Wir überschätzen, was wir in einem Jahr schaffen können und wir unterschätzen, was wir in 10 Jahren schaffen können
Unbekannt
Die Bedeutung von Zielen
Viele Soloselbstständige und kleine Unternehmen arbeiten ohne Ziele.
Dabei ist es so einfach zumindest mal mit Jahreszielen zu arbeiten.
Es nicht zu tun ist meiner Ansicht nach ein großer Fehler.
Denn wie willst Du überprüfen, ob Du Deine Ziele erreichst.
Das Ergebnis ist dann ein mehr oder weniger gefühltes Ziele erreichen, die in der Regel falsch ist.
Das liegt nicht daran, dass wir so ein schlechtes Gefühl haben, sondern daran, dass unser Gehirn ein sehr unpräzises Instrument ist, wenn es um die Erreichung von längerfristigen Zielen geht.
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Mehr InformationenEvolutionär ist unser Gehirn für das Erreichen von kurzfristigen Überlebenszielen gemacht.
Das kann es auch ziemlich gut.
Was es nicht besonders gut kann, ist das erfassen von längeren Zeiträumen.
Eine Woche mag noch einigermaßen funktionieren, aber ein Monat wird schon schwierig.
Bei einem Jahr hört es schon auf.
Wir verstehen zwar interlektuell, wie lange ein Jahr ist, können aber kein adäquates Gefühl dazu aufbauen.
Das fehlende Gefühl hindert uns am Ende daran unsere Ziele zu erreichen.
Wer schon mal mit kleinen Kindern Auto gefahren ist, weiß wovon ich spreche.
Stichwort: Sind wir bald da.
Wer dann mit „Noch eine Stunde“ antwortet, kann genauso gut mit „Noch 33 Tage“ antworten.
Beides scheint für die Kinder unerreichbar.
Ähnlich funktioniert auch das Erwachsenengehirn.
Nur mit dem Unterschied, dass es auf zeitliche Erfahrungswerte zurück greifen kann.
Sprich: Es weiß ungefähr, wie lang sich eine Stunde anfühlt.
Bei einem Jahr wird es schon schwieriger.
Bei fünf Jahren ist es definitiv vorbei …
Hinzu kommt noch, dass unser Erinnerungsvermögen nicht so funktioniert, wie wir uns das gemeinhin vorstellen.
Auch ein Grund warum es schwierig ist mit dem Ziele erreichen.
Unser Verstand ist kein Rekorder, der das Erlebte aufzeichnet und 1:1 wieder gibt.
Unsere Erinnerungen sind stark von unseren Gefühlen abhängig.
Darüber hinaus erinnern wir uns nicht an die Erlebnisse an sich, sondern nur an unsere letzte Erinnerung des Erlebnisses.
Das Ganze geht sogar so weit, dass wir Erinnerungen erfinden bzw. uns fremde Erinnerungen zu eigen machen …
Vor diesem Hintergrund erscheint die Bedeutung einer professionellen Zielplanung in einem ganz anderen Licht …
Sprich: Um Deine Ziele zu erreichen brauchst Du ein stringentes Vorgehen und einen Abgleich zwischen Soll und ist.
Auch wenn es immer so schön heißt: Der Weg ist das Ziel.
Ohne ein Ziel, nach dem Du Deinen Businesskompass ausrichtest, gibt es auch keinen Weg.
Doch wie setzt du diese Ziele effektiv?
Ohne später daran zu verzweifeln.
Spoileralarm: Ziele sind nicht in Stein gemeißelt.
Du kannst sie auf dem Weg durchaus anpassen.
Wie das funktioniert, erfährst Du in diesem Blogartikel.
Wir schauen uns verschiedene Zielformen und bewährte Zielplanungstechniken an, die speziell auf Deine Bedürfnisse als Soloselbstständige:r und auf kleine Unternehmen zugeschnitten sind.
Es macht ja keinen Sinn, Dich in Techniken großer Konzerne zu pressen, die Dir nix bringen.
Also mach Dich bereit!
Auf geht die wilde Fahrt.
