mhm, mhm, ja, ich muss auch sagen, bei mir ist es mittlerweile auch so.
Ich habe eine Zeit lang mich sehr auf diese Zahlen fokussiert.
Also, wenn du so und so viele Newsletter Abonnent innen hast oder so und so viele Follower:innen, dann ist das irgendwann so.
Wenn Du oben Summe X s reinschmeißt, dann kommt unten, so und so viel raus.
Das stimmt aber auch wirklich nur bedingt, weil, wenn ich mir zum Beispiel angucke, wo meine ganzen meine Umsätze herkommen, meine Umsätze kommen aus dem Podcast, aus dem Newsletter und von Instagram zu gleichen Teilen.
Und ich kann nicht sagen, ob mehr aus dem einen oder mehr aus dem anderen.
Meine Umsätze kommen zu gleichen Teilen aus verschiedenen Kanälen unabhängig von den Followerzahlen …
Merkwürdig. Ist aber so.
00:11:01
Walter: So ist es ja genau. Die Trichtertheori funktioniert auch nicht bei allen gleich.
Manche haben einen Trichter, der oben sehr breit ist, das heißt, es kommt viel rein, und unten ist er so schmal wie eine Nadel, und da kommen dann nur Tröpfchen raus.
So sieht es leider bei vielen aus, die dann sagen, ich habe so viele E-Mail Abonnenten oder ich krieg 500 neue Anmeldungen jeden Tag.
Ja, aber wie viel kommt am Ende dabei rum?
Also wie schmal wird dein Trichter zum Ende hin?
Und bei mir sage ich mal, ist der Trichter recht breit unten rum, weil es kommen nicht so viele Leute rein, aber brauche ich auch nicht, weil es kommt viel dabei rum.
Ich bin mit den Zahlen recht zufrieden, und meine Liste ist auch kein Geheimnis.
Ich glaube, ich kommuniziere das auch irgendwo sowieso auf meiner Webseite.
Ich glaub ich bin jetzt bei irgendwas über 6.000.
6.000 Leute in meinem Newsletter und davon, öffnen und lesen die Newsletter jeden Tag an die 2.500 Leute.
Meine Öffnungsrate, weiß ich nicht, liegt bei etwa 40 Prozent.
Wenn ich das jetzt so richtig im Kopf habe.
Das sind für mich gute Zahlen, und wenn ich mir überlege, jeden Tag lesen um die 2.500 Leute meine meine E-Mails, und dementsprechend kommt auch genug Umsatz bei rum.
Also wie gesagt, mein Trichter ist recht breit.
Ich brauche auch nicht viel mehr. Ich muss gar nicht 100000 Leser haben. Werde ich auch nie!
Ist auch gar nicht mein Ziel.
Es gibt dieses Konzept. Wenn du 1.000 wahre Fans hast, reicht das als Schreiber, als Autor, Content Creator, wie du dich nennen willst.
Wenn du 1.000 wahre Fans, Super-Fans, die wirklich alles kaufen, was du auf dem Markt ist: deine Tasse, dein Tisch, dein Buch, deine Socken, ein paar Filme, egal was du auf den Markt wirfst, die kaufen das.
Weil es Super-Fans sind. Wenn du genug davon hast, kannst du locker 100.000 im Jahr machen, und das heißt, du kannst gut davon leben und kannst das tun, was du gerne tust, und davon leben.
Was will man mehr?
00:13:11
Anja: Ja, genau, ich glaube das ist von Pat Flynn. „Super-Fans“ hat er, glaube ich, geschrieben.
00:13:16
Walter: Genau, der hat „Super-Fans“ geschrieben.
00:13:18
Anja: Genau, und da ist die Rechnung, meine ich, auch drin. Er sagt in seinem Buch nämlich auch, du brauchst 1.000 Super-Fans und so ein paar am Rand, die hast du halt immer die mal kaufen.
Aber Super-Fans sollten dein Ziel sein.
Ja, das habe ich, das Buch steht hier auch. Das ist eins von den Büchern, die auch nicht mehr weggehen bei mir.
00:13:38
Walter: Und das ist auch mega befreiend, jetzt für jeden Auto oder der uns jetzt auch zuhört.
Als ich verstanden habe, hey, ich muss nicht 1 Million Fans haben.
Ich muss nicht mal 100.000 Fans haben.
Ich brauche nicht mal 10.000 Fans
Es reichen 1.000 Leute, die wirklich begeistert sind von dem, was ich mache.
Das ist mega befreiend, weil du dann eine ganz große Last von deinen Schultern nimmst.
Vor allem muss man sich dann auch nicht mehr vergleichen mit diesen ganz großen.
Selbst Pat Flynn ist eine Riesengröße in den USA, mit vielen Millionen Lesern.
Ich dachte auch immer, ich muss Millionen Menschen erreichen.
Aber das muss ich gar nicht, ich muss im Grunde eigentlich nur 1.000 Fans haben.
00:14:19
Anja: Ja, es ist natürlich auch immer die Frage, wie groß man das ganze aufpumpen will beziehungsweise aufblasen will.
Bei Pat Flynn ist es ja auch nicht mehr nur Pat Flynn. Ich weiß gar nicht, wie viele Leute der um sich rum hat.
Ich habe da vor kurzem mit einer Kollegin drüber gesprochen, die sagte, ja, ich habe auch überlegt, zu skalieren und größer zu gehen.
Aber will ich gar nicht.
Ich will um zehn aufstehen, ich will meinen Stiefel arbeiten, ich will mein Geld verdienen, und das reicht dann auch irgendwann.
Wie ist es bei dir?
00:14:51
Walter: Ähm, du meinst mit dem Skalieren oder mit der Freiheit?
Anja: Beides!
Walter: Also ich bin, warum bin ich Blogger? Wegen der Freiheit.
Ich weiß, was du meinst das.
Häufig geht Skalierung auf Kosten von Freiheit, weil man muss dann ein Team führen.
Ich meine damit: Du hast ein Team, du musst Leute führen, hast Verantwortung, kannst nicht mal eben Monat verschwinden oder so.
Bei mir ist es so. Ich hab 3 Fs nach denen ich mich richte, das sind: Freiheit, Familie, Fitness.
Genau in dieser Reihenfolge.
Das interessante ist, Familie und Freiheit sind ja so ein bisschen konträr, aber ich krieg das schon irgendwie hin.
Und Freiheit steht bei mir immer an erster Stelle.
Alles was ich mache, auch beruflich, da frag ich mich, bringt mir das mehr Freiheit?
Viele fragen: Bringt mir das mehr Umsatz?
Aber ich frage mich auch, bringt mir das mehr Freiheit?
Und nicht alles, was mir Umsatz bringt, würde ich deshalb machen.
Deshalb zum Beispiel mache ich keine 1:1 Coachings.
Ich mache kein Consulting, ich mache keine Beratung, ich mache keine Done-for-you Kunden oder so.
Weil das meine Freiheit sehr stark einschränkt.
Ich habe jetzt ein Team von drei Leuten, also im November ist mein dritter Angestellter dazugekommen.
Das Interessant ist aber, die helfen mir eigentlich gar nicht bei Schreibsuchti, sondern bei meinen Randprojekten, die ich so angefangen habe aus Interesse.
