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So erstellst Du eine Pressemitteilung für Dein Buch

6. Juni 2021

Über die Erstkontakt E-Mail haben wir ja schon im letzten Blogartikel gesprochen. Falls Du diesen Artikel noch nicht gelesen hast, findest Du ihn hier inkl. Vorlage für Deine Erstkontakt E-Mail zur Presse. Aber bitte denk daran, keine E-Mails an redaktion@ zu verschicken und darauf zu hoffen, dass dabei etwas raus kommt. Das A und O ist, im Voraus zur recherchieren, wer die zuständigen Redakteur*innen sind, denn unter den reaktion@ Adressen schlagen 100.000 E-Mails am Tag auf. Und im Zweifel sind mindestens die Hälfte davon Pressemitteilungen mit Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt.

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Am einfachsten ist es, Dir einmal die Buchvorstellungen online anzuschauen. In den meisten Fällen stehen die zuständigen Redakteur*innen dabei. Wenn nicht, schaust Du im Impressum nach. Wirst Du dort auch nicht fündig, empfehle ich, einmal kurz in der Redaktion am Empfang anzurufen und zu fragen. Wenn Du mutig bist und Schauspieltalent hast, kannst Du Dich als kleinen Trick als Verlagspraktikant*in ausgeben und sagen, dass Du ein Rezensionsexemplar verschicken sollst, die Ansprechpartner*innen aber nicht kennst. Das klappt in der Regel ganz gut 😉 Es ist wirklich wichtig, die direkten Ansprechpartner*innen rauszubekommen. Je besser es Dir gelingt, persönliche Kontakte zu Journalist*innen aufzubauen, umso wahrscheinlicher werden Deine Bücher auch besprochen.

Sei bitte nicht enttäuscht, wenn das nicht sofort klappt. Hier gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein. Denn auch selbst wenn Du den Namen Deiner Ansprechpartner*in kennst, schlagen im Buchressort immer noch mehrere hundert Pressemitteilungen und Rezensionsexemplare pro Woche auf. Und die großen Verlage hauen Bücher ohne Ende raus. Das ist am Anfang einer Autor*innenkarriere einfach viel zu teuer … Die Frage ist auch hier: Wie fällst Du auf? Ja, natürlich soll Dein Buch überzeugen. Keine Frage. Aber damit es das kann, muss es zunächst einmal auffallen. In dieser Hinsicht kannst Du Deiner Kreativität freien Lauf lassen. Wie könntest Du eine Pressemitteilung verschicken, die auffällt, zu Deinem Buch passt und nicht die Welt kostet? Das kann ich Dir hier auch nicht beantworten, denn ich denke selbst jedes Mal neu darüber nach. Ein Faktor bestimmt allerdings maßgeblich über den Erfolg: Was bringt es bzw. wie hilft es der Redakteur*in? Wenn Inhalt und/oder Form Deiner Pressemitteilung das beantworten, bist Du mit Sicherheit ganz weit vorne. 

Das gehört in eine Pressemitteilung

Grundsätzlich ist es natürlich empfehlenswert, für jedes Buch eine Pressemitteilung zu verfassen und diese an die entsprechenden Redaktionen zu verschicken. Bitte nicht den Fehler machen und einfach wahllos Deine Pressemitteilung an irgendwelche Internetverteiler senden und dafür womöglich auch noch Geld bezahlen. Das bringt erfahrungsgemäß nur den Betreiber*innen der Verteiler etwas. Merke: Alles, was Du im Internet findest, finden andere auch. Und entsprechend viele Pressemitteilungen tummeln sich dort. Das bedeutet wiederum: Du bist ein Fischlein von über 1.000 Fischen im Teich. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du gefunden wirst, erneut sehr gering. Das heißt nicht, es nicht zu tun! Achtung! Alles, was Du an kostenlosen Verteilern nutzen kannst, solltest Du auch nutzen. Wenn Du Deine Pressemitteilung geschrieben hast, dann kann die ja auch fröhlich in die Welt geblasen werden. Du solltest, meiner Meinung nach, nur kein Geld dafür ausgeben. Es sei denn, Du holst Dir professionelle Hilfe von PR-Fachleuten. Das steht natürlich auf einem anderen Blatt. Wenn Du in einem größeren Verlag schreibst, dann brauchst Du die üblichen PR-Plattformen nicht zu bespielen. Das macht der Verlag für Dich. Und ab einer gewissen Auflagenzahl ist es auch sicher sinnvoll, über ein Management nachzudenken. Allerdings gehen wir hier erst einmal davon aus, dass Du noch relativ am Anfang mit Deiner Öffentlichkeitsarbeit stehst. 