Der erste Schritt: Die Standortbestimmung
Immer wieder gern vergessen, aber die Basis für Deine Zielplanung.
Du musst wissen wo Du stehst …
Denn nur so kannst Du denn ohne Ausgangspunkt kein Endpunkt.
Darum: Mach als erstes eine Rückschau.
Wie war Dein letztes Jahr?
Und im Marketing: Welche Marketingmaßnahmen hast Du schon und wie haben die Maßnahmen performt?
Eine Hilfestellung bietet Dir hierbei mein Marketing-Test.
Einfach hier klicken: Marketing-Test runter laden und Deine Marketingbasis durch analysieren.
Außerdem gehört natürlich eine gründliche Zielgruppenanalyse dazu.
Ich weiß, es ist nervig, hilft aber nix.
Erst wenn du weißt, wo Du stehst, kannst Du mit der Zielbestimmung loslegen.
Ziele erreichen: Unterschiedliche Zielformen
Bevor wir in die Planungstechniken gehen, gilt es, die verschiedenen Formen von Zielen zu verstehen.
Ziel ist nicht gleich Ziel.
Klingt komplizierter als es ist.
Hier kommen die gängigsten Zielformen:
Quantitative Ziele:
Quantitative Ziele sind ganz klar messbar und in der Regel Zahlen basiert.
Ein beliebtest quantitatives Ziel ist, den Umsatz um Summe X zu steigern.
Zum Beispiel um 15%.
Oder die Kosten um 10% zu senken.
Oder bis Ende des Jahres das Exposé für ein Sachbuch schreiben und bei 10 Verlagen einreichen.
Quantitative Ziele sind ziemlich unkompliziert.
Achtung: wir neigen dazu, die quantitativen Ziele unrealistisch anzusetzen.
Hier kommt der Spruch ins Spiel:
Wir überschätzen, was wir in einem Jahr erreichen können.
Und wir unterschätzen, was wir in 10 Jahren erreichen können.
Darum eignet sich die SMART Methode besonders gut, um quantitative Ziele zu erreichen.
Dazu später mehr.
Qualitative Ziele:
Qualitative Ziele sind nicht quantifizierbar.
Es sind „gefühlte“ Ziele.
Darum sind sie tricky.
Beispielsweise ist ein qualitatives Ziel die Zufriedenheit der Kund:innen zu verbessern …
Das ist auch messbar, aber in diesem Fall musst Du ein Messsystem einführen und durchhalten.
In der Regel werden solche Ziele mit Fragebögen gemessen.
Man legt einen Zeitraum fest und befragt Kund:innen am Anfang und am Ende des Zeitraums.
Ein weiteres qualitatives Ziel könnte sein: besseren Content erstellen.
Auch hier gilt es zu definieren, woran Du erkennst das Dein Content besser geworden bist.
Kurzfristige vs. langfristige Ziele erreichen:
Wir überschätzen, was wir in einem Jahr schaffen können und wir unterschätzen, was wir in 10 Jahren schaffen können.
Eigentlich wissen wir das, oder?
Wenn Du mal ein Jahr zurück schaust:
Was hast Du Dir vorgenommen und was hast Du geschafft?
Und jetzt schau mal 10 Jahre zurück …
Bei mir ist das extrem krass.
Im Dezember 2014 habe ich mich als Natural Leadership Coach für Führungskräfte selbstständig gemacht.
Okay, richtig los ging es erst 2015.
Natürlich dachte ich, dass ich Ende 2015 gut davon leben kann …
Naja …
Sagen wir mal so: 2016 habe ich viel geheult …
Aber jetzt sieht das ganz anders aus.
Obwohl zwei Coronajahre mich vollkommen aus der Bahn geworfen haben.
Mein Learning daraus:
Sehr gut zu unterscheiden, was langfristige und was kurzfristige Ziele sind und wie ich diese Ziele erreichen kann.
Kurzfristige Ziele sind in der Regel die Schritte, die Du unternimmst, um Deine langfristigen Ziele zu erreichen.
Es sind Meilensteine, die Dir helfen, nicht vom Weg abzukommen.