Das heißt Schreibsuchti mache ich fast noch alleine, und wenn ich jemanden einstelle, denke ich mir auch, bringt mir das mehr Freiheit.
Also was kann ich dem abgeben, sodass ich noch mehr Freiheit habe, und mein Ziel ist ja maximale Freiheit.
Deshalb bin ich Blogger, deshalb bin ich Schriftsteller.
Das ist cool, ich nehme meinen Laptop, kann arbeiten, wann ich will, wo ich will.
Ich stehe hier gerade in Jogginghose und muss mir nicht Sorgen machen, wie ich aussehe, und das ist halt die ultimative Freiheit.
Deshalb, ich habe auch so ein Ziel für mich.
Das alles, was ich mache, muss halt meiner Freiheit helfen, auch wenn ich Leute einstelle und das ich nicht jemanden einstelle, und dann muss ich Händchen halten, mich um den kümmern …
Drei Meetings pro Woche mit meinen Angestellten und so, das würde meine Freiheit ja nur unnötig einschränken.
Darum habe ich diese Werte: Freiheit, Familie, Fitness, und ich frage mich dann immer, bringt es mich in einem dieser drei Werte weiter?
00:17:25
Anja: Das, finde ich, ist ein guter, guter Hinweis.
Ich bin immer erstaunt, wie wenig Leute überhaupt ihre Werte-Hierarchie klar haben.
Ich komme ja ursprünglich aus dem Führungskräfte Coaching.
Damit hab ich mal angefangen, und auch da haben unglaublich wenig Menschen ihre Werte klar.
Wenn du sie fragst, was sind denn deine Top drei Werte, dann gucken die mich an und wissen überhaupt nicht, was sie darauf antworten sollen.
Und auch gerade in dem, was wir so machen, sage ich mal, in der Selbstständigkeit, im Coaching, dass die Menschen nicht wissen, was sie treibt, finde ich teilweise schon sehr erstaunlich. Wie bist du da drauf gekommen?
00:18:12
Walter: Oh, das ist eine sehr gute Frage, wie ich da drauf gekommen bin.
Ich habe halt irgendwann, ich habe ja Jura studiert, ich bin Diplom Jurist und habe das Jura Studium auch beendet.
Aber ich habe schon während des Studiums gemerkt, das ist so eine Welt, in der ich mich irgendwie nicht wohl fühle.
Also es ist so überhaupt nicht meine Welt.
Früh da sein, lange arbeiten, diese ganzen Gesetze und so diese strengen Vorschriften.
Du musst auf jedes Wort genau achten, hier und da.
Und ich habe halt irgendwann gemerkt, diese ganze steife Krawatten Welt, das ist überhaupt nicht mein Ding.
Und ich habe schon während des Studiums angefangen zu schreiben.
Habe auch ein paar verschiedene Blocks gestartet.
Habe dann als Student mir mein Geld beim Handelsblatt verdient, in der Online Redaktion, wo ich dann auch so online publizieren durfte.
Das war so meine Droge: online zu publizieren, wo viele Menschen dich lesen und du dieses Gefühl bekommst, meine Worte erreichen jemanden.
Dann habe ich das so ein bisschen analysiert, und dann ist mir ein Buch in die Finger gekommen von Chris Gileboa. Ich weiß nicht, ob ich den Nachnamen richtig ausspreche. Das Buch heißt ist ein kostenloses pdf.
Eine kurze Anleitung zur Weltherrschaft, und da stellt er dir zwei Fragen, und zwar die erste Frage: „Was um alles in der Welt willst du wirklich?“ Und die zweite Frage: „Wie kannst du damit die Welt auch verbessern oder ein Stück weit etwas zurückgeben?“
Und wenn du diese zwei Fragen beantworten kannst, kann dich nichts mehr aufhalten.
Dann hast du die Anleitung zur Weltherrschaft.
Und ich saß halt in meinem Referendariat, im Rathaus Oberhausen, kann ich mich noch gut daran erinnern, schaute aus dem Fenster und habe so die Sekunden gezählt, wie sie vorbeigehen, und hab mir gewünscht, dass sie ein bisschen schneller vorbeigehen.
Und dann ist mir diese PDF in die Hand gekommen.
Ich hab es gelesen und ich mich gefragt, was um alles in der Welt will ich wirklich?
Und dann habe ich verstanden, ich will schreiben.
Die zweite Frage, und wie kannst du damit die Welt verbessern oder wie kannst du damit anderen Menschen helfen?
Habe ich mir gedacht, okay, ich werde schreiben und Menschen damit helfen.
Wie genau weiß ich nicht, aber ich möchte schreiben, um zu berühren, und ich möchte schreiben, um zu verändern.
So, das war so mein Antrieb, und dann habe ich das Referendariat abgebrochen und habe mich dann selbstständig gemacht als Texter, erst mal für Unternehmen, also klassisches Freelancing.
Nebenbei habe ich Schreibsuchti aufgebaut, wo ich über das Schreiben und über meine Erfahrung als Schreiber dann auch berichtet habe.
Ja, und so ist es entstanden, und heute bin ich genau da.
Ich schreibe, helfe damit anderen Menschen, und ich kann davon leben.
Und deshalb ist das so meine kleine Weltherrschaft, die ich jetzt lebe, und das war dieses Buch, das mir wirklich so diese Klarheit gegeben hat.
Die drei Fs habe ich aus „Millionair Fastlane“ übernommen. Als ich das gelesen habe, dachte ich stimmt, das ist genau das.
Da habe ich mir das dann auch wirklich mal aufgeschrieben und gesagt, das sind meine Top drei Werte, Freiheit, Familie, Fitness.
Das hat sich so herauskristallisiert.
Aber wie gesagt, ich glaube, der Startschuss war, war, dieses Buch von Chris Gilboa.
Das ist übrigens kostenlos. Du musst dich nicht mal anmelden.
Er hat es frei der Welt geschenkt. Also das kann man sich einfach runterladen im Internet, ja!
00:21:56
Anja: Ah, ja, das muss ich mir auch mal angucken.
Also, du hast keine klassische Werte Analyse gemacht, da komme ich ja her.
Ich habe mal so eine klassische Werte Analyse gemacht und hab das dann auch mit meinem Coaching Klient:Innen immer gemacht.
00:22:07
Walter: Nee, ich hatte nie ein Coaching.
00:22:10
Anja: Ah, aber ich meine, letztendlich kommt ja jeder irgendwie so zu seinem Ziel. Auf dem eigenen Weg.
Ich finde übrigens auch nicht, dass sich Familie und Freiheit ausschließt.
Also ich bin jetzt seit über 25 Jahren verheiratet, habe einen erwachsenen Sohn, und ich bin so frei wie noch nie.
00:22:31
Walter: Ja, es schließt sich nicht aus, aber ich finde, es sind bisschen konträre Kräfte, die da aneinander ziehen, und die Kunst ist, das zu vereinen.
Ich habe vier Kinder und bin jetzt seit 14 Jahren verheiratet, und Freiheit heißt ja so viel, wie ich kann machen, was ich will, so. Ich folge einfach jetzt meinen Wünschen.
Aber Kinder haben ja Bedürfnisse, meine Frau hat Bedürfnisse, und da muss ich halt schauen, dass ich nicht einfach nur mache, was ich will, sondern auch ihre Bedürfnisse und die meiner Kinder respektiere.