Was gehört also in eine gute Pressemitteilung? Eines auch hier nochmal vorweg: Das kommt auf den Zweck an und damit auch auf die Zielgruppe. Zielgruppen ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Marketingbereiche (Hier findest Du einen Artikel zum Thema „Zielgruppenanalyse„). Und auch im Bereich Pressearbeit hast Du es ja wieder mit einer Zielgruppe zu tun. Keine Angst, Du musst Dir hier keine Personas anlegen. Es ist aber ungemein wichtig, dass Du Dich in die Redakteur*innen und Journalist*innen hineinversetzt. Welche Probleme und Bedürfnisse haben sie, bei denen Du bzw. Dein Buch die Lösung sind? Das ist ein vollkommen anderer Ansatz als jemandem zu erzählen, was für ein brillantes Buch man doch gerade wieder geschrieben hat. Ich vergesse das gern immer wieder, dass es ja gar nicht um meine Begeisterung für mein Thema geht, sondern darum, den Leser*innen bzw. in diesem Fall den Journalist*innen und Redakteur*innen Probleme zu lösen. Genau aus diesem Grund schaue ich mir immer an, welches Problem ich als Autor*in mit meiner Pressemitteilung lösen kann … Dazu macht es Sinn, sich klar zu machen, welche Ängste Journalist*innen und Redakteur*innen haben.

Ein Pfund, mit dem Du von Anfang an wuchern kannst, ist, dass Du unkompliziert bist. Dazu brauchst Du noch gar keine Interview- oder Gastartikelerfahrung. Biete schon in Deiner Pressemitteilung an, dass Du gern schriftlich auf Fragen antwortest, um Abstimmungsprozesse zu vermeiden, lass anklingen, dass Du von einem Tag auf den anderen die Antworten schickst (bitte dann auch unbedingt einhalten, sonst kannst Du den Kontakt danach für immer vergessen) und teile auch mit, dass Du für Gastartikel offen bist. 

Die sechs W-Fragen: Wer? Was? Wo? Wann? Wie? Warum?

In den meisten Ratgebern und Artikeln zum Thema „Wie verfasse ich eine Pressemitteilung? Was muss rein?“ steht, dass auf jeden Fall die sechs W-Fragen beantwortet werden sollten: wer, was, wo, wann, wie und warum. Das ist auch korrekt. Was meiner Ansicht nach aber oft nicht bedacht wird, ist, dass es zwei Was-Fragen gibt … Die eine Was-Frage ist die, in der es um das Worum geht. Also, worum geht es in dem Buch … Mal ehrlich, das ist ja wohl selbstverständlich, dass ich in einer Pressemitteilung schreibe, worum es in dem Buch geht, oder? Die einzige Ausnahme wäre hier, wenn Du Spannung aufbauen willst und schon mal das neue Buch ankündigst. Das ist allerdings erst empfehlenswert, wenn Du schon mega bekannt bist oder wenn Du schon richtig gute persönliche Kontakte hast. Ich kündige meinen Pressekontakten meine neuen Bücher auch an, lasse aber immer schon kurz anklingen, worum es geht … Zurück zur zweiten Was-Frage, die meiner Ansicht nach in fast allen Pressemitteilungstipps fehlt. Die Frage: Was bringt es mir? Und mit „mir“ sind in diesem Fall natürlich die Journalist*innen gemeint. Oder anders: „Was habe ich davon?“