In meinem Fall sind kurzfristige Ziele, die die ich innerhalb eines Jahres erreichen will.
Das sind die Maßnahmen, die sich langfristig auf meine Umsatzziele auszahlen.
Beispielsweise habe ich mir für 2024 vorgenommen einen YouTube Kanal zu starten und diesen wie meinen Blog wöchentlich zu bespielen …
Außerdem wird es ein neues Sachbuch zum Thema Content Marketing geben.
Alles andere läuft weiter wie bisher.
Im Vergleich dazu sind langfristige Ziele, das große Bild, the Big Picture, die Vision, wo man sich in einigen Jahren sehen möchte.
Wichtig ist, dass Du die Balance zwischen beiden findest.
Andernfalls gehst Du in den täglichen Aufgaben unter, und verlierst Deine langfristige Vision aus den Augen.
Realistische und erreichbare Ziele setzen:
Na klar wollen wir alle die Million Jahresumsatz.
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich das nicht wollte.
Die Frage ist: Wie realistisch ist das?
Und vor allem: Ist man bereit, den Preis dafür zu bezahlen um dieses Ziel zu erreichen?
Eine Million Umsatz ist sehr schwer ohne Hilfe und Budgeteinsatz zu erreichen.
Ausnahmen bestätigen die Regel sind aber Ausnahmen.
Sprich: Bist Du bereit monetäre Risiken einzugehen und Dir ein Team aufzubauen?
Dann: Go for it!
Beispiel: Die meisten großen Namen die über eine Million Umsatz machen haben ein Team von mindestens 5 Leuten und ein 5-stelliges monatliches Werbebudget.
Hier fängt der Realismus an.
Denn einer der häufigsten Fehler in der Zielsetzung ist, sich zu viel vorzunehmen bzw. seine Ziele zu hoch anzusetzen.
Ambition ist gut, aber unrealistische Ziele wirken demotivierend und können Dich nicht nach vorn, sondern nach hinten katapultieren.
Frage Dich also bei Deinen Zielen immer: Will ich das mit allen Konsequenzen?
Bei mir ist es so, dass ich in meiner ersten Karriere im Unternehmen gemerkt habe, dass ich gar nicht führen will.
Ich arbeite am liebsten alleine mit 1-3 Freelancer:innen und einem überschaubaren Werbebudget.
Damit fühle ich mich wohl und kann damit auch sehr gute mittlere 6stellige Jahresumsätze erreichen, ohne mich Tod zu arbeiten.
Ich habe nämlich lieber Freizeit als die Million 😉
Und mit einem mitteleren 6-stelligen Jahresumsatz kann man sehr komfortabel leben.
Frag Dich also auch immer: Wie Du leben willst.
Trotzdem darf ein realistisches Ziel herausfordernd sein.
Das darf aber nicht auf Kosten der Erreichbarkeit dieses Ziels gehen.
Es sollte anspornen, ohne zu überfordern.
Ich bin sehr gespannt, ob ich das mit dem YouTube Kanal hin bekomme.
Auch wenn ich mit Rampensaugenen gesegnet bin, habe ich aktuell überhaupt keine Lust mich schon wieder mit neuer Technik auseinanderzusetzen.
Ich glaub ich werde alt 😉
Für alle genannten Ziel-Bereiche gibt es spezifische Techniken und Werkzeuge, die helfen, Ziele effektiv zu setzen und zu erreichen.
Das schauen wir uns jetzt genauer an.
Ziele erreichen: Effektive Zielplanungstechniken für Deinen Erfolg
Okay, die verschiedenen Zielarten haben wir abgehandelt.
Dann lass uns jetzt tiefer einsteigen, welche Techniken Dich zu den verschiedenen Zielarten führen.
Wichtig ist, dass Du die verschiedenen Techniken ausprobierst und schaust, welche für Dich am besten funktionieren.
Das Eisenhower-Prinzip
Das Eisenhower-Prinzip, ist benannt nach Dwight D. Eisenhower, dem 34. Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Angeblich hat er nach dieser Zeitmanagement-Methode gearbeitet, um seine Ziele zu erreichen.