Das sind schon zwei Kräfte, die, sag ich mal so, ja nicht so einfach sind zu vereinen.
Aber wenn man sie vereint bekommt, ist es super.
Da bin ich mega dankbar, dass ich halt diesen Luxus habe, das alles hinzubekommen.
00:23:26
Anja: Ja, ja, ja, okay, vier Kinder ist natürlich auch echt nochmal eine andere Liga als ein Kind. Das ist auf jeden Fall was anderes. Wie alt sind deine Kinder?
00:23:38
Walter: Zwei, sechs, acht und zehn.
00:23:40
Anja: Ja, ja, okay, also, das ist natürlich auch irgendwie so eine Altersrange, wo du auch ganz anders noch Verantwortlichkeiten hast.
Das ist bei mir natürlich nicht.
Mein Sohn hat gerade Abi gemacht, der haut im Herbst ab zum Studieren.
Also das Thema hab ich halt nicht mehr.
00:24:02
Walter: Ja, klar, wenn die Kinder erwachsen sind, und so ist es noch ein bisschen was anderes.
Meine Frau ist jetzt auch nicht so, dass sie mich in meiner Freiheit anstrengend, ganz im Gegenteil, ich wäre nicht da, wo ich heute bin, wenn ich meine Frau nicht hätte.
Also sie hat mich mega unterstützt, motiviert und alles, was dazugehört.
Ich sage immer, meine Frau ist mein schärfster Kritiker und mein größter Fan!
00:24:26
Anja: Also, das ist lustig, das ist bei mir auch mit meinem Mann.
00:24:31
Walter: Ja, ich glaube, weil die ehrlich genug sind, auch offen genug sind, alles auszusprechen, was sie denken.
Viele Menschen sind halt Fans oder Leser, die loben, halt oder Kritiker kritisieren.
Aber jemand, der beides kann, das kann nur jemand, der dich sehr gut kennt.
00:24:47
Anja: Ja, das stimmt. Vor allen Dingen ist es halt auch wirklich so. Wenn Kritik von außen kommt, dann hat das oft auch immer gleich so was so was bösartiges.
Also bei mir ist es zumindest so.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich eine Frau bin.
Da kommen Sprüche, wo ich dann auch immer denke „hallo, erstmal“ fände ich nett.
Der Ton ist echt furchtbar.
00:25:24
Walter: Was war denn bei dir so Dein Lieblings-Kritik-Spruch? Was war das bei dir so? Der Kritiker, der dem Faß Boden ausgeschlagen hat? Dann bin ich mal gespannt, was du so für Kritik bekommst.
00:25:41
Anja: „Junge Frau, überlegen sie sich mal genau, wovon sie sprechen, und sie sollten erst den Hals aufmachen, wenn sie auch ein bisschen Hintergrund haben …“, irgendwie so in die Richtung und „junge Frau“ und „Hals aufmachen“.
00:25:57
Walter: Ja, diese Anrede als junge Frau … Okay bei mir, also, ich habe verschiedene bekommen.
Mein Klassiker ist, da hat mir auch ein älterer Herr geschrieben: „Herr Epp, sie gehen mir ganz klassisch auf die Eier.“
Das war ne Antwort auf den Newsletter.
In den sozialen Medien hat auch jemand drunter kommentiert. „Lass den kleinen Jungen auch mal schreiben, keine Angst, das geht vorbei!“
00:26:26
Anja: Ja, dieses Kleinen machen …
00:26:28
Walter: Genau, und hätte ich damals auf die Leute gehört, wär ich heute jetzt nicht hier, würde ich jetzt vielleicht gar nicht mehr schreiben …
Ja, Gott sei dank wusste ich, wer ich bin und wer ich werden möchte, und hab mich dann von sowas auch nicht klein machen lassen.
Aber das tut schon, weh. Man liegt dann schon so abends im Bett und starrt an die Decke und dann lässt man sich das tausendmal durch den Kopf gehen. Wie ist das bei Dir?
00:26:56
Anja: Ja, klar, es kommt immer ein bisschen darauf an, was und auch zu welchem Zeitpunkt mich das trifft.
So aktuell warte ich tatsächlich gerade wieder auf Kritik, weil ich wollte eigentlich ganz gerne mal wieder einen Blogartikel über dumme Kommentare und solche Sachen machen.
Ich fotografiere das dann ab und schreib da drüber.
Also ich mache da gleich Content draus, aber jetzt kommt gerade nichts.
Das ist natürlich gerade ein bisschen schade!
00:27:26
Walter: Ich habe dazu auch einen Block Artikel geschrieben „5 Orte, wo du dir deine Kritiker hin stecken kannst.“
00:27:32
Anja: Oh, sehr schön, ein Ort fällt mir sofort ein. Was sind denn die anderen vier?
00:27:36
Walter: Ein Ort ist den Newsletter natürlich. Das ist ja ein Wortspiel, fünf Orte, wo du die Kritiker hin stecken kannst.
Ich stecke die erst mal in meinen Newsletter
Das heißt, jemand schreibt mir zum Beispiel „sie gehen mir ganz klassisch auf die Eier“, anstatt mich mit diesem Herrn dann zu unterhalten oder zu argumentieren.
Ich gehe auf sowas gar nicht ein, aber ich nehme das, so wie du auch gesagt hast, mache einen Screenshot und verwende das dann für meinen Newsletter, indem ich dann zum Beispiel eine Story wieder draus mache, das ganze Bisschen humorvoll, dann verarbeite,.
Das ist wieder Stoff, der echt ist, der interessant ist für meine anderen Leser.
Ich packe sowas auch in Blogartikel, wo ich dann zum Beispiel aus dem ganzen Thema Kritik, Umgang mit Kritik einen Artikel schreiben kann.
Viele Menschen, die keine Kritik bekommen, können über das Thema auch nicht schreiben.
Zum Beispiel, ich habe auch einen Artikel geschrieben „10 Gründe, warum ich schlechte Texte schreibe“ wo ich auch mit dem Thema umgehe, dass man sagt, hey, du musst schlechte Texte schreiben, weil du musst zehn schlechte Texte schreiben, damit dann am Ende zwei gute rauskommen.
Es ist einfach, ohne die Quantität kriegst du nicht die Qualität.
Das gehört einfach dazu, dass auch manchmal halt schlechte Eier dabei sind.
Damit kann ich den Leuten auch Mut machen und sagen, hey, guck mal, ich habe so eine Form von Kritik bekommen hier.
Auf Amazon hat mein Buch auch eine zwei Sterne Bewertung bekommen.
Das habe ich natürlich auch sofort in meinem Newsletter verwendet.
Betreffzeile: Endlich meine erste zwei Sterne Bewertung!
Ich habe darauf gewartet, dass sie endlich mal kommt.
Ich glaube, einen Stern hab ich noch nicht bekommen, jedenfalls nicht mit Text.
Und diese zwei Sterne Bewertungen, keine Ahnung, was da drin stand: keine Substanz, nichts dahinter oder fachlich nicht gut gemacht, irgendwie so was war das …
Das verbrate ich zum Beispiel auf Facebook.
Das ist der dritte Ort, wo Du Kritiker verwenden kannst: auf Facebook.