Das klingt unglaublich opportunistisch. Ist es auch. Aber wir sollten uns eines ganz klar machen: Eine Pressemitteilung ist ein Verkaufsinstrument! Denn die Presse soll unsere Informationen „kaufen“. Bezahlen tut sie mit einem Artikel, einer Erwähnung und/oder einer Rezension. Das ist ihre Währung. Und damit ist die Hauptfrage: Warum soll sie kaufen? Ja, eine sehr kapitalistische Sichtweise, aber eben auch zutiefst menschlich. Zurück zur Frage: Was bringt es mir? … Auf diese Frage sollte, meiner Ansicht nach, eine gute Pressemitteilung eine Antwort geben. Eine Formulierung, die hier sicher weiterhilft, ist folgende: „Ihre Leser *innen erfahren, entdecken, lernen …“ Auch bei Belletristik-Titeln darf dieser Hinweis nicht fehlen. Hier könnte eine Formulierung beispielsweise lauten: „Fans von Young Adult Romanen finden hier …“ Damit weist Du in der Pressemitteilung schon auf den Mehrwert für die Leser*innen hin. Und genau das bringt es den Redakteur*innen und Journalist*innen: Mehrwert für ihre Leser*innen. Denn genau das ist ja ihr Job. Bei Romanen macht ggf. ein Probekapitel Sinn. Gern ein Kapitel mit einem fetten Cliffhanger. Wenn Du in einem Verlag schreibst, muss das vorher mit dem Verlag abgesprochen werden.

Die Königsklasse: Eigene Artikel zu platzieren

Die Königsklasse ist, sowohl bei Sachbüchern als auch bei Belletristik, zusätzlich noch ein paar mögliche Artikel bzw. Kurzgeschichten anzuteasern. So in der Art „Das Buch gibt Antworten auf die drei Kernfragen der Selbstliebe: Bin ich gut genug? Bin ich liebenswert? Warum werde ich nicht geliebt? Tatsächlich habe ich keine Ahnung, ob das die drei Kernfragen der Selbstliebe sind. Sie sollten einfach nur als Beispiel dienen. Denn, mal angenommen, Du schickst Deine Pressemitteilung an Frauenzeitschriften, weil sich Dein Buch um Selbstliebe oder Bodypositivity dreht, dann lieferst Du mit diesen drei Fragen schon mögliche Artikelideen mit. Mit etwas Glück löst das in den Leser*innen Deiner Pressemitteilung folgende Idee aus: „Cool, darüber könnte ich den nächsten Artikel schreiben.“ Die Wahrscheinlichkeit ist dann sehr hoch, dass Du zum Interview gebeten wirst. Wichtig ist, dass Du die „Was bringt es mir“-Frage schon in der Einleitung beantwortest. Denn Du kannst leider davon ausgehen, dass, wenn überhaupt, nur die Einleitung gelesen wird. Und wenn diese nicht verfängt, dann landet Deine Mitteilung in der Rundablage …

Auch im Belletristikbereich funktioniert diese Strategie. Wenn Dein Buch beispielsweise aktuell diskutierte Themen bespricht, dann erwähne das in Deiner Pressemitteilung. Oder Du bietest gleich eine Backgroundstory zu Deinen Figuren mit an. 

Ganz zum Schluss kommt Deine eigene Kurzvita. Bitte nicht mehr als fünf Sätze und ein gutes, professionelles Foto nicht vergessen. So teuer sind gute Bilder ja nicht und das Investment lohnt sich, denn diese werden in der Regel auch Presseartikeln beigefügt. Das heißt, dass Du auch die Rechte an dem Bild haben solltest. Diese kannst Du bei professionellen Fotografen gleich miterwerben.

Und jetzt noch die Herausforderung: Das alles sollte auf eine DIN A4 Seite passen. Denn Journalist*innen haben wenig Zeit.

Anja mit Marketing Workbook zum Download

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