Die Methode ist keine Methode, um langfristige Ziele zu planen.
Sie eignet sich für die kurzfristige Planung Deiner Woche bzw. Deines Monats.
Ich wende die Methode immer an, wenn ich das Gefühl habe, dass alles zu viel wird und ich meinen Workload nicht schaffen werde.
Wenn ich alles einmal mit der Methode auf den Prüfstand stelle, entzerrt sich mein Terminplan in der Regel signifikant.
Im Grunde hilft die Methode Dringlichkeit und Wichtigkeit zu priorisieren.
Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass man sich auf die Aufgaben konzentriert, die wirklich wichtig sind anstatt von seine Energie auf Nebenkriegsschauplätzen zu verbrennen.
Das Prinzip, die Methode teilt Aufgaben in vier Kategorien ein, die in einer Matrix dargestellt werden können:
- Wichtig und Dringend (Quadrant I):
- Diese Aufgaben erfordern sofortige Aufmerksamkeit und Aktion.
- Beispiele: Krisen, wichtige Termine, dringende Probleme.
- Strategie: Diese Aufgaben sollten sofort und persönlich erledigt werden.
- Wichtig, aber Nicht Dringend (Quadrant II):
- Diese Aufgaben sind entscheidend für den langfristigen Erfolg und das Wachstum, erfordern aber keine sofortige Aktion.
- Beispiele: Langfristige Planung, Beziehungspflege, persönliche Entwicklung.
- Strategie: Planen Sie Zeit ein, um diese Aufgaben ohne Druck zu erledigen.
- In diesem Quadranten ist Content erstellen zu Hause …
- Nicht Wichtig, aber Dringend (Quadrant III):
- Diese Aufgaben erscheinen dringend, sind aber nicht unbedingt wichtig.
- Beispiele: Einige E-Mails, einige Meetings, Anfragen von Kolleg:innen.
- Strategie: Überlegen Sie, ob diese Aufgaben delegiert werden können.
- Nicht Wichtig und Nicht Dringend (Quadrant IV):
- Diese Aufgaben haben wenig bis keinen Wert und sind weder dringend noch wichtig.
- Beispiele: Trivialitäten, Zeitverschwendung, einige Unterhaltungsaktivitäten.
- Strategie: Vermeiden oder eliminieren Sie diese Aufgaben, wenn möglich.
Achtung: Quadranten II, ist gerade im Content Marketing super wichtig, wird aber oft vernachlässigt.
Während Aufgaben in Quadrant I oft unvermeidbar sind, liegt der Schlüssel zu effektivem Zeitmanagement und langfristigem Erfolg in der Konzentration auf Quadrant II-Aufgaben.
Denn in diesem Quadranten liegt in der Regel das Content Marketing …
Indem man sich darauf konzentriert, diese Aufgaben zu priorisieren und Zeit dafür zu schaffen, kann man seine Produktivität steigern und seine Ziele erreichen.
Wer von unbekannt zu ausgebucht kommen will, muss im Quadrant II aktiv werden.
Die SMART Methode
Die SMART-Methode ist fast schon ein No-Brainer.
Sie ist eine der bekanntesten Methoden, um Ziele zu erreichen.
Das Akronym „SMART“ steht für Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert.
Klingt noch zu kryptisch?