Screenshot machen.
Auf Facebook habe ich diesen Herrn gepostet dem ich ganz klassisch auf die Eier ging.
Einfach Screenshot bei Facebook geteilt und meine Leser gefragt: Leute, wie findet ihr mich so? Gehe ich euch auch auf die Eier?
Also ich weiß nicht mehr genau, wie ich das gemacht habe, und das ist halt lustig.
Die Leute kommentieren dann sagen, hey, Walter, lass dich nicht unterkriegen oder sowas.
Das sorgt dann für Reichweite.
00:30:25
Anja: Ja, ja, ich glaub, den Post habe ich sogar gesehen. Ja, ja!
00:30:28
Walter: Mhm ja, und das ist es halt: man darf sich von den Leuten nicht unterkriegen lassen.
Also ganz viele Menschen sind es ja auch gewohnt zu kritisieren, andere klein zu machen, weil sie sich dadurch größer fühlen.
Als Texter, als Autor ist das der Preis, den man auch zahlt, dass man hier und da halt solche dummen Sprüche auch abbekommt.
00:30:50
Anja: Ja, das stimmt.
00:30:52
Walter: Nur wer den Kopf raussteckt, kriegt auch was ab!
00:30:54
Anja: Stimmt. Ich hab ein Buch „Marketing für Autor:innen“. Ich gender halt.
Ich habe mich dafür mal entschieden.
Ich weiß, dass du es nicht machst, finde ich aber auch völlig in Ordnung.
Ich finde das total okay. Das kann jede/r halten, wie ein Dachdecker.
Aber man sollte sich einfach gegenseitig in Ruhe lassen. Ich hasse dieses, sich gegenseitig zurechtweisen.
Jedenfalls heißt das Buch „Marketing für Autor:innen“, und da schreibt dann jemand das Buch sei nicht ganz so gut. Vor allem dieses elende gegendere! Im Titel wäre es ja noch ganz okay, aber das wird ja durch das ganze Buch durchgezogen …
Da denke ich doch auch, was soll ich denn noch machen?
Der Titel heißt „Marketing für Autor:innen“ und da wundert sich jemand, dass gegendert wird in dem Buch…
00:31:50
Walter: Du kannst echt machen, was du willst. Die Leute kaufen eine Bauanleitung für Züge und beschweren sich dann, das nicht erklärt wird, wie ein Flugzeug gebaut wird. Ich merke das auch immer wieder bei Kritikern. Der Satz, ich weiß nicht, wer es gesagt hat, ist so ein berühmtes Zitat, ist nicht von mir: „Kritiker können schreiben, aber nicht lesen.“
00:32:11
Anja: Ja, genau.
00:32:13
Walter: Aber das ist häufig so, dass die Leute irgendwas schreiben. Ich denke dann: Hast du überhaupt genau gelesen. Kannst du überhaupt wirklich genau lesen? Und deshalb, man darf sich da nicht entmutigen lassen.
Es ist immer wieder amüsant, und man kriegt ein dickes Fell.
Leute fragen mich immer: Walter, wie hast du das gelernt?
Man muss es durchmachen.
Irgendwann kriegst du ein dickes Fell.
Außerdem: gegen all diese negativen Kommentare sprechen die 10.000 positiven Kommentare.
00:32:42
Anja: Ja, ja, ja, aber genau so geht es mir auch. Ich hab mich auch dran gewöhnt.
Mir hilft immer dieser Witz oder dieser Spruch. Ich weiß auch nicht genau, von wem er ist: „Und wenn du übers Wasser läufst, kommt immer ein Idiot um die Ecke und fragt dich, ob du nicht schwimmen kannst.“
00:32:59
Walter: Ja, es gibt viele, viele Sprüche in dem Bereich. Nur, wer den Ball hat, der wird angegriffen, ist das, was ich immer sage, ne!
00:33:08
Anja: Ja, das ist.
00:33:09
Walter: Nur wer den Ball hat, der wird auch angegriffen. Also, wenn du auf der Ersatzbank sitzt, interessiert sich keiner für dich, und deshalb sage ich, der schlimmste Ort für einen Autor, für ein Schriftsteller ist auf der Ersatzbank, wo sich keiner für dich interessiert.
Du kriegst weder positives Feedback noch negatives Feedback.
Du bist einfach nicht relevant, und das ist der schlimmste Ort ist halt genau, wo nichts passiert.
Wenn du negatives Feedback bekommst, ist es immerhin Feedback.
Das ist schon mehr, als was viele andere Autoren bekommen, und jemand nimmt sich die Zeit, da was zu schreiben, dir zu antworten, dich zu kritisieren.
Das ist ein Ritterschlag, das heißt, du hast ihn irgendwie berührt.
00:33:53
Anja: Da ist was dran, und es gibt ja auch so, diese Faustregel: Auf eine schlechte Kritik kommen zehn Leute, die es gut fanden und sich halt nicht dazu äußern.
00:34:06
Walter: Ja, die einfach nicken und nichts schreiben, genau!
00:34:09
Anja: Ich finde ganz spannend, dass du auch sagst, dass dir das am Anfang auch wehgetan hat.
Das du dich auch dran gewöhnen musstest.
Aber es ist tatsächlich so, es tritt ein Gewohnheitseffekt ein.
Das, das stimmt schon.
Ich würde gerne nochmal auf dein Studium zurückkommen, beziehungsweise auf das, was davor passiert ist.
Bist du davor nicht auf die Idee gekommen, oder hat sich das nicht abgezeichnet, dass Schreiben dein Ding ist?
00:34:43
Walter: Ich glaube, die Indizien waren da, aber ich habe einfach nicht auf sie gehört.
Jetzt, wo ich mein Leben zurückblicke und manchmal einfach sitzen und nachdenke über meine Vergangenheit und ich mich wirklich frage, hey, hatte ich vorher keine Indizien? Doch die hatte ich.
Aber ich habe nicht auf sie gehört.
Ich wollte eigentlich Geschichte studieren gehen.
Als ich mein Abitur gemacht habe, ich hatte Leistungskurs Mathe, Geschichte, und dann dachte ich mir, was kann ich damit machen, oder was will ich machen?
Ich hatte zwei Favoriten.
Das war einmal Journalismus und einmal Geschichte, so.
Dann hat man mir gesagt, Journalismus, da kommst du nicht rein.
Dann dachte ich, okay, dann gehe ich Geschichte studieren.
Dann haben mir die Leute gesagt, ja, Walter, aber dann studierst du doch Arbeitslosigkeit, da kannst du ja direkt nach dem Studium Harz 4 beantragen und im Keller bei deiner Mama leben, weil, was willst du als Historiker verdienen?
Dann habe ich so überlegt, stimmt, als Historiker kannst du nicht wirklich Geld verdienen, im Museum vielleicht oder als Dozent an der Uni oder so.
Dann dachte ich, nee, Dozent will ich ja eben nicht werden.
Ich will nicht mit Leuten irgendwie so interagieren, sondern ich will halt mit Texten, mit Geschichte, mit sowas interagieren.
Okay, dann schaue ich mal, was gibt’s noch, wo man mit Text hauptsächlich arbeitet, was aber mehr Geld bringt, was Pragmatisches, und dann bin ich halt auf Jura gekommen.