Hier die Erklärung:
🎯 #1 Zieldefinition – Spezifisch:
„Was sind Deine genauen Ziele für Neukund:innen und Umsatz in diesem Jahr? Sei spezifisch – es reicht nicht zu sagen, ‚Ich will mehr Kund:innen.‘ Welche Art von Kund:innen, wie viele genau und bis wann? Deine Zielsetzung ist der Grundstein deines Erfolgs!“
📈 #2 Messbarkeit – Messbar:
„Setze messbare Ziele. Anstatt ‚Ich möchte mehr Umsatz machen‘, bestimme einen genauen Umsatzbetrag oder Prozentsatz, den Du steigern möchtest und bis wann. Messbare Ziele ermöglichen es Dir, Deinen Fortschritt zu verfolgen und anzupassen, wo nötig.“
✨ #3 Attraktivität – Attraktiv:
„Deine Ziele sollten nicht nur realistisch, sondern auch attraktiv sein. Was Dich nicht begeistert kann weg. Naja nicht ganz, aber Du weißt, worauf ich hinaus will. Male Dir in den schönsten Farben aus, wie Deine Ziele Deine Geschäftsentwicklung und persönliche Zufriedenheit steigern werden.“
🌟 #4 Realismus – Realistisch:
„Deine Ziele sollten ambitioniert, aber erreichbar sein. Überprüfe, ob die Ressourcen, Zeit und das Umfeld deiner Ziele angemessen sind. Du erinnerst Dich, darüber haben wir weiter oben bereits gesprochen.“
⏰ #5 Terminierung – Terminiert:
„Setze eine klare Deadline für deine Ziele. Ein festgelegter Zeitrahmen schafft Dringlichkeit und hilft, Prioritäten zu setzen. ‚Bis Ende Q2 möchte ich 20 neue Kund:innen gewinnen‘ gibt dir einen klaren Zeitplan.“
Die Anwendung der SMART-Methode hilft dabei, vage und unstrukturierte Ziele in konkrete, realistische und erreichbare Pläne umzuwandeln.
Ich weiß nicht wie es Dir geht, ich scheue mich anfangs immer davor, konkrete Zeitziele zu benennen.
Keine Ahnung warum, aber ich versuche mir immer eine Hintertür aufzulassen.
Wenn es Dir auch so geht: Setze trotzdem das Zeitziel.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit einem Zeitziel fokussierter arbeite.
Außerdem ist meine Angst, das gesetzte Zeitziel nicht zu erreichen in der Regel unbegründet.
Meistens erreiche ich mein Ziel vorher.
Voraussetzung: Es ist realistisch angesetzt.
Die WOOP-Methode
Die WOOP-Methode wurde von der Hamburger Motivationspsychologin Prof. Gabriele Oettingen entwickelt und ist sehr gut erforscht (https://www.uni-hamburg.de/newsroom/nachgefragt/2018-02-01-woop-oettingen.html)
Der Unterschied zu anderen Methoden um Ziele zu erreichen:
Die WOOP-Methode preist das Scheitern mit ein.
Das zweite O steht für Obstacle, die möglichen Hindernisse, die Dir auf Deinem Weg begegnen.
Prof. Oettingen hat in ihren Studien herausgefunden, dass Menschen, die sich auf mögliche Hindernisse bei ihrer Zielerreichung mental vorbereiten, eine höhere Erfolgschance haben.
Jetzt aber zur Methode:
WOOP steht für Wish, Outcome, Obstacle, Plan.
Wish (Wunsch):
Im ersten Schritt, überlegst Du Dir ein Ziel, das du wirklich erreichen möchtest. Auch hier gilt: realistisch bleiben! Und es sollte in einem überschaubaren Zeitrahmen erreichbar sein. Dein Wunsch sprich Dein Ziel sollte klar und präzise formuliert sein.
Outcome (Ergebnis):
In diesem Schritt visualisierst Du das bestmögliche Ergebnis, das aus der Erfüllung Deines Wunsches bzw. Deiner Zielerreichung resultiert. Überlege, wie Du Dich fühlst, wenn Du Dein Ziel erreichst. Diese positive Visualisierung stärkt, Motivation und emotionale Bindung zu Deinem Ziel.
Obstacle (Hindernis):
In diesem Schritt identifizierst Du die wichtigsten inneren Hindernisse, die Dir im Weg stehen. Achtung: es geht um die Hindernisse, die wir in uns tragen. Nicht die von außen. Dahinter stehen oft Ängste, die uns hindern aktiv zu werden. Beispielsweise scheuen viele Selbstständige den Schritt in die Sichtbarkeit, weil sie Angst haben, sich lächerlich zu machen. Wenn Du aber Deine inneren Hindernisse kennst, steuern sie Dich nicht mehr unbewusst und Du kannst sie in Deine Planung einbeziehen.