Das hab ich mir das angeguckt, dachte ja, okay, da muss man auch schreiben, man arbeitet auch hauptsächlich mit Text, und ja, mache ich halt das.
Und das war eine rein pragmatische Entscheidung, wo ich gesagt habe, okay, ich mach das, weil es Geld bringt.
Als Jurist kannst du vieles machen, und ja, das war dann wirklich so eine pragmatische Entscheidung.
Aber nach ein paar Jahren habe ich gemerkt, das macht mir gar keinen Spaß.
Ich habe schon während des Jurastudiums mit dem Bloggen angefangen, so hobbymäßig, und gemerkt, dass das mir so viel Spaß macht.
Das hat sich, wie gesagt, vorher auch schon abgezeichnet, wenn ich zurückblicke.
In der Grundschule war ich derjenige, der immer die längsten Geschichten geschrieben hat.
Wir hatten Hausaufgaben, wo man freiwillig eine Geschichte schreiben musste.
Dann kamen alle immer mit ner halbe Seite, eine Seite, und dann bin ich mit vier Seiten angekommen.
Für ein Viertklässler ist das richtig viel. Ich kann mich noch daran erinnern an diese Situation, wie ein Klassenkamerad auch gesagt hat „Walter, was ist das denn? Du hast freiwillig vier Seiten geschrieben. Warum?“ Weil es gab keine Vorgabe, wie lange die Geschichte sein sollte, und ich habe einfach vier Seiten geschrieben, weil es Spaß gemacht.
Also, es hat sich eigentlich in meinem Leben irgendwie abgezeichnet. Ich habe nur nicht auf die Signale oder auf die Zeichen gehört.
Und erst als ich älter wurde und diese krasse Unlust verspürt habe im Jurastudium beziehungsweise dann im Referendariat.
Diese Unlust hat mich dann wirklich dazu motiviert, dann auch mehr in mich hineinzuschauen, zu gucken, okay, was will ich wirklich?
00:38:05
Anja: Ich finde das finde das ganz interessant, wie du dann deinen weg gegangen bist.
Dass du dann geblockt hast, nebenher fürs, fürs Handelsblatt Online schon geschrieben hast.
Ich weiß gar nicht, wie ich da drauf komme, aber ich bin immer davon ausgegangen, dass du in Werbeagenturen gearbeitet hast, aber du hast als Freiberufler gearbeitet.
Ist das richtig?
00:38:28
Walter: Ja, ich war nie angestellt irgendwo. Mein einziges Angestelltenverhältnis war das Referendariat.
Da ist man ja sozusagen Angestellter beim Land.
Das war ein Jahr lang, und dann habe ich abgebrochen.
Aber ich war nie nie angestellt.
Ich war immer Freelancer, Freiberufler.
In Werbeagenturen habe ich nicht gearbeitet.
Ich habe nach dem Handelsblatt mit einer PR-Agentur zusammengearbeitet als Freelancer.
Das war im Bereich Finanzen hauptsächlich.
Also ich bin im Bereich Finanzen geblieben, weil ich war halt vorher im Handelsblatt in der Finanzabteilung.
Von da bin ich in die Agentur gegangen, wo ich auch über diese Themen geschrieben habe.
Bis der Schreibsuchti-Blog groß genug war, meine eigenen Bücher und Kurse genug abgeworfen haben.
Dann habe ich als Freelancer komplett aufgehört und nur noch Schreibsuchti gemacht.
Das war so mein Weg.
00:39:20
Anja: Was für Bücher hast du am Start?
Also ich weiß, dass du hast einmal den „Content Terminator“ hast und „Die Content Schmiede“. Was hast du noch am Start? Fehlt mir noch ein Buch von dir?
00:39:32
Walter: Ich habe noch ein Buch über meinen Weg und über meine Entscheidung, mich selbstständig zu machen und meinen Traum vom Schreiben zu verfolgen … Darüber habe ich das Buch geschrieben: Mehr Zeit zum Leben.
Das findet sich auch auf Amazon für 9 €.
Wo ich einfach all das verarbeite, worüber wir auch gerade sprechen, dass ich irgendwann gesagt habe, so, ich habe die Schnauze voll.
Ich will das machen, was mich erfüllt.
Ich will, dass Arbeitszeit auch Lebenszeit ist, und darüber ist auch dieses Buch.
Mehr Zeit zum Leben.
Wo ich Menschen auch einfach Mut mache, hey, folge deinem Herzen und finde einen Weg, damit Geld zu verdienen, und dann hast du beides.
Ich konnte mich nie mit dem Gedanken anfreunden, dass Arbeitszeit verlorene Lebenszeit ist.
So nach dem Motto, ja, zieh doch fünf Tage durch, und dann kannst du zwei Tage genießen.
Deshalb, „Mehr Zeit zum Leben“ ist genau in diese Richtung.
Ansonsten gibt es mehr nicht. Das sind diese drei Bücher, die man kaufen kann.
Der Terminator ist so mein Kern Buch, aber den Löwenanteil des Geldes bringen halt die Online Kurse rein.
00:40:51
Anja: Ja klar, bei mir ist es ein bisschen anders.
Dadurch, dass ich ja auch im großen Verlag schreibe beziehungsweise in größeren Verlagen.
Natürlich habe ich dadurch einen anderen Einkommenstrom.
Aber die Online Kurse, sind natürlich so die Sachen, wo am meisten Geld mit reinkommt.
Außerdem mache ich immer noch 1:1 Coachings.
Aber das sind Executive Coachings mit Führungskräften, und damit will ich auch nicht aufhören.
Es macht einfach Spaß, und so einmal die Woche kann ich das durchaus noch machen.
Das finde ich ganz, ganz in Ordnung.
Aber ich finde das alles ganz interessant, dass du auch so früh praktisch damit angefangen hast oder so früh in die Selbstständigkeit gegangen bist.
Bei mir hat das ja ewig gedauert.
Also ich hab zuerst eine klassische Unternehmenskarriere gemacht, bis ich dann irgendwann gesagt habe, so, ach nee, also, ich habe jetzt noch 20 Jahre vor mir.
Die nächsten 20 Jahre mache ich jetzt noch mal was anderes und habe mich selbstständig gemacht
Als du mit deinem mit deinen Newslettern angefangen hast.
Ende 2014 habe ich mich selbstständig gemacht und dann auch tatsächlich erst mit dem Schreiben so richtig angefangen.
Ich habe zwar auch immer geschrieben, ich komme ursprünglich auch aus Werbeagenturen, habe in der Finanzdienstleistung immer geschrieben, aber so Bücherschreiben und Bloggen habe ich da auch erst angefangen.
Es ist echt verrückt, wie viel oder wie produktiv man auf einmal ist, wenn man das macht, was man liebt.
Das ist der Wahnsinn! Also was da auf einmal passiert. Ging dir das auch so?
00:42:27
Walter: Klar also, ich bin immer fünf Uhr morgens aufgestanden, als ich noch Freelancer war und für die Agentur gearbeitet habe.
Das waren so zwei bis drei Tage, wo ich für die eingespannt war.
Da bin ich zwei, drei Stunden vorher aufgestanden, früher aufgestanden, hab an meinem Zeug gearbeitet und dann den Rest des Tages halt für die Agentur.