Plan (Planung):
Am Ende entwickelst Du einen Plan, wie Du mit den identifizierten Hindernissen umgehst. Dies beinhaltet die Erstellung von Wenn-Dann-Plänen. Zum Beispiel: „Wenn [Hindernis] auftritt, dann werde ich [spezifische Handlung] tun, um damit umzugehen.“ Diese Pläne helfen, proaktiv auf Herausforderungen zu reagieren.
Die WOOP-Methode geht über positive Visualisierung und Affirmationen hinaus, denn sie enthält eben die realistische Einschätzung und Planung für mögliche Schwierigkeiten.
Indem man sowohl die positiven Aspekte der Zielerreichung als auch die potenziellen Hindernisse berücksichtigt, ist man einfach besser vorbereitet.
Für mich ist diese Methode die ideale Ergänzung zur SMART Methode.
Soweit zum Thema „Techniken“.
Jetzt hast Du die entsprechenden Techniken an der Hand, um Deine Ziele zu setzen und sie strukturiert und effektiv zu verfolgen.
Probiere aus, welche Methode oder welche Methodenkombination für Dich am besten passt.
Jetzt ist die Preisfrage:
Wie setze ich auch wirklich um und wie bleibe ich am Ball?
Ziele erreichen: Motivation und Durchhaltevermögen
Erfolg in deinem Geschäft hängt nicht nur von der sorgfältigen Planung und Zielsetzung ab, sondern auch von der Fähigkeit in die Umsetzung zu kommen und am Ball zu bleiben.
Hier kommt Deine Motivation ins Spiel.
Lass uns einen kurzen Abstecher in die Motivationspsychologie machen, um zu verstehen, wie Du Dich am besten motivieren kannst.
Der Unterschied zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation.
Das Ganze ist schnell erklärt.
Intrinsische Motivation kommt von innen.
Sozusagen aus Dir heraus.
Extrinsische Motivation kommt von außen.
Beispiel:
Die Karotte, die Du dem Esel vor die Nase hältst, damit er los läuft ist von außen, also extrinsische Motivation.
Wenn der Esel los läuft, weil er Freude an der Bewegung hat, dann kommt die Motivation von innen, also intrinsische Motivation.
Nochmal zum mitschreiben:
Was ist intrinsische Motivation?
Intrinsische Motivation entsteht aus dem Inneren.
Sie ist das natürliche, selbstbestimmte Verlangen, etwas zu tun, weil es einen erfüllt oder interessiert.
Diese Art der Motivation ist in der Regel langanhaltend und sehr stark.
Perfekt, um Ziele zu erreichen.
Beispiele für intrinsische Motivation:
- Ein Musiker, der aus reiner Leidenschaft für Musik übt.
- Eine Schriftstellerin, der schreibt, weil er den kreativen Prozess genießt.
- Läufer:innen, der trainieren, weil sie das Gefühl der körperlichen Betätigung lieben.
- Und unser Esel läuft, weil er die Bewegung super findet.
Was ist extrinsische Motivation?
Extrinsische Motivation wird durch äußere Anreize wie Belohnungen oder Strafen ausgelöst.
Die klassische Zuckerbrot und Peitsche Nummer.
Das Ziel ist, eine positive Konsequenz zu erhalten oder eine negative zu vermeiden.
Beispiele für extrinsische Motivation:
- Angestellte arbeitet hart, um einen Bonus zu bekommen.
- Student:innen lernen für eine Prüfung, um eine gute Note zu erhalten und eine schlechte zu vermeiden.
- Jemand macht Sport, um Gewicht zu verlieren.
- Und unser Esel will die Möhre …
Zusammenhang und Unterschiede
Obwohl beide Arten der Motivation unterschiedlich sind, überschneiden sie sich in der Realität sehr häufig.
Ein Musiker könnte zum Beispiel aus Leidenschaft spielen (intrinsisch motiviert), aber auch, um Anerkennung zu erhalten (extrinsisch motiviert).
Wichtig ist zu verstehen, dass:
- Intrinsische Motivation oft zu tieferer Zufriedenheit und anhaltendem Engagement führt.