Weil das Geld musste ja erst mal reinkommen, bis Schreibsuchti groß genug war, um Geld reinzubringen.
So und fünf Uhr morgens aufstehen, um an meinem Blog zu arbeiten: Nichts leichter als das!
Also, ich bin aus dem Bett gehüpft, weil das ist halt mein Baby.
Das ist wirklich so wie ein Kind, dass man da groß zieht, wenn man sein eigenes Ding macht, mit Blog schreiben, eigene Bücher ist schon faszinierend.
Man ist super produktiv, man macht es auch mega gerne, und die Zeit verfliegt.
Es fühlt sich halt nicht an wie arbeiten, jedenfalls nicht immer.
Klar, es gibt immer so Aufgaben, die gehören halt dazu, so 20 Prozent, die nicht so toll sind, das ist normal.
Aber 80 Prozent der Zeit ist einfach.
Du tust das, was du liebst, und das ist echt cool.
Das war immer mein Anspruch, wo ich gesagt habe, ich will nicht, dass Arbeitszeit verlorene Lebenszeit ist.
00:43:36
Anja: Stehst du immer noch so früh auf?
00:43:38
Walter: Nein, nein, Hilfe muss ich, muss ich ja nicht mehr, Gott sei dank!
00:43:44
Anja: Du bist kein Frühaufsteher.
00:43:46
Walter: Ich war es eine Zeit lang.
Jetzt nicht mehr so.
Hättest du mich vor ein paar Jahren noch gefragt, hätte ich gesagt, klar, ich bin Frühaufsteher. a
Weil ich es auch immer gemacht habe.
Aber das war halt so ein Leidenschaftsding, weil ich wusste, wenn ich morgens aufstehe, kann ich ja meinen Blog arbeiten, dann kann ich meine Bücher schreiben, dann kann ich mein Business vorantreiben.
Ich konnte es nur morgens vor der Arbeit, vor dem Referendariat und so weiter …
Aber jetzt habe ich ja den Luxus, dass ich komplett von Schreibsuchti lebe und ich jederzeit den ganzen Tag an Schreibsuchti arbeiten kann.
Deshalb stehe ich ganz entspannt mit meinen Kindern auf, bringe sie zur Schule und gehe dann ins Büro.
Mein Büro ist direkt neben der Schule meiner Kinder. Also wir gehen zusammen zu Fuß zur Schule, dann liefer ich meine Kinder ab und gehe dann in mein Büro.
00:44:33
Anja: Okay, du hast ein Büro. Kein Homeoffice?
00:44:34
Walter: Nein, mit vier Kindern, da wird man ständig abgelenkt. Vielleicht in zehn Jahren oder so, wenn die Kinder alle größer sind oder mal aus einem Nest geflogen sind.
Aber jetzt ist so ein eigenes Büro mega wertvoll.
00:44:59
Anja: Also, ich stehe immer noch früh auf.
Vor allen Dingen auch, wenn ich gerade an einem Buch arbeite.
Dann ist es bei mir tatsächlich so.
Ich mache um fünf die Augen auf, spätestens um halb sechs, und dann fängt das Buch auch schon in meinem Hirn an.
Ich muss dann wirklich zusehen, dass ich sofort an den Laptop komme und dass das aus dem Hirn auch raus ist.
Ich schreibe dann zwei Stunden am Buch, und dann kann der restliche Tag sozusagen anfangen.
00:45:24
Walter: Ja, woran schreibst du gerade? Ist das ein Geheimnis?
00:45:27
Anja: Nee, ist kein Geheimnis. Ich habe jetzt gerade „Das Natural Leadership Konzept“ im Springer Gabler Verlag raus gebracht.
Ist gerade frisch erschienen.
Ich hab’s noch nicht promoted.
Das muss ich jetzt die nächsten Wochen machen.
Das ist jetzt gerade draußen und geschrieben.
Ein neues Buch im Verlag habe ich aktuell nicht, weil wir nächstes Jahr im April hier komplett die Schotten dicht machen und in einem Expeditionsmobil ziehen.
Und ich habe gesagt, ich schreibe jetzt nicht, dass wird mir zu viel.
00:46:08
Walter: Was muss ich mir darunter vorstellen? Also wirst du sozusagen digitale Nomadin und reist dann durch die Welt?
00:46:13
Anja: Genau! Wir haben letztes vorletztes Jahr schon unser Haus verkauft, sind in eine kleinere Wohnung gezogen, weil wir gesagt haben, so nee, wir wissen wie das Spiel geht und wir wollen nochmal was Neues machen.
00:46:26
Walter: Und habt ihr durchgespielt.
00:46:30
Anja: Genau, es ist dieses „Gehabt zu haben, befreit vom haben wollen“
Wir wissen jetzt, wie das geht, und wir haben uns einfach die Frage gestellt, wollen wir weitermachen, so, ja oder nein?
Wir wussten, dieses Jahr geht unser Kind aus dem Haus, und dann haben wir gesagt, nee, wir machen nicht so weiter.
Dann haben wir erst mal das Haus verkauft, uns extrem verkleinert, und jetzt geht das Kind aus dem Haus im Herbst.
Davon war das eben abhängig, weil wir konnten nicht früher los, sonst wären wir schon früher losgefahren.
Ja, und deswegen macht es jetzt gerade keinen Sinn ein neues Buch im Verlag zu schreiben.
Ich habe jetzt gerade andere Sachen um die Ohren. Das wird alles ein bisschen viel.
00:47:12
Walter: Mhm, okay, ja, dann hast du ja viel Veränderung vor dir. Wirst du dann auch darüber schreiben?
00:47:22
Anja: Natürlich, ich habe auch schon mit mit Agentur gesprochen und mit Verlagen.
Das steht definitiv fest.
Es sind auch Verlage da, die das machen wollen.
00:47:46
Walter: Ja, das ist das tolle beim Schriftsteller Dasein, also auch das Schriftsteller Business.
Du brauchst ja nur Laptop, Internet, und los geht’s.
Ich habe auch schon manchmal mit dem Gedanken gespielt, vielleicht mal auszuwandern, mal woanders zu leben.
Ähm, dann aber wieder gesagt, okay, mit vier Kindern warte ich mal lieber.
Aber ich könnte es mir durchaus vorstellen, wenn die Kinder älter sind, dass ich auch meine Frau mitnehme, und dann Laptop Lifestyle, so mit 40 Plus, schon interessant, oder?
00:48:17
Anja: Ja, genau das ist das nämlich, weil die Frage ist jetzt für uns einfach, wir sind noch sind genug, um das zu machen.
Wenn du dann wartest, bis du, weiß ich nicht 60, 65, bist traust du dich dann noch?
Kriegst du das alles noch hin?
Kann mein Mann dann noch komplett den LKW umbauen?
Er baut aktuell den LKW komplett selber um.
Jetzt ist das alles noch machbar. Also los!
00:48:43
Walter: Das ist ein ganz toller Mann, der einen Lkw baut. Ich könnte sowas nicht!
00:48:48
Anja: Ja, mein Mann ist Praktiker.
Er war früher Hufschmied und ist aktuell bei der Feuerwehr als Gerätewart.
Er baut da die Autos auseinander und zusammen, also, der kann sowas auch.
Das ist ganz praktisch. Ich habe genau den richtigen Mann dafür!