- Extrinsische Motivation kann effektiv sein, um spezifische Ziele zu erreichen, lässt aber ohne intrinsische Motivation in der Regel schnell nach.
Jetzt ist die Preisfrage:
Wie kannst Du das zum Ziele erreichen für Dich anwenden?
#1 Selbstreflexion:
Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.
Überlege, was Dich wirklich motiviert.
Sind es interne Faktoren wie Interesse und Freude, oder externe Faktoren wie Belohnungen und Anerkennung?
Das eine ist nicht besser oder schlechter als das andere.
Es ist wie es ist.
Wichtig ist, dass es Dich motiviert.
Es muss auch nicht immer das große, fette Weltverbesserungs-Warum sein.
Das ist oft sogar hinderlich.
Wenn Du ein Warum hast: Go for it!
Wenn nicht, dann nicht.
Dann überlege Dir, was Dich morgens aus dem Bett hüpfen lässt, was Dir Freude bereitet.
#2 Zielsetzung:
Setze Dir Ziele, die sowohl Deine intrinsischen als auch extrinsischen Motivatoren ansprechen.
Ganz wichtig, dass Du beide Systeme ansprichst.
Solche Ziele sind leichter zu erreichen.
Häufig wird die intrinsische Motivation total überbewertet.
Es ist nicht so wichtig, welches Motivationssystem bei Dir besser funktioniert.
Wichtig ist, dass es funktioniert.
Und wie gesagt: In der Regel gehen beide Systeme Hand in Hand.
Nutze also beide.
Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Du motiviert bleibst.
#3 Frustration anerkennen:
Wenn es mal nicht so läuft, ist es okay frustriert zu sein.
Frust ist ein Gefühl.
Und wie jedes Gefühl wird es in unserem Körper durch Hormone ausgelöst.
Es dauert eine Weile, bis der Körper diese Hormone wieder abgebaut hat.
Viele meinen, dass sie ihre Frustration irgendwie wegignorieren sollten.
Das ist fatal, denn das erschwert es Deinem Körper die Frusthormone abzubauen.
Am besten funktioniert ein Spaziergang, denn Bewegung beschleunigt den Abbauprozess.
Außerdem kannst Du Dich auf dem Spaziergang prima ärgern und Deinen Frust raus lassen.
Ist der Frust erstmal raus gelassen, kannst Du an die Analyse gehen.
Mit einem klaren Kopf analysiert es sich viel besser.
#4 Die Macht der Visualisierung
Bei der WOOP Methode haben wir ja schon über Visualisierung gesprochen.
Grundsätzlich ist Visualisierung eine sehr mächtige Technik, um Deine Motivation zu steigern.
Stelle Dir das Ziele erreichen in lebhaften Details vor.
Wie fühlt es sich an?
Was siehst Du?
Was hörst Du?
Was riechst Du?
Sprich alle Deine Sinne an.
Wenn Dein Ziel beispielsweise ist, in 2024 Deinen Umsatz zu verdoppeln, dann stell Dir vor, wie Du am Ende des Jahres an Deinem Schreibtisch sitzt und Deine Umsatzzahlen betrachtest.
Stell Dir genau vor, wie die Darstellung auf Deinem Computer aussieht.
Vielleicht hast Du einen Kaffee oder einen Tee neben Dir stehen und der Geruch steigt Dir dabei in die Nase.
Wie fühlt sich der Stuhl an, auf dem Du sitzt?
Was hörst Du? Welche Geräusche dringen an Dein Ohr?
Welche Rückmeldung bekommst Du von Kolleg:innen und/oder von Deinem Steuerberater?
Du kannst Dir auch ein Visionboard basteln.
Ein Visionboard ist eine Collage Deiner Ziele.
Das Board hängst Du an einen Ort, an dem Du es mindestens einmal am Tag siehst.
Selbst wenn Du es unbewusst betrachtest, gibt Dir das einen kleinen Motivationsschub.
#5 Setzen von Mini-Zielen und Feiern von Meilensteinen:
Große Ziele scheinen schnell unerreichbar.
Das Zerlegen dieser Ziele in kleinere, erreichbare Mini-Ziele hilft, die Aufgabe weniger entmutigend zu machen und einen klaren Weg zur Zielerreichung aufzuzeigen.
Ein gutes Beispiel ist das Schreiben eines Buches.
Ein ganzes Buch voll zu kriegen scheint am Anfang unerreichbar.
Aber eine Seite zu schreiben ist machbar.
Oder jeden Tag eine halbe Stunde zu schreiben ist auch machbar …
Zusätzlich Hilfe es, wenn Du die Erreichung Deiner Mini-Ziel feierst.
Okay, beim Buch vielleicht nicht jede Seite.
Aber jedes Kapitel ist ein Grund zum Feiern.
Es muss ja nicht jedes Mal das ganz große Ballett sein.
Dein Lieblingsgetränk und eine Pause in der Du Dich einfach nur freust und stolz auf Dich bist reicht völlig.
Denn in der Regel machen wir das nicht.
Tu es! Du wirst erstaunt sein, welche positive Wirkung das hat.
#6 Die Technik der Selbstverpflichtung:
Ein Stück weiter oben habe ich die Technik eingesetzt, hast Du es bemerkt?
Selbstverpflichtung bedeutet, dass man sich öffentlich zu seinem Ziel bekennt.
Das kann durch Erzählen bei Freund:innen, Familie oder Geschäftspartner:innen sein, oder durch das Teilen deiner Ziele in sozialen Medien.
Na, weißt Du wo ich die Technik angewendet habe?
Richtig, als ich erzählt habe, dass ich in diesem Jahr einen YouTube Kanal starten will.
Dieses Veröffentlichen schafft eine externe Erwartung, die wir nicht enttäuschen wollen.
Sich selbst zu beschubsen wird so viel schwieriger.
Ziele erreichen: Fazit
Ziele setzen und Ziele erreichen sind dynamische Prozesse, die ständige Aufmerksamkeit und Anpassung erfordern.
Die vorgestellten Techniken funktionieren nur, wenn Du sie anwendest und regelmäßig überprüfst.
Nicht umsonst machen große Unternehmen eine Jahres-, eine Halbjahres- und eine Quartalsplanung.
Am Ende jedes Quartals wird zurück geblickt.
Was hat funktioniert und was muss angepasst werden.
Sonst wird das Spiel schnell unrealistisch und demotivierend.
Wichtig ist, dass der Prozess der Zielsetzung und -erreichung hochgradig individuell ist.
Was für mich super funktioniert, ist für Dich vielleicht kontraproduktiv.
Darum ist es wichtig, dass Du mit den verschiedenen Ansätzen experimentierst und heraus findest, was für Dich am besten funktioniert.
Schreib mir gerne in die Kommentare, welche Techniken für Dich funktioniert haben, welche Herausforderungen Du erlebt hast und wie Du sie überwunden hast.
Dein Einblick könnte der Schlüssel sein, der mir oder jemand anderem hilft, seine Ziele zu erreichen.
Und ja, ich kann lerne auch immer noch dazu und kann Motivation von außen auch immer gut gebrauchen 😉
Last but not least, denk dran, dass Zielsetzung und -erreichung kontinuierliche und sich entwickelnde Prozesse sind.
Bleib auf jeden Fall offen für Veränderungen, sei bereit, deine Strategien anzupassen, und vergiss nicht, den Wert Deiner Arbeit und das was Du schon erreicht hast Wert zu schätzen.
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg bei der Planung und Erreichung deiner Jahresziele.
Und jetzt hau rein.
Denn Wissen ist nur der Trostpreis.
Umsetzen ist der Jackpot!
Fleißarbeit ….über 20 DINA-A-4Druckseiten!
Moin Dieter,
meinst Du damit Deine Zielplanung? Oder den Artikel? Wenn Deine Zielplanung 20 Druckseiten hat: Respekt!
Frage: Welche Techniken wendest Du an? Herzliche Grüße aus Hamburgs Süden
Anja