00:49:06
Walter: Glückwunsch, Glückwunsch.
00:49:08
Anja: Alleine könnte ich das auch nicht.
00:49:11
Walter: Ja, sehr schön, da bin ich gespannt auf deine Erfahrungen und.
00:49:15
Anja: Ja, ich auch. Es laufen ja schon Wetten, ob wir das wirklich so toll finden oder nicht, wir werden sehen.
00:49:27
Walter: Okay.
00:49:27
Anja: Walter, eins wollte ich dich noch fragen, bevor wir hier unseren Bauchladen zu machen. Und zwar zum „Content Terminator“.
Da werden nämlich einige sicherlich hinten überschlagen, für wieviel viel Geld du dein Buch verkaufst und wie das ganze entstanden ist?
Sag mir einmal, was kostet der Content Terminator aktuell? Das ist ein Buch von ich, 200 Seiten, glaube ich. Was kostet der aktuell?
00:49:52
Walter: Jetzt kostet aktuell 165 €.
00:49:55
Anja: Dann habe ich mit 120 Euro noch ein Schnäppchen gemacht.
00:49:58
Walter: Ja, richtig, der Preis wird noch ein bisschen steigen. Ich habe da so eine Zahl im Kopf, auf die ich mich hin bewege.
Ich erhöhe halt immer so um 10 Prozent, immer bei jeder Charge.
Ich bestelle das Buch bei einer Druckerei.
Ist alles im Eigenverlag, und wenn eine verbraucht ist, die nächste Charge wird immer ein bisschen teurer als die davor.
Und bis ich halt so den Punkt erreicht habe, wo ich hin will, ja, aber jetzt sind aktuell 165 €.
00:50:25
Anja: Von wo bist du gestartet?
Ich meine, ich weiß es. Ich habe das in irgendeinem Podcast mal gehört.
Ich weiß es ungefähr.
00:50:30
Walter: Ich bin mit mit 77 €.
00:50:34
Anja: Ich finde das so krass, weil jeder, also alle Autorinnen, Autoren, die ich kenne, würden dir sagen, das geht nicht.
Ich denke dann natürlich an dich und denk so doch doch, dass es geht.
Ich erlebe das, und ich habe selber so viel Geld dafür ausgegeben, und ich weiß, dass du noch mehr Geld für ein Buch ausgegeben hast.
Ich glaube Du hast gesagt für ein Paar DlN A4 Zettel, wenn ich das richtig im Kopf habe, hast Du richtig viel Geld ausgegeben …
00:50:59
Walter: Hm! Ich habe ein Buch, das hat auch etwas über 120 Dollar gekostet.
Das ist das gute „Break through advertising“, das ist ein Klassiker, das gibt’s jetzt für 120, aber ich hätte es auch für 400 gekauft.
Gott sei Dank wurde es jetzt neu verlegt.
Man kann es jetzt super günstig für 120 Euro kaufen, aber damals musstest du es gebraucht für 400 € bei Amazon kaufen.
Hätte ich aber auch gemacht.
Aber zum Glück hat mir dann jemand gesagt, dass das jetzt neu verlegt wird.
Dann habe ich „Magic Words“.
Das hat auch über 100 Dollar gekostet, und dann beziehe ich den Newsletter von Ben Zettle.
Der kostet monatlich 100 €, und das sind 8 Seiten oder zwölf Seiten pro Monat, die du da zugeschickt bekommst.
Also, du zahlst 100 Dollar für acht bis zwölf Seiten, und aufs Jahr gesehen sind es 1200 € für ja den Stapel, der dann so dick ist wie ein Büchlein.
Mein Mindset ist „Zahlende Ohren hören besser“, und je mehr sie gezahlt haben, desto besser hören sie so.
Und deshalb wende ich das auch auf meine Produkte an.
Ich möchte nicht, dass die Leute für 99 Cent dieses Buch runterladen, und dann verschimmelt das auf der Festplatte.
Sondern ich möchte, dass sie es wirklich behandeln wie so eine Art Bibel, die bei denen auf dem Tisch liegt, wo man immer wieder reinschaut, weil man sich denkt:
Mensch, ich hab doch dafür jetzt so viel Geld gezahlt, jetzt muss ich das auch nutzen!
00:52:26
Anja: Ja, den Effekt hat es tatsächlich, hat es bei mir auch.
Bei mir ist es auch wirklich so.
Ich hab natürlich auch so einen Ideenordner, ein Swipe-File, aber ich guck auch, wenn mir nichts einfällt, gucke ich auch in deinem Buch und danach hab ich immer irgendeine Idee.
Das funktioniert wirklich wahnsinnig gut.
Ich kann das total empfehlen.
Also, ich würde das Geld auch wieder bezahlen.
Überhaupt kein Thema.
Mir leuchtet auch ein, was Du sagst, dass wir ja nicht für das Buch zahlen, wir zahlen ja nicht für das Papier, sondern wir zahlen ja dafür, dass ein Problem gelöst wird von uns.
00:53:09
Walter: Genau und je wertvoller das Problem und die Lösung, desto mehr kannst du dafür verlangen.
Ich wollte mein Buch auch entkoppeln von diesem Verständnis. Ich zahle für das Buch. Nein! Du zahlst für die Lösung, und je schneller du diese Lösung bekommst, desto besser.
Deshalb fand ich das lustig, wenn sich jemand bei mir beschwert hat, Walter, das sind ja nur 212 Seiten!
Dann habe ich gesagt: Ja, soll ich dir 2000 draus machen? Kann ich gerne machen, aber hilft es dir dann besser?
Nein! Ganz im Gegenteil, dann brauchst Du noch länger, um zum eigentlichen Kern zu kommen.
Wenn ein Berater, der dein Problem in fünf Minuten lösen kann und dafür dann 1.000 € nimmt, wäre er dir lieber? Oder ein Berater, der dafür 15 Stunden braucht und dafür 1.000 € nimmt? Wen nimmst du? Natürlich den, der es in fünf Minuten macht.
So ist es viel schneller, viel angenehmer.
Aber wenn du das gleiche mit einem Buch machst, haben die Leute plötzlich so eine Blockade. Wie? Für 200 Seiten fast 200 € verlangen? Was ist das denn?
Und wie gesagt, da ist auch diese Idee dahinter, dass die Leute für diese Transformation bezahlen, nicht für die Information, sondern für die Transformation.
Was das Buch mit deinem Business, mit deiner Schreiben, mit deiner Schreiberei machen kann, dafür zahlen die Leute im Endeffekt.
00:54:29
Anja: Mhm, mhm, ja, klar, aber das, das funktioniert natürlich auch nur, wenn du sagst, dass tatsächlich ein Problem gelöst wird, oder meinst du, dass das auch bei Fiction funktionieren würde?
Wenn, wenn jetzt jemand Fiction zum Beispiel schreibt, meinst du das auch funktionieren?
00:54:48
Walter: Nein, bei Fiktion funktioniert das nicht, also das ist meine Meinung.
Ich habe es nicht ausprobiert, aber ich bin der Meinung, bei Fiction würde es nicht funktionieren.
Fiction ist Unterhaltung, und Menschen zahlen ja im Grunde für zwei Dinge: Unterhaltung oder für die Lösung eines Problems.
Aber bei Unterhaltung zahlen Menschen weniger.
Unterhaltung geht eher auf Masse.
Ich will viele verschiedene Unterhaltungen.
Zum Beispiel zahle ich 10 € im Monat und kriege viele verschiedene Serien, und bei Problemlösung ist es ja nicht so.
Ich will möglichst viele Probleme für 10 € gelöst haben, sondern man möchte ein großes Problem gelöst haben und ist bereit, eine große Summe dafür zu zahlen.
Es ist halt viel spezieller, deshalb ich denke, das geht nur in dem Ratgeberbereich, und ich bewege mich ja im Ratgeberbereich.
00:55:34
Anja: Ja, das denke ich auch.
Vor allen Dingen ist es ja so, dass dieses Problem, was gelöst wird, hat ja einen ganz anderen Erleichterungs-Effekt, als sich in Anführungszeichen „nur“ unterhalten zu lassen.
Unterhaltung plätschert oft nur so nebenher
Es sei denn, du gehst einmal zum riesengroßen Konzert oder so, was dann wirklich ein Erlebnis ist.
Da ist man auch wieder bereit, mehr zu bezahlen.
00:56:11
Walter: Genau. Es gibt auch Unterhaltungswerte, die Kosten auch mehr.
Mehrere 1.000, vielleicht sogar 100.000 Dollar.
Also, wenn du möchtest, dass Ed Shearan für dich ein privat Konzert gibt, dann kannst du dafür viel Geld ausgeben.
Das hängt halt immer von der Zielgruppe ab.
Der Content Terminator hat ja als Zielgruppe Menschen, die beruflich schreiben.
Das ist auch einer der Gründe, warum ich so viel Geld verlangen kann und Menschen das auch zahlen, ist, weil die Menschen das als Investment ansehen.
Alle, die das bei mir kaufen, die schreiben, sind Content Marketer, Content Creatoren, Blogger, Autoren, Podcaster, Youtuber, die einfach Ideen brauchen oder ihren Content verbessern wollen.
Teilweise aber auch Chefs oder Teamleiter, die das für Team kaufen oder für ihren Inhouse Copy Writer kaufen und dem das dann schenken.
Zu mir kam, ein Geschäftsführer, der hat gesagt, Walter, ich habe hier den Content Terminator gekauft für meinen Mitarbeiter.
Könntest du das bitte signieren als Geburtstagsgeschenk für den Mitarbeiter?
Und dann hat der Mitarbeiter, weil der Chef wusste, dass sein Copy Writer Fan von mir ist und mein Zeug liest, den Content Terminator für seinen Mitarbeiter gekauft und von mir signieren lassen.
Das war was, wo ich auch nochmal verstanden habe: Ja, der Content Terminator ist für Professionals.
Das sind Leute, die das für ihren Job, für ihr Business benutzen und das deshalb als Investment ansehen.
Und ein Investment vervielfältigt sich.
Mich hat auch mal ein Student angeschrieben und gesagt: Walter, ich möchte mit dem schreiben Geld verdienen, bin aber Student.
Ich will mir nebenbei als Texter was dazu verdienen. Aber der Content Terminator ist zu teuer.
Machst du einen Studenten Rabatt?
Dann habe ich ihm gesagt, mein Freund, ich gebe dir keinen Studenten Rabatt, weil wenn du den Content Terminator kaufst und auch nur ein oder zwei Artikel mit dem Wissen, was da drin ist, schreibst, hast du ein Vielfaches von dem Preis wieder drin.
Wenn du halbwegs vernünftig texten kannst, kriegst du für einen Blog Artikel 300 €.
00:58:24
Anja: Ja, genau!
00:58:25
Walter: Also schreib zwei Blockartikel.
Dann hast du 600 € drin. Damit hast du hast den Terminator locker wieder drin, und du hast Blogartikel schneller und besser geschrieben als all deine anderen Konkurrenten.
Das habe ich ihm gesagt.
Hey, wenn du nicht das Geld hast, jetzt in dein Wissen zu investieren, dann ist schreiben auch nicht dein Ding.
Also, wenn du jetzt schon, damals war der Preis sogar nur bei 97 €, nicht bereit bist, 100 € zu investieren in dich und dein Können, dann fehlt Dir das Investmentdenken.
00:59:01
Anja: Ja, klar also das, das fehlt echt vielen.
Ich erlebe das auch immer mal wieder, dass Leute sagen, gibt es keine Rabatte bei deinen Kursen?
Nee! Also es gibt zwischendurch immer mal für meine Bestandskunden und Kunden, Rabatte, aber die haben auch schon bei mir gekauft.
Aber auch nicht so großartig.
Also, es ist jetzt nicht so, dass du bei mir 50 Prozent Sale findest.
Gibt’s bei mir halt nicht, dann eben nicht.
Entweder versteht man das, dass man in sich investiert und immer weiterlernt.
Ich mach das ja auch.
Wie gesagt, du ja auch.
Wenn ich mir überlege, was du alleine an Newsletterabo bezahlst …
Ich renne auch zweimal, mindestens zwei mal im Jahr zu Fortbildungen, mach Kurse und sehe auch zu, dass ich immer besser werde.
Wenn die Leute das nicht verstehen, dann sind sie auch bei mir falsch. Das ist eben einfach so.
01:00:07
Walter: Ja, ich habe mal ausgerechnet.
Ich glaube, dieses Jahr habe ich 5000 € ausgegeben für Fortbildung.
Das hab ich in dem letzten Video auch vorgerechnet!
01:00:18
Anja: Ich weiß es gar nicht dieses Jahr … Nee, da bin ich dieses Jahr noch nicht ganz, aber zum Ende des Jahres wird es wahrscheinlich noch ein bisschen mehr sein.
Weil ich mir noch mal eine größere Sache gönnen werde, denke ich mal, das habe ich noch nicht ganz mit mir ausgfochten.
Aber ja, so ist es dann halt, und das ist ein Investment, und am Ende des Tages, wenn du selbstständig bist, dann geht das ja sowieso auch in Buchhaltung.
Das kannst du absetzen, und wenn du nicht ganz blöd bist, hast es ja relativ schnell wieder drin.
01:00:47
Walter: Klar also, wie gesagt, zahlende Ohren hören besser.
Und das ist auch zu meinem Besten, dass ich eben kein für 99 Cent Sachen kaufe.
Sondern ich will direkt auch jemanden, wo ich selbst auch gezwungen bin, das umzusetzen.
Zum Beispiel der Grund, warum ich auch im Fitnessstudio angemeldet bin, weil ich weiß, okay, ich zahle dafür Geld. Ich muss da jetzt hingehen, und wenn ich schon da bin, dann werde ich auch gefälligst trainieren.
Deshalb habe ich auch zwei, drei Freunde, mit denen ich immer hingehe.
Das sind diese Forcing Functions, die man etablieren kann, so dass man praktisch zu seinem Glück gezwungen wird, und so sorge ich dafür, dass ich trainiere.
01:01:26
Anja: Ja, finde ich richtig gut.
Wir sind jetzt schon eine Stunde am Quatschen, also das geht verhältnismäßig schnell, habe ich festgestellt, wenn Schreiber übers Schreiben sprechen, dann kann man sich unendlich unterhalten.
Walter vielen Dank für das Gespräch.